Das Jahr 2023 stand unter der Überschrift „25 Jahre Nationalpark Hainich“ und hatte zahlreiche kleine und große Höhepunkte. Hervorzuheben ist dabei das Nationalparkfest am 25. Juni auf der Thiemsburg mit Thüringens Umweltminister Bernhard Stengele. An diesem Tag wurden von ihm langjährige Ehrenamtliche ausgezeichnet und neue Nationalparkführer erhielten ihre Zertifikate. Eine besondere Ehrung erhielt Erika Kremberg: Sie wurde wegen ihres langjährigen ehrenamtlichen Engagements im März zur „Thüringerin des Monats“ gewählt.

Der Personalwandel ist auch in der Nationalparkverwaltung im vollen Gange. Ältere Mitarbeiter gingen, sechs junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kamen. Dies hat bei der Nationalparkwacht, den Rangern, zu der erfreulichen Entwicklung eines deutlich gesunkenen Durchschnittsalters geführt. So war der jüngste Mitarbeiter noch gar nicht geboren, als der Nationalpark Ende 1997 ins Leben gerufen wurde.

Wie seit der Gründung gewohnt, bot das umfassende Veranstaltungsprogramm „Mitmachen“ mit über 100 Angeboten für jeden Besucher Interessantes und Wissenswertes. Ein besonders schöner Begleiter durch das Jahr war der großformatige Kalender. An neuen Veröffentlichungen sind zwei Faltblätter über Vögel und Bäume im Nationalpark, ein Faltblatt „Wilde Weide“ sowie eine Broschüre mit den Nationalpark-Partnern zu nennen.

Im April 2022 wurde in der Umweltbildungsstation UBiS eine Nationalpark-Information neu eingerichtet. Ein Ranger steht nun jeden Tag von April bis Oktober als Ansprechpartner zur Verfügung. Bereits in ihrem ersten Jahr erfreute sich die neue Nationalpark-Information größter Beliebtheit; 5.800 Besucherinnen und Besucher wurden gezählt. 2023 waren es 5.600.

Der Besucher-Schwerpunkt war wieder der Baumkronenpfad (128.160 Besucher, ca. 40 % der Gesamt-Besucherzahl des Nationalparks). Im Wildkatzendorf Hütscheroda waren es 25.250 Besucher. An den Wander-Parkplätzen wurden wieder sehr viele Besucher gezählt: Im gesamten Jahr waren es ca. 120.600 (zweithöchste Zahl bislang), wobei der September 2023 mit 27.400 der besucherstärkste Monat überhaupt seit der Gründung war. Insgesamt konnten 2023 ca. 320.000 Besucher registriert werden, was dem Niveau der letzten Jahre entspricht.

Mit dem Café „Klein & Mein“ in Bad Langensalza kam ein neuer Nationalparkpartner hinzu. Beim Nationalparkpartner „Ratswaage“, ebenfalls in Bad Langensalza, wurde eine neue, sehr ansprechend gestaltete Broschüre zu den damit 17 Partnern vorgestellt.

Seit mehreren Jahren werden Ziegen, Schafe, Pferde und Rinder auf Ganzjahres- und Sommer-Standweiden im Nationalpark eingesetzt. Ziel dieser langfristig angelegten Beweidungsprojekte ist es, Tierarten und ihre Lebensräume des Offenlandes, die im Rahmen des europäischen Schutzgebietsnetzwerkes NATURA 2000 unter europäischem Schutz stehen und im Nationalpark einen Verbreitungsschwerpunkt haben, zu schützen und zu erhalten. Die Weideflächen befinden sich auf dem Kindel sowie dem Steinberg südlich der Thiemsburg und nehmen insgesamt ca. 750 ha, d.h. 10 % der Nationalparkfläche, ein. Bei Fachtagungen und Exkursionen wurden die Projekte vorgestellt und fanden großes Interesse. Ein langfristiges Monitoring soll zeigen, wie sich die Arten und Lebensräume durch die neu etablierten Beweidungsformen entwickeln. Ein Faltblatt „Wilde Weide“ informiert über die fachlichen Hintergründe, Arten und Lebensräume und beschreibt den neuen Erlebnispfad „Wilde Weide“.

Ein 2023 gestartetes neues Forschungsprojekt hängt direkt mit der Beweidung zusammen. Untersucht werden die Hinterlassenschaften der Weidetiere, was Aufschluss geben soll über die davon abhängigen, z.T. sehr seltenen Käferarten. Ein weiteres sehr spannendes Forschungsprojekt, an dem fast alle deutschen Nationalparke beteiligt sind, betrifft die Aasökologie. Untersucht wird die Zersetzung großer Tierkadaver, z.B. vom Reh, und deren Bedeutung für das Ökosystem. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit soll dabei vermittelt werden, wie wichtig der Prozessschutz auch hier ist. Abgeschlossen wurde 2023 die dritte Waldinventur. Sie findet alle zehn Jahre statt und soll Aufschluss über die Entwicklung des Waldes im Hainich hin zum „Urwald mitten in Deutschland“ geben. Eine Auswertung ist für 2024 geplant.

Zwei größere Fachtagungen nutzten die Räumlichkeiten in der Nationalparkregion sowie den Nationalpark selbst als Exkursionsziel. Zum einen fand eine Tagung von Spechtexperten in Kammerforst statt und in Bad Langensalza ging es um das Thema „Wildnis“.

Umweltbildung, gerade für Kinder und Jugendliche, war wieder ein Schwerpunkt der Arbeit. Das UrwaldMobil besucht seit Juni 2022 Thüringer Schulen und ist Ausgangspunkt für spannende und handlungsorientierte Bildungsprogramme. Vollgepackt mit Urwalderfahrungen und Informationen rund um das Weltnaturerbe Hainich soll ganz im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ein verantwortungsbewusster Umgang mit der Umwelt erlebbar gemacht werden. Die Resonanz war bei insgesamt ca. 790 betreuten Schülern und Lehrern durchweg positiv. Im Juni erhielt die Nationalparkverwaltung in München von der Deutschen UNESCO-Kommission eine Auszeichnung für ihre BNE-Arbeit. Für die ganz Kleinen wurde der Wichtelwald bei Weberstedt als Spiel- und Lernort im Grünen erweitert und vorgestellt. Gut ankam bei Groß und Klein im November die Veranstaltung „Willis wilde Wege“ in Gotha.

Zum Jahresende konnte der neue Nationalparkplan mit der Billigung durch das zuständige Umweltministerium abgeschlossen werden. Der Nationalparkplan enthält die Ziele und Aufgaben der Nationalparkverwaltung für die kommenden 10 Jahre und beleuchtet alle relevanten Themenfelder. So geht es um den Schutz der biologischen Vielfalt und Dynamik ebenso wie um die Entwicklung von Lebensräumen und Arten des Offenlandes (Umsetzung von Natura 2000). Weitere Themen sind Forschung und Tourismus im Nationalpark, Umweltbildung, Besucherlenkung, Öffentlichkeitsarbeit sowie das Wildtiermanagement. In den nächsten Wochen und Monaten sollen nun die eingegangenen Stellungnahmen von Privatpersonen, Vereinen und verschiedenen Institutionen beantwortet werden. Dabei betrafen die wesentlichen Kritikpunkte in den Stellungnahmen das Offenlandmanagement, die Jagd sowie die Zukunft der Triftchaussee.

Aktuell läuft wie in allen deutschen Nationalparken auch im Hainich eine Evaluierung. Dabei soll untersucht werden, wie weit der Nationalpark bei der Umsetzung der Nationalparkziele vorangekommen ist, wo seine Stärken und Schwächen liegen und welche Maßnahmen in den nächsten Jahren prioritär sind, um die Qualität zu verbessern und einen aufgestellten Standard zu erreichen.

„Auf nun schon mehr als ein Vierteljahrhundert Nationalparkentwicklung zurückzublicken und von Anfang an dabei gewesen zu sein, ist eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Und dass wir jetzt schon seit 12 Jahren zum UNESCO-Welterbe gehören, hätte 1997 auch niemand gedacht. Danke an alle, die diese Entwicklung ermöglicht haben. Ich hoffe auf weitere Unterstützung für diesen kleinen, aber feinen Nationalpark mit seiner artenreichen Natur, eingebettet in den Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal und zentraler Bestandteil dieser so vielfältigen Welterberegion Wartburg Hainich“, so Nationalparkleiter Manfred Großmann.

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