Regionsbrandmeister Karl-Heinz Mensing schaut prüfend in den Himmel, kontrolliert die Windrichtung, dann gibt er das Startkommando für die Drohne, die in Windeseile in die Luft und über die Dächer der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Ronnenberg steigt. Die Drohne ist eine von insgesamt fünf, die die Regionsverwaltung für die fünf Bereitschaften der Regionsfeuerwehr angeschafft hat. „Wir wollen die Regionsfeuerwehr, deren Einsätze immer schwieriger und herausfordernder werden, mit der besten technischen Ausstattung unterstützen“, sagt Regionspräsident Steffen Krach. Die Einsatzmöglichkeiten der Drohnen sind vielfältig: von der Ermittlung des Ausmaßes von Großschadenslagen, beispielsweise bei Vegetationsbränden, über die Personensuche bis hin zur Kommunikation mit der verunglückten Person per Lautsprecher. „Das ist großartig und bringt völlig neue Möglichkeiten der Einsatztaktik mit sich“, sagt Krach.

Die so genannten „unbemannten Luftfahrzeuge“ kommen vom Hersteller DJI. Sie zeichnen sich durch die Kombination aus langer Flugzeit (bis zu 55 Minuten) und großer Reichweite (bis maximal 15 Kilometer), innovativen KI-Funktionen und einem speziellen Positionierungs- und Erkennungssystem aus.

„In Vorbereitung auf den Einsatz der Drohnen wurden innerhalb der Regionsfeuerwehr 20 Drohnenpiloten ausgebildet“, berichtet Regionsbrandmeister Karl-Heinz Mensing. „Insbesondere zur Ermittlung des Ausmaßes größerer Schadenslagen sind die Drohnen ein sehr hilfreiches und vor allem schnelles Mittel“, erläutert Mensing. Aber auch bei der Suche nach Personen sind die Drohnen schon zum Einsatz gekommen. Sie dienen auch dazu, eine Kommunikation zur gesuchten Person sicherzustellen, bis die Einsatzkräfte an die Unglücksstelle vorgedrungen sind, beispielsweise in unwegsamem Gelände.

Die Drohnen der Brandschutzabschnitte I bis III sind in den Feuerwehrtechnischen Zentralen in Ronnenberg und Neustadt a. Rbge. untergebracht, für die Drohnen der Abschnitte IV und V haben sich die Stadtfeuerwehren Lehrte und Langenhagen zur Lagerung bereit erklärt. „So haben alle Feuerwehrbereitschaften sowie Brandschutzabschnitte einen schnellen Zugriff auf die Drohnen“, sagt Lars-Robert Schwieger, Leiter des Brandschutzabschnitts I der Regionsfeuerwehr. „Die Kamerad*innen wurden speziell geschult, um mit den Drohnen umgehen zu können“, sagt Volker Kluth, Leiter des Brandschutzabschnitts V. „Die Drohnen können Fluglage, Flughöhe und Geschwindigkeit des Geräts sowie Windgeschwindigkeit und -richtung optimal darstellen. Auch die Flugbahn wird neben der Flugrichtung in Echtzeit angezeigt“, so Kluth. Es seien speziell Drohnen dieser Leistungsklasse beschafft worden, um auch bei schlechteren Bedingungen wie Regen oder Wind fliegen zu können. „Die spezielle Radarsensorik ermöglicht auch Flüge bei absoluter Dunkelheit“, so Kluth, „das Kamerasystem ist eines der leistungsstärksten Systeme, die im zivilen Bereich eingesetzt werden.“

Technische Daten der DJI MATRICE M300 RTK:   

Ausgestattet ist die Drohne mit einer Zenmus H20T Kamera (12 Megapixel Weitwinkelkamera, 23-facher optischer hybridzoom, 200-facher max. Zoom mit einer 20 Megapixel Zoomkamera, Radiometrische Wärmebildkamera, Laserentfernungsmesser mit einer Reichweite zwischen 3 m und 1.200 m), CSM Radar, MP 130 Speaker V2 Lautsprecher und einem LED Suchscheinwerfer GL60 Plus, welcher mit 4 Gruppen mit je 4 kombinierten Linsen, die eine scharfe Lichtsäule mit einem Winkel von nur 15 Grad, konsistenter Farbe und gleichmäßiger Helligkeit und einer stabilen Ausgabe von 24 Lux optimaler Beleuchtung bei einer effektiven Entfernung von bis zu 150 Metern ermöglicht. Die effektive Beleuchtungsfläche beträgt 1225 m².

Produkteigenschaften

Gewicht: 6,30 kg
Abmessungen: 430 × 420 × 430 mm
Schutzart: IP45
Betriebstemperatur: -20° C bis 50° C
Flugzeit: 55 min
Flugdistanz: 15 km
Fluggeschwindigkeit: 82 km/h
Zuladung: 2,70 kg

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