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Eröffnung: Freitag, 9. Juni 2023, 19 Uhr
10. Juni – 6. August 2023
Dienstag–Sonntag 12–18 Uhr / Donnerstag 12–20 Uhr

Kuratorinnen: Lidiya Anastasova, Anna Lena Seiser

Trevor Paglen widmet sich in seinem interdisziplinären und medienübergreifenden Werk, das Fotografie, Video, Skulptur und Installation umfasst, der Sichtbarmachung verborgener Machtsysteme und Technologien, die die heutige Gesellschaft prägen. Er ist bekannt für seine investigative Recherchepraxis zu staatlicher Überwachung, militärischen Geheimoperationen sowie Datensicherheit. Seine Arbeiten zeichnen sich durch kritische Fragestellungen rund um den Status des Bildes in Zeiten rasant fortschreitender technologischer Entwicklungen aus.

Im n.b.k. präsentiert Paglen erstmalig in einer Institution in Europa neue Werkserien, die manipulative Techniken zur Lenkung der Wahrnehmung, Täuschungsstrategien und psychologische Operationen (PSYOP) im U.S.-militärischen Kontext untersuchen. Zentrales Element bildet eine Videoinstallation zu Richard Doty, einem ehemaligen Offizier der Spionageabwehr der U.S. Air Force. Er berichtet von Techniken zur Produktion und Verbreitung von Desinformationen in Zusammenhang mit unidentifizierten Flugobjekten (UFOs), die u. a. von geheimen militärischen Luft- und Raumfahrtoperationen ablenken sollten. Dotys Ausführungen werden in der Ausstellung um Objekte und Recherchematerialien ergänzt, darunter Dokumente und Memorabilia zu U.S.-militärischen Operationen. Der Themenkomplex zu Begriffen wie „Wahrheit“ und „Faktizität“ wird durch weitere neue Werke in der Ausstellung erweitert.

In einer neuen fotografischen Werkserie setzt Paglen seine langjährige Arbeit zu militärischen Operationen im Luftraum fort. Durch die Verwendung spezieller Infrarot-Teleskope erfasste und fotografierte der Künstler mehrere hundert von der U.S. Space Force überwachte unidentifizierte Objekte („unids“) im nächtlichen Himmel. Auf den großformatigen Fotografien werden diese als Lichtspuren, umgeben von Wolken interstellarer Materie aus Gas und Staub, erkennbar.

Eine neue skulpturale Arbeit Paglens ist in Anlehnung an U.S. militärische „Palladium“-Objekte entstanden, die speziell für Täuschungszwecke und zur Überwachung internationaler Lufträume entwickelt wurden. Die verspiegelten Objekte sollen zur Ablenkung und Verwirrung von Radaren und Sensoren dienen und zugleich Informationen in Form elektronischer Signale fremder Militär-Hardware erfassen.

Biografisches
Das Werk von Trevor Paglen (*1974 in Maryland / USA, lebt und arbeitet in New York und Berlin) wurde international in zahlreichen Ausstellungen präsentiert. Umfassende Einzelausstellungen zuletzt u. a. im San José Museum of Art, USA (2021); Fondazione Prada, Mailand (mit Kate Crawford, 2019); Barbican Centre, London (2019); Smithsonian American Art Museum (2019); Van Abbemuseum, Eindhoven (2013). Teilnahme an Gruppenausstellungen u. a. im Centre Pompidou, Paris (2022); DePaul Art Museum, Chicago (2022), San Francisco Museum of Modern Art (2018; 2010; 2008); Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid (2014); Metropolitan Museum of Art, New York (2012); Tate Modern, London (2010). Paglen wurde u. a. mit dem MacArthur Fellowship (2017), dem Deutsche Börse Photography Foundation Prize (2016) und dem Electronic Frontier Foundation Pioneer Award (2014) ausgezeichnet.

Diskursprogramm
Dienstag, 25. Juli 2023, 19 Uhr
Podiumsdiskussion
Mit Trevor Paglen, Hari Kunzru (Journalist und Autor, New York), Mark Pilkington (Autor,
Gründer und Verleger von Strange Attractor Press, London) u. a.

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