Die Deutsch-Türkische Jugendbrücke, die European Cultural Foundation, die Friedrich-Ebert-Stiftung, die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, das Goethe-Institut, die Heinrich-Böll-Stiftung, MitOst e.V. und die Stiftung Mercator verurteilen das am 28. September vom obersten Berufungsgericht der Türkei bestätigte Urteil gegen Osman Kavala aufs Schärfste. Die Verurteilung Kavalas zu lebenslanger Haft vor einigen Tagen wurde entgegen einem Urteil des Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) getroffen und ist aus Sicht europäischer Stiftungen ein herber Rückschlag für die Beziehungen zwischen Europa und der Türkei.

Der türkische Förderer von Kunst, Kultur und Zivilgesellschaft, Osman Kavala, der laut EGMR-Urteil sofort freigelassen werden solle, ist bereits seit 2017 unter wechselnden, haltlosen Vorwürfen inhaftiert – fortan unter besonders schweren Bedingungen. Das Urteil einer lebenslangen Haft unter erschwerten Bedingungen ist die höchstmögliche Strafe im türkischen Recht.

Mit entschlossenem Engagement schafft Osman Kavala Freiräume für Zivilgesellschaft und Kultur. Er fördert gegenseitiges Verständnis und ein solidarisches Zusammenleben der Menschen in der Türkei und ganz Europa. Als Mensch und als Mäzen leistet Osman Kavala einen unersetzlichen Beitrag für eine demokratische Türkei. Seine Inhaftierung beschädigt zivilgesellschaftliche Brücken zwischen Europa und der Türkei und schwächt das Vertrauen in eine unabhängige Justiz in der Türkei massiv. Die Hoffnung auf eine Revision wurde mit der Bestätigung des Urteils zerschlagen.

Kavalas Inhaftierung verletzt laut eines Urteils des EGMR vom Dezember 2019 die Europäische Menschenrechtskonvention, die auch die Türkei unterzeichnet hat. Nach einem Freispruch durch ein Istanbuler Gericht im Februar 2020 ließ ihn die Staatsanwaltschaft am selben Tag erneut verhaften. Die Weigerung der türkischen Behörden, Osman Kavala aus der Haft zu entlassen, hatte das Ministerkomitee des Europarats im Dezember 2021 dazu bewogen, ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die Türkei einzuleiten.

Jan Philipp Albrecht | Vorstand | Heinrich-Böll-Stiftung

Johannes Ebert | Vorsitzender des Vorstands, Generalsekretär | Goethe-Institut e.V.

Dr. Daniel Grütjen | Geschäftsführer | Deutsch-Türkische Jugendbrücke

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger | Stellvertretende Vorsitzende des Vorstands | Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit

Dr. Wolfgang Rohe | Vorsitzender der Geschäftsführung | Stiftung Mercator

Martin Schulz | Vorsitzender | Friedrich-Ebert-Stiftung

Jotham Sietsma | Vorstand | MitOst e.V.

André Wilkens | Direktor | European Cultural Foundation

Über Goethe-Institut e. V.

Das Goethe-Institut ist das weltweit tätige Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland. Mit derzeit 158 Instituten in 98 Ländern fördert es die Kenntnis der deutschen Sprache, pflegt die internationale kulturelle Zusammenarbeit und vermittelt ein aktuelles Deutschlandbild. Durch Kooperationen mit Partnereinrichtungen an zahlreichen weiteren Orten verfügt das Goethe-Institut insgesamt über rund 1.000 Anlaufstellen weltweit. www.goethe.de

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Goethe-Institut e. V.
Oskar-von-Miller-Ring 18
80333 München
Telefon: +49 (89) 15921-0
Telefax: +49 (89) 15921-450
http://www.goethe.de

Ansprechpartner:
Dr. Jessica Kraatz Magri
Pressesprecherin und Bereichsleiterin Kommunikation
Telefon: +49 (89) 15921249
E-Mail: jessica.kraatzmagri@goethe.de
Annika Goretzki
Stv. Pressesprecherin
Telefon: +49 (89) 15921894
E-Mail: annika.goretzki@goethe.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel