Von der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, gibt es in Bayern in den letzten Jahren einen regelrechten Ausbauboom bei den Batteriespeichern, wie die neuesten Daten aus dem Marktstammdatenregister (MaStR) der Bundesnetzagentur (BNetzA) belegen. Inzwischen sind in Bayern rund 230.000 stationäre Speicher am Netz (Stand: 01.01.2024), ein Zubau, der insbesondere durch die immer beliebter werdenden Heimspeicher-Systeme für Photovoltaikanlagen ausgelöst wurde. Etwa 70 % der neuen Photovoltaikanlagen auf Gebäuden werden mit Batteriespeichern versehen. „Der Speicherboom in den Kellern der Villen ist schonmal erfreulich, jetzt kommt es aber darauf an, die Stromspeicher verstärkt auch in das Netz zu bringen, wo diese besonders systemdienlich für alle Stromverbraucher wirken werden“, stellt Detlef Fischer, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. – VBEW, fest.

Die in Bayern installierten Batteriespeicher verfügen zusammen über eine Leistung von 1,6 GW. Dies entspricht in etwa der Leistung eines großen Kernkraftwerks. Sie weisen bislang aber nur eine Speicherkapazität von 2,5 GWh auf und stehen damit im Unterschied zu einem Kraftwerk nur für eine sehr kurze Zeit zur Deckung des Strombedarfs zur Verfügung. Bei einem angenommenen durchschnittlichen Tagesstrombedarf von etwa 215 GWh reicht die Batteriekapazität rein rechnerisch derzeit für etwa 17 Minuten. Noch mal die gleiche Zeit kommt durch die in Betrieb befindlichen Pumpspeicherkraftwerke in Bayern hinzu. Würden sich alle in Bayern vorhandenen Elektroautos durch bidirektionales Laden an der Deckung des Strombedarfes beteiligen, wäre dies gedanklich für etwa eine Stunde möglich.

An diesen Zahlen wird deutlich, das Bayern trotz aller Ausbaudynamik beim Speichern von Strom über längere Zeit noch am Anfang steht. Eine Dunkelflaute über mehrere Tage kann derzeit nicht einmal ansatzweise mit Batteriespeichern bewältigt werden. Umso wichtiger ist es, den Netzausbau für den Stromimport nach Bayern zu forcieren und mit entsprechenden Rahmenbedingungen dafür zu sorgen, dass auch neue Kraftwerke, die in der Perspektive mit Wasserstoff als Brennstoff laufen, errichtet werden. Die Bundesnetzagentur (BNetzA) muss durch entsprechende Vorgaben für die Netzbetreiber dafür sorgen, dass Batteriespeicher nicht nur direkt bei den Stromkunden, sondern vor allem im Netz entstehen und dort zur Stabilisierung der Stromversorgung beitragen.

„Bayern hat zumindest in der Stromversorgung das Prädikat ‚Paradies‘ längst verloren. Wir müssen schleunigst aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und wieder zu einer eigenen, möglichst bedarfsgerechten Stromerzeugung in allen Jahreszeiten zurückkehren. Mit ‚Zappelstrom‘ aus Photovoltaikanlagen im Sommer stellen wir keine Stromversorgung im Winter sicher. Hier wird neben der Energiewirtschaft auch der Staat weiter rahmensetzend und auch unmittelbar finanziell in der Verantwortung stehen, denn schließlich war es die Politik, die durch entsprechende Weichenstellung in der Vergangenheit für die heutige Situation maßgeblich verantwortlich ist“, resümiert Detlef Fischer.

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