Der WWF fordert zum Start der Klimazwischenverhandlungen in Bonn am Montag ein klares Bekenntnis aller Staaten zum zeitnahen Ende der Nutzung fossiler Energien. „Auf dem Petersberger Klimadialog vor wenigen Wochen lag ein zu starker Fokus auf CO2-Abscheidung und Speicherung (CCS) – zum Einhalten des 1,5 Grad-Limits dürfen diese Technologien aber nur für einen kleinen Rest nicht-vermeidbarer Emissionen zum Einsatz kommen. CCS ist kein Rettungsanker für die fossile Energienutzung“, sagt Viviane Raddatz, Klimachefin beim WWF Deutschland.

Bis 2050 müssen laut WWF alle Staaten aus den Fossilen ausgestiegen sein, die Industriestaaten aufgrund ihrer historischen Verantwortung schon früher. Gleichzeitig muss schneller mehr Energie aus Erneuerbaren erzeugt und verstärkt auf Energieeffizienz gesetzt werden. Ansatzpunkte hierfür bietet das Arbeitsprogramm zur dringenden Minderung von Treibhausgasen bis 2030, das in Bonn beginnen wird.

Bei den Zwischenverhandlungen in Bonn, den sogenannten Intersessionals, wird der Weg für die COP28 Ende des Jahres in Dubai bereitet. In diesem Jahr liegt der Fokus insbesondere auf der sogenannten Globalen Bestandsaufnahme (Global Stocktake). „Die Globale Bestandsaufnahme darf nicht in Worthülsen enden, wir brauchen eine echte Kurskorrektur. Alle Staaten müssen ihre nationalen Klimabeiträge auf einen 1,5 Grad-Pfad bringen”, so Raddatz.

Das gilt insbesondere auch für die Umsetzung auf nationaler Ebene: "Statt einer Verwässerung der Klimagesetzgebung in Deutschland braucht es Konkretisierung mit schnellen Maßnahmen für alle Sektoren“, sagt Raddatz. Der WWF blickt hier mit Sorge auf die mögliche Verantwortungsdiffusion beim Klimaschutzgesetz und die Schlupflöcher im Gebäudeenergiegesetz.

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