as deutsche PEN-Zentrum solidarisiert sich mit seiner ehemaligen Writers-in-Exile-Stipendiatin, Pınar Selek, und ruft die türkischen Justizbehörden dazu auf, sie endlich von allen Anklagepunkten freizusprechen. Der Fall der türkischen Soziologin, Publizistin und Feministin stellt seit 25 Jahren eine psychologische Tortur dar.

„Es ist ein kafkaesker Zustand, der kein anderes Ziel hat, als Pınar Selek gezielt zu verfolgen und zum Schweigen zu bringen“, so Astrid Vehstedt, Vizepräsidentin und Writers-in-Exile-Beauftragte des deutschen PEN.

Pınar Selek wurde über die Jahre hinweg viermal angeklagt und immer wieder freigesprochen vom Terrorverdacht und dem Vorwurf, sie sei an einem Bombenanschlag  auf einem Gewürzmarkt in Istanbul 1998 beteiligt gewesen. Nun soll der jüngste Freispruch widerrufen werden, auf der Basis falscher Anklagen und gefälschter Dokumente. In Wahrheit, so Selek, sei ein Gasleck Ursache der Explosion auf dem Markt gewesen und sie sei nie angehört worden.

Am 31. März 2023, dem Tag der letzten Anhörung, hatte das Gericht im Çağlayan Justizpalast in Istanbul einen Beschluss über die Fortsetzung des Haftbefehls und einer so genannten „Red notice“ durch Interpol gegen Pınar Selek gefasst und den Fall auf den 29. September 2023, um 14 Uhr, vertagt. 

Pınar Selek lebt heute in Frankreich. Sie schrieb über Geschlechteridentität, die Kurdenfrage und über fünfzehn Jahre Verfolgung und Exil. Von Dezember 2009 bis November 2011 war sie Stipendiatin im Writers-in-Exile Programm des PEN. Der PEN besteht auf Anerkennung von Pınar Seleks Freispruch auf der Basis von Meinungsfreiheit, Gleichheit und Freiheit.

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