Die EU-Umweltminister haben gestern über die Klimaziele für neue schwere Lastkraftwagen und Busse beraten. Mit ihrem Beschluss folgen sie weitgehend den Vorschlägen der EU-Kommission, wonach die CO2-Emissionen der schweren Lkw bis 2030 um 45 Prozent und damit schneller als bisher vorgeschrieben sinken sollen. Zehn Jahre später, also 2040, soll die CO2-Minderung dann 90 Prozent erreichen.

Dazu erklärte Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK): „Die EU will das Tempo des Markthochlaufs von emissionsfreien Nutzfahrzeugen noch einmal deutlich verschärfen. Mit den vorgeschlagenen, ambitionierteren Zielen müssten schon ab 2030 mehr als ein Drittel aller schweren Neuzulassungen Null-Emissions-Lkw sein. Die internationalen Nutzfahrzeughersteller sind entschlossen, einen wesentlichen Beitrag zur nötigen CO2-Reduzierung zu erbringen, indem sie den Anteil emissionsfreier Fahrzeuge rasch steigern. Ob das gelingt, hängt allerdings vor allem von Rahmenbedingungen und Voraussetzungen ab, die die Hersteller nur in geringem Maße selbst beeinflussen können. Es ist daher allerhöchste Zeit, dass der Aufbau von Lkw-Ladestationen in Gang kommt. Hier müssen die Mitgliedsstaaten ihre Hausgaben machen.“

Der VDIK warnt vor einer noch weitergehenden Verschärfung der CO2-Ziele für schwere Lkw, wie sie die Bundesregierung ins Spiel gebracht hatte. Auch das EU-Parlament sollte seine Position mit Augenmaß festlegen. Zirpel: „Mit den vorgeschlagenen Zielen steht Europa vor einer Mammutaufgabe. Entscheidend wird nun sein, dass auch die finanziellen Rahmenbedingungen und die Infrastruktur an die Vorgaben für Lkw angepasst werden. Denn die Kunden werden Null-Emissions-Lkw nur kaufen, wenn sich der Betrieb rechnet und man die Fahrzeuge unterwegs aufladen kann.“

Bei der Definition von Null-Emissions-Fahrzeugen ist der Rat dem technologieoffenen Kommissionsvorschlag gefolgt. Der Schwellenwert für diese Fahrzeuge soll bei 5 Gramm pro Tonnenkilometer oder Passagierkilometer liegen. Damit haben künftig auch andere lokal emissionsfreie Antriebe wie Wasserstoffverbrennungsmotoren eine Chance, sich im Markt durchzusetzen.

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Der VDIK vertritt die internationalen Pkw- und Nutzfahrzeughersteller. Die VDIK-Marken stehen für einen Anteil am deutschen Pkw-Markt von rund 40 Prozent. Auch bei Nutzfahrzeugen sind die VDIK-Marken stark. In Händlerstützpunkten und Vertriebszentralen in Deutschland beschäftigen sie über 100.000 Mitarbeiter. Bei den alternativen Antrieben setzen die internationalen Hersteller auf die gesamte technologische Bandbreite. Dazu gehören auch rein-batterieelektrische Fahrzeuge, Plug-In-Hybride, Hybride ohne Stecker, Gas und insbesondere Wasserstoff.

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