• Marktanspannung im mittleren, unteren und gebundenen Mietpreissegment steigt deutlich
  • Klimawandel bleibt zentrale Herausforderung für die Zukunft
  • Steigenden Mieten sowie zu wenig geförderte Wohnungen sind die größten Probleme im Bestand

Die Lage am Berliner Wohnungsmarkt bleibt auch 2023 weiterhin angespannt. Besonders der voranschreitende Klimawandel, die schwierige Wirtschaftslage sowie die spürbaren Folgen des demografischen Wandels zeigten in diesem Jahr besonders ihre Effekte. Demzufolge treten zunehmend neue Aspekte für die Wohnformen der Zukunft in den Fokus, allen voran Ökologie und Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit und altersgerechtes Wohnen sowie auch Gemeinschaftlichkeit. Zu diesem Ergebnis kommen die Autorinnen und Autoren des IBB Wohnungsmarktbarometer 2023, bei dem über 200 Fachleute ihre Einschätzung zu den aktuellen und künftigen Trends abgegeben haben.

Die Situation am Mietwohnungsmarkt bleibt dabei auch 2023 schwierig. Insbesondere die mittleren, unteren und mietpreisgebundenen Segmente verzeichneten deutliche Angebotsdefizite. Demgegenüber entwickelte sich das obere Preissegment in eine positive Richtung und wies erstmalig ein nahezu ausgewogenes Angebot-und-Nachfrage-Verhältnis auf. Auch beim Wohneigentum war eine Verbesserung der Marktlage zu erkennen, die sich im Vorjahresvergleich besonders bei den Eigenheimen abzeichnete. Perspektivisch erwarten die Fachkundigen segmentübergreifend keine drastischen Veränderungen.

Hinrich Holm, Vorstandsvorsitzender der Investitionsbank Berlin: „Der weiter voranschreitende Klimawandel und der demografische Wandel werden das Bild des Berliner Wohnungsmarktes in den kommenden Jahren nachhaltig verändern. Damit treffen die großen Herausforderungen unserer Zeit auf den ohnehin angespannten Berliner Wohnungsmarkt. Umso wichtiger ist es Themen wie Energie und z.B. barrierearmen Neubau integriert zu bearbeiten, um eine nachhaltige Wende für Berlin zu schaffen.“

Starke Verschlechterung bei den Investitionsbedingungen

Beim Investitionsklima trübte sich die Stimmung sowohl im Neubau- als auch im Bestandssegment deutlich ein. Besonders beim Neubau von Mietwohnungen wurden schlechte Bedingungen attestiert, wenn auch mit positiveren Tendenzen in den östlichen Bezirken Berlins. Auch bei Modernisierungsmaßnahmen und dem Erwerb von Bestandsimmobilien sahen die Fachleute einen Abwärtstrend. Allerdings zeichnet sich in Zukunft eine leicht positive Entwicklung der Investitionsbedingungen ab.

Gestiegene Baukosten sind zentrales Problem im Neubau

Auch in diesem Jahr erachteten die Expertinnen und Experten die hohen Baukosten als drängendste Herausforderung auf dem Mietwohnungsmarkt. Zudem hemmen lange Genehmigungsverfahren und die schwierige Zinslage die Marktdynamiken. Im Bestandssegment führen insbesondere steigende Nettokaltmieten sowie hohe Neben- und Betriebskosten zu Problemen, ebenso wie die Verringerung der Sozialwohnungsbestände. Hier wirkten sich erneut die schlechte Wirtschaftslage und die dadurch erhöhten Kosten und Preise aus.

Diese Problematik bekommen Wohnungssuchende auf dem Berliner Wohnungsmarkt deutlich zu spüren. Während es zunehmend schwieriger wird in der Hauptstadt Wohnraum zu finden, werden neben den üblichen Online-Portalen zunehmend auch private Kontakte bei der Wohnraumsuche genutzt. Dies birgt insbesondere für Neuberliner:innen ohne entsprechendes Netzwerk Nachteile.

Das gesamte digitale IBB Wohnungsmarktbarometer 2023 finden Sie hier:

IBB Wohnungsmarktbarometer 2023 – Investitionsbank Berlin

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