•    Ausbau des militärischen Geschäfts: Weiter deutlicher Zuwachs bei den Aufträgen – Rheinmetall Backlog um 42% auf rund 36,5 MrdEUR erhöht
•    Konzernumsatz um 13% auf 4,6 MrdEUR gestiegen
•    Operatives Ergebnis klettert um 17% auf 387 MioEUR 
•    Operative Marge verbessert sich auf 8,4% 
•    Jahresprognose 2023 wird bestätigt

Die Düsseldorfer Rheinmetall AG schließt auch das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2023 mit anhaltendem Umsatzwachstum und deutlich gestiegenen Erträgen ab. Die positive Geschäftsentwicklung wird maßgeblich aus dem Geschäft mit den Streitkräften in Deutschland und den Partnerstaaten in EU und NATO getragen. Geprägt von der dynamischen Marktsituation und einer großen Nachfrage im militärischen Geschäft verzeichnet der Konzern ein zweistelliges Umsatzwachstum. 

Der sprunghafte Anstieg beim operativen Ergebnis im dritten Quartal, der die Markterwartungen deutlich übertraf, hatte den Konzern am 25. Oktober 2023 bereits zu einer Vorabmeldung veranlasst. Auf Basis vorläufiger Zahlen gab Rheinmetall bekannt, für das dritte Quartal 2023 ein operatives Ergebnis in Höhe von 191 MioEUR (3. Quartal 2022: 120 MioEUR) zu erwarten. Dabei ist der Gewinnbeitrag des jüngsten Zukaufs in Spanien, des spanischen Munitionsherstellers Expal, bereits einbezogen.

Die Konzernführung bestätigt aufgrund der aktuellen Marktlage und der weiterhin sehr guten Auftragssituation die aktuelle Jahresprognose für das erwartete Umsatzwachstum und die operative Ergebnisrendite im Konzern. 

Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG, zur Unternehmensentwicklung: „Wir sind auf gutem Kurs, um unsere ehrgeizigen Jahresziele für nachhaltiges profitables Wachstum zu realisieren. Rheinmetall wird gebraucht, wenn es darum geht, den dramatisch gestiegenen Bedarf vieler Länder an militärischer Ausrüstung zu decken – Rekordwerte beim Auftragseingang und beim Auftragsbestand zeigen dies. Der daraus entstehenden Verantwortung, nun auch zu liefern und die Projekte zum Erfolg zu bringen, stellen wir uns.“ 

Armin Papperger: „Die Integration unserer jüngsten Akquisition, des spanischen Munitionsherstellers Expal Systems, ist erfolgreich angelaufen. Weitere Kapazitäten haben wir massiv gesteigert. In dieser Aufstellung können wir als ein weltweit führender Munitionsproduzent einen erheblichen Beitrag dazu leisten, die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine in diesem Bereich zu sichern und die Lager der NATO-Partner wieder aufzufüllen.“

„Wir sind dankbar, der Ukraine im Verteidigungskampf in enger Abstimmung mit der Bundesregierung wirksame Hilfe leisten zu dürfen. Nun sind wir auch direkt vor Ort tätig: Das Gemeinschaftsunternehmen, das wir vor kurzem in Kiew mit der Ukrainian Defense Industry (UDI) gegründet haben, hat Fahrt aufgenommen. Im ersten Schritt wird es Service- und Wartungsdienstleistungen für die Ukraine erbringen, bevor wir dort in die Produktion und die Entwicklung von Militärfahrzeugen einsteigen werden“, so Armin Papperger. 

Rheinmetall-Konzern: Umsatzwachstum von 13% – Rheinmetall Nomination klettert um rund 130% 
Der Konzernumsatz stieg nach den vergangenen drei Quartalen 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 529 MioEUR oder 13% auf 4.618 MioEUR (Vorjahr: 4.089 MioEUR). Währungsbereinigt lag der Umsatz um mehr als 14% über dem Vorjahreswert. Der im Ausland erzielte Anteil des Umsatzes erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von rund 71% auf 75%.

In den Konzernzahlen enthalten sind auch die Umsatz- und Ergebnisbeiträge der spanischen Akquisition Expal Systems, die zum 31. Juli 2023 abgeschlossen wurde. 

Das operative Ergebnis zum 30. September 2023 beträgt demnach 387 MioEUR und liegt damit um 56 MioEUR oder 17% über dem Vorjahreswert von 331 MioEUR1. Die Verbesserung des operativen Ergebnisses wurde insbesondere von starken Marktdynamiken im Geschäft mit Sicherheitstechnologie getragen, die zu Margeneffekten sowie einem profitableren Produktmix geführt haben. Die operative Ergebnismarge des Konzerns verbesserte sich im dritten Quartal 2023 auf 8,4% (Vorjahr: 8,1 %).

Das Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Aktivitäten verbesserte sich nach neun Monaten des Geschäftsjahres 2023 von 3,93 EUR auf 4,73 EUR. 

Der operative Free Cashflow hat sich in den ersten drei Quartalen 2023 gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich um 251 MioEUR auf ‑427 MioEUR verbessert, nachdem er im Vergleichszeitraum des Vorjahres bei ‑678 MioEUR lag. Trotz des weiterhin ansteigenden Vorratsvermögens konnte der operative Free Cashflow in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2023 aufgrund von höheren Kundenzahlungen deutlich verbessert werden.

Der Rheinmetall Backlog konnte im Vergleich zum Vorjahr um rund 42% von 25,7 MrdEUR auf 36,5 MrdEUR (30. September 2023) deutlich gesteigert werden. Der Rheinmetall Backlog umfasst neben dem Auftragsbestand auch die erwarteten Abrufe aus bestehenden Rahmenverträgen mit militärischen Kunden sowie die Potentiale aus Kundenvereinbarungen im zivilen Geschäft.

Der Wert der Rheinmetall Nomination konnte in den ersten drei Quartalen 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit rund 130% mehr als verdoppelt werden. Er stieg auf 14.505 MioEUR (Vorjahr: 6.325 MioEUR). Rheinmetall Nomination umfasst sowohl den klassischen Auftragseingang wie auch das Volumen aus neu abgeschlossenen Rahmenverträgen mit militärischen Kunden sowie aus neuen Kundenvereinbarungen (Nominierungen) im zivilen Geschäft über zukünftige Abrufe.

Vehicle Systems: Verfünffachung des Auftragseingangs
Der Umsatz in der Division Vehicle Systems, die vor allem im Bereich der militärischen Rad- und Kettenfahrzeuge tätig sind, lag in den ersten neun Monaten 2023 mit 1.671 MioEUR um 351 MioEUR oder 27% über dem Vorjahreswert. Die Umsatzsteigerung ist insbesondere auf Projekte zur Lieferung von taktischen Fahrzeugen zurückzuführen. 

Der Rheinmetall Nomination – also hier die Summe des Auftragseingangs und des Volumens der neu abgeschlossenen Rahmenverträge mit militärischen Kunden – ist gegenüber dem Vorjahreswert um 4.047 MioEUR auf 4.889 MioEUR angestiegen. Dazu hat insbesondere eine Verfünffachung des Auftragseingangs beigetragen, da neue Großaufträge akquiriert werden konnten, insbesondere im Programm für die Nachfolge des Bradley-Schützenpanzers in den USA, mit den Bestellungen von neuen Puma-Schützenpanzern sowie von hochmodernen Militär-LKW für die Bundeswehr und beim Leopard 2-Upgrade in Norwegen. Auch ein Rahmenvertrag für LKW in Österreich war ein Erfolg von strategischer Bedeutung.

Der Rheinmetall Backlog der Division – hier die Summe des Auftragsbestands sowie der erwarteten Abrufe aus bestehenden Rahmenverträgen mit militärischen Kunden – lag zum 30. September 2023 mit 15,0 MrdEUR um 2.716 MioEUR oder rund 22% über dem Vorjahreswert. Das operative Ergebnis verbesserte sich in den ersten drei Quartalen 2023 von 123 MioEUR auf 183 MioEUR. Dies entspricht einem Zuwachs von 60 MioEUR oder 49%. Diese positive Entwicklung ist im Wesentlichen auf Margeneffekte in Projekten zurückzuführen. Die operative Marge übertraf mit rund 11% den Vorjahreswert von rund 9% deutlich.

Weapon and Ammunition: Backlog mit über 11 MrdEUR mehr als verdoppelt 
Die Division Weapon and Ammunition erzielte mit ihren Aktivitäten bei Waffensystemen und Munition in den vergangenen drei Quartalen 2023 einen Umsatz von 1.035 MioEUR und übertraf damit den Vorjahreswert um 186 MioEUR oder 22%. Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist insbesondere auf höhere Munitionsabrufe von Kunden sowie auf höhere Umsätze mit geschützten LKW-Kabinen zurückzuführen. Die am 31. Juli 2023 akquirierten Rheinmetall Expal Munitions-Gesellschaften erzielten einen Umsatz von 41 MioEUR.

Der Rheinmetall Nomination liegt nach den ersten neun Monaten 2023 im Vergleich zum bereits starken Vorjahresniveau mit 7.026 MioEUR deutlich mehr als doppelt so hoch (Vorjahr: 2.352 MioEUR). Wesentliche Auftragseingänge betrafen zwei mehrjährige Munitionsrahmenverträge und damit einhergehende Erstabrufe von Panzer- und Artilleriemunition, Munitionsaufträge für den Flugabwehrkanonenpanzer Gepard sowie Panzermunitionsaufträge für Marder und Leopard 1 an die Ukraine. Hierdurch konnte der hohe Vorjahreswert deutlich übertroffen werden. 

Der Rheinmetall Backlog der Division erhöhte sich zum 30. September 2023 um 6.476 MioEUR oder rund 135% mit 11,3 MrdEUR (Vorjahr: 4,8 MrdEUR) auf mehr als das Doppelte.

Das operative Ergebnis verbesserte sich in den ersten neun Monaten 2023 um 70 MioEUR oder 63% auf 180 MioEUR (Vorjahr: 110 MioEUR). Diese positive Entwicklung ist im Wesentlichen auf einen profitableren Produktmix zurückzuführen. Die operative Marge konnte infolgedessen von 13% auf über 17% deutlich gesteigert werden. Hierin enthalten ist ein Ergebnisbeitrag der Rheinmetall Expal Munitions von 17 MioEUR.

Electronic Solutions: Umsatzsteigerung um 14%
Die Division Electronic Solutions, die Lösungen im Bereich der Digitalisierung der Streitkräfte, der infanteristischen Ausrüstung sowie der Flugabwehr und der Simulation produziert, steigerte ihren Umsatz in den vergangenen neun Monaten 2023 um 87 MioEUR auf 729 MioEUR (Vorjahr: 642 MioEUR); dies entspricht einem Zuwachs von rund 14%. 

Der Rheinmetall Nomination erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 142 MioEUR oder 17% auf 987 MioEUR. Ein wesentlicher Auftragseingang bezog sich in den ersten neun Monaten 2023 auf einen Puma-Auftrag. Der Rheinmetall Backlog lag am 30. September 2023 bei 3,4 MrdEUR und damit um 21% über dem Vorjahreswert (Vorjahr: 2,8 MrdEUR). 

Das operative Ergebnis aus den vergangenen neun Monaten 2023 verbesserte sich leicht auf 52 MioEUR, nach 51 MioEUR im Vorjahr. Die operative Marge verringerte sich auf 7,2% (Vorjahr: 7,9%), was im Wesentlichen auf Veränderungen im Produktmix zurückzuführen ist. 

Sensors and Actuators: Nominated Backlog um rund 18% erhöht 
Der Umsatz der Division Sensors and Actuators, die mit Lösungen für industrielle Anwendungen und die E-Mobilität sowie mit Komponenten und Regelsystemen zur Emissionsreduzierung aktiv ist, stieg in den ersten neun Monaten 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 11 MioEUR oder 1% auf 1.057 MioEUR. Diese Entwicklung resultierte im Wesentlichen aus Mengenerhöhungen in der Region Europa. Das Booked Business lag nach neun Monaten 2023 mit 1.821 MioEUR unter dem Vorjahresniveau (Vorjahr: 2.083 MioEUR). Der Nominated Backlog zum 30. September 2023, also das Volumen der aus Kundenvereinbarungen zu erwartenden Abrufe, stieg um rund 18% auf 8,3 MrdEUR (Vorjahr: 7,0 MrdEUR).

Das operative Ergebnis ging in den ersten drei Quartalen 2023 um 42% auf 39 MioEUR (Vorjahr: 67 MioEUR) zurück. Der Rückgang ist u.a. auf Zusatzkosten zur Bewältigung der Folgen des Cyberangriffs auf IT-Systeme des Bereichs im April 2023 sowie auf erhöhte Rohstoffpreise zurückzuführen, die erst zeitversetzt an die Kunden weitergegeben werden können. Die operative Marge sank in Folge auf 3,7% (Vorjahr: 6,4%). 

Materials and Trade: Umsatzrückgang durch Cyberattacke
Bei der Division Materials and Trade, die Gleitlager und Strukturbauteile liefert und das weltweite Aftermarket-Geschäft betreibt, verringerte sich der Umsatz in den ersten drei Quartalen 2023 um 12 MioEUR oder rund 2% auf 550 MioEUR. Der Umsatzrückgang ist insbesondere auf einen Mengenrückgang in der Business Unit Bearings zurückzuführen. In der Business Unit Trade geht der Umsatzrückgang auf die Folgen der Cyberattacke im April 2023 zurück. In den vergangenen neun Monaten des Geschäftsjahres 2023 wurde ein Booked Business von 546 MioEUR erreicht. Dies entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum um knapp 7% (Vorjahr: 584 MioEUR). Der Nominated Backlog zum 30. September 2023 lag mit rund 602 MioEUR auf Vorjahresniveau (Vorjahr: 604 MioEUR).

Das operative Ergebnis der Division Materials and Trade sank in den ersten neun Monaten 2023 um 4 MioEUR oder 9% auf 41 MioEUR. Die operative Marge verringerte sich auf 7,5% (Vorjahr: 8,1%). Dabei wirkten sich insbesondere das rückläufige At-Equity-Ergebnis eines chinesischen Joint Ventures sowie der Ergebniseffekt aus dem Umsatzrückgang negativ aus.

Ausblick: Aktuelle Jahresprognose wird bestätigt 
Rheinmetall bestätigt nach neun Monaten des Geschäftsjahres 2023 die aktuelle Jahresprognose. 

Starke Marktdynamiken im Geschäft mit Sicherheitstechnologie – insbesondere im Bereich der Division Weapon and Ammunition – haben im dritten Quartal zu einem vorteilhaften Produkt- und Margenmix geführt. Darüber hinaus wurden mittels strikter Kostenkontrolle als auch durch aktive Vorsorge und durch Mitigierung von Risiken auf den Energie- und Beschaffungsmärkten in den vergangenen Monaten weiterhin entsprechende Maßnahmen getroffen, um der allgemeinen Inflationsentwicklung wie auch der Situation auf den Märkten für Rohstoffe und Vorprodukte erfolgreich zu begegnen.

Auf Basis der sehr positiven Entwicklung im dritten Quartal und vor dem Hintergrund der alljährlich erfolgenden Beschleunigung der Abrufe im Jahresendquartal bestätigt der Vorstand die Umsatz- und Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2023 mit einem Konzernumsatz in einer Bandbreite von 7,4 bis 7,6 MrdEUR und einer operativen Ergebnismarge von rund 12%. Die separat kommunizierte Umsatzerwartung für die Neuakquisition Rheinmetall Expal Munitions liegt nun bei über 190 MioEUR. Die operative Rendite von Rheinmetall Expal Munitions wird bei über 25% erwartet.

Zukunftsgerichtete Aussagen und Prognosen
Diese Mitteilung enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Diese Aussagen basieren auf den gegenwärtigen Einschätzungen und Prognosen der Rheinmetall AG sowie den ihr derzeit verfügbaren Informationen. Die zukunftsgerichteten Aussagen sind nicht als Garantien der darin genannten zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse zu verstehen. Diese sind vielmehr von einer Vielzahl von Faktoren abhängig; sie beinhalten verschiedene Risiken und Unwägbarkeiten und beruhen auf Annahmen, die sich möglicherweise als nicht zutreffend erweisen. Rheinmetall übernimmt keine Verpflichtung, die in dieser Mitteilung gemachten zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren.

1 Die Definition der Steuerungskennzahl operatives Ergebnis wurde im dritten Quartal 2023 rückwirkend angepasst. Ab dem dritten Quartal 2023 wird das operative Ergebnis daher als Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) bereinigt um Sondereffekte aus Unternehmenstransaktionen, Effekte aus der Neubewertung im Rahmen von Kaufpreisallokationen, Restrukturierungen und sonstigen wesentlichen betriebs- und periodenfremden Sachverhalten ermittelt. Die Vergleichszahlen wurden entsprechend angepasst.

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