Die Diakonie Katastrophenhilfe hat im vergangenen Jahr 9,5 Millionen Euro Spenden in Württemberg erhalten. Das ist ein sehr gutes Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr (rund 6 Millionen). „Nicht nur die bis heute ungebrochene Solidarität mit den Menschen aus der Ukraine hat dieses starke Ergebnis geprägt, sondern auch die vielen weltweiten Krisen, die uns allen Sorge bereiten. Wir danken den Spenderinnen und Spendern dafür, dass sie diese Menschen in Not im Blick behalten“, sagt Oberkirchenrätin Dr. Annette Noller, Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg.

Das evangelische Hilfswerk verbuchte im Jahr 2022 Spenden in Höhe von insgesamt 97,4 Millionen Euro. Es war das bisher höchste Spendenergebnis in der Geschichte der Organisation. Das Spendenaufkommen stieg im Vergleich zum Vorjahr, in dem das Hochwasser in Deutschland bestimmend war, nochmals um fast die Hälfte (2021: 66,6 Mio. Euro). Ausschlaggebend war der Krieg in der Ukraine: Für Hilfsmaßnahmen sind bis Januar 2023 zweckgebundene Spenden in Höhe von fast 68 Millionen Euro eingegangen. Zehn Millionen Euro konnten daraus für Maßnahmen in Deutschland bereitgestellt werden. In 245 eigenen Projekten unterstützten Landeskirchen und ihre Träger Geflüchtete aus der Ukraine bei der Unterbringung, Begleitung und Integration in Deutschland.

Auch die zweckungebundenen Spenden, die flexibel für schnelle Nothilfe oder in sogenannten „vergessenen Katastrophen“ wichtig sind, stiegen um mehr als 20 Prozent auf 18,1 Millionen Euro. Insgesamt konnte die Diakonie Katastrophenhilfe im vergangenen Jahr 125 Hilfsprojekte in Höhe von 104,2 Millionen Euro in 41 Ländern finanziell unterstützen. Neben der Ukraine lag der Fokus bei den Projektausgaben auf Südsudan (7,8 Mio. Euro), Hochwasserhilfe Deutschland (5,9 Mio. Euro), Kolumbien (5,8 Mio. Euro), Somalia (5,7 Mio. Euro) und Jemen (4,3 Mio. Euro). Umgesetzt wurden die Projekte mit weltweit 116 Partnerorganisationen.

Die Diakonie Katastrophenhilfe wurde 1954 gegründet. Sie ist das Hilfswerk für humanitäre Hilfe der evangelischen Kirchen in Deutschland. Gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen unterstützt die Diakonie Katastrophenhilfe Menschen, die Opfer von Naturkatastrophen, Krieg und Vertreibung geworden sind und diese Notlage nicht aus eigener Kraft bewältigen können. Die Hilfe wird unabhängig von politischer Einstellung, Religion, Geschlecht, Hautfarbe und Nationalität geleistet. Dabei achtet das Hilfswerk auf strikte Neutralität.

Über den Diakonisches Werk der evangelischen Kirche in Württemberg e.V.

Die Diakonie Württemberg ist die soziale Arbeit der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und der Freikirchen. Das Diakonische Werk Württemberg mit Sitz in Stuttgart ist ein Dachverband für 1.400 Einrichtungen mit fast 50.000 hauptamtlichen und 35.000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie begleiten Kinder, Jugendliche und Familien, Menschen mit Behinderungen, alte und pflegebedürftige Menschen, Arbeitslose, Wohnungslose, Überschuldete und andere Arme, Suchtkranke, Migranten und Flüchtlinge sowie Mädchen und Frauen in Not. Täglich erreicht die württembergische Diakonie über 200.000 Menschen. Das Diakonische Werk Württemberg ist ebenfalls Landesstelle der Internationalen Diakonie, Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe und Hoffnung für Osteuropa.

Bundesweit sind rund 525.000 hauptamtlich Mitarbeitende und etwa 700.000 freiwillig Engagierte in der Diakonie aktiv. Der evangelische Wohlfahrtsverband betreut und unterstützt jährlich mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland.

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