Mit gut 6,5 m Durchmesser und knapp 4 m Höhe lässt der WeltenRaum in der architektonisch großzügigen Kuppelhalle bereits von außen auf reichlich Inhalt schließen. Im Inneren erwartet das Publikum in aufwändig gestalteten 3-D animierten 360°-Projektionen ein besonderer Einblick in die Vielfalt der Museumssammlungen. Drei verschiedene Panoramen laden dazu ein, ausgewählte Objekte immersiv zu erleben und sich anhand von Fotos, Filmen, Texten und Animationen tiefergehend und fachübergreifend zu informieren. Dabei werden assoziative Verbindungen zwischen den MuseumsWelten aufgegriffen und individuell erfahrbar gemacht. Die Schaubilder reichen von den »Vergangenen Welten«, einem prähistorischen Dinosaurier-Panorama, über die »Fantastischen Welten«, dem fantasievoll gestaltete Innenleben einer mittelalterlichen Ritterburg, bis hin zu den »FarbWelten«, ausgehend von den impressionistischen Werken der Landesgalerie. Durch das aktive Auswählen einzelner Elemente partizipieren die Besuchenden an dem neuartigen »Ausstellungsformat«, lernen Objekte in der digitalen Welt neu zu verknüpfen und tauchen als aktiver Part in andere Welten ein. Ein Fokus wurde bei der Konzeption auf junge Besuchergruppen gelegt, die durch die innovative Technik besonders angesprochen werden sollen.
Schwerpunkte der Konzeption und Entwicklung dieser neuartigen, digitalen Vermittlungseinheit bildeten
» die sozialen Dimensionen des Lernens, da die Angebote auch in Gruppen wahrgenommen werden können,
» die Interdisziplinarität, die das Landesmuseum Hannover als WeltenMuseum in der Verbindung unterschiedlicher Fachbereiche auszeichnet,
» die Sichtbarmachung von Kulturgut, indem den ausgestellten Exponaten magazinierte Objekte zur Seite gestellt werden,
» sowie die Besucher*innenorientierung und -forschung, um die Wünsche und Interessen des Publikums besser kennenzulernen und langfristig in die Ausstellungs- und Projektplanung einzubeziehen.
Um ein optimales Besuchserlebnis zu schaffen, sind mit der Entwicklung des WeltenRaums verschiedene Forschungsprojekte und deren Ergebnisse verknüpft. Das Landesmuseum Hannover richtete auf Grundlage der Arbeit des Max-Planck-Institut zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften Göttingen (MPI) das grundlegende strategische Konzept anhand der musealen Bedarfe und Möglichkeiten neu aus. Die Software, die dem WeltenRaum zugrundeliegt, die architektonische Konzeption und die Gestaltung wurden projektintern finalisiert. Das Teilprojekt aus dem Fachbereich Museologie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg widmete sich der Publikumsforschung zur Optimierung des Audience Engagements. Die Leibniz Universität Hannover knüpfte zwei Forschungsprojekte an: Dem Institut für Berufspädagogik und Erwachsenenbildung (IFBE) dient der WeltenRaum als Forschungsbereich für die Lernumgebung im Kontext des Lebenslangen Lernens; das Institut für Sonderpädagogik (IFS) ermittelt aus der Perspektive des Fachs Sachunterricht die Möglichkeiten des neuartigen Lern- und Erlebnisinstruments im Rahmen außerschulischer Museumsbesuche.
Der WeltenRaum nimmt nicht nur eine zentrale Rolle in der Digitalisierungsstrategie des Landesmuseums Hannover ein, denn durch seine Platzierung in der repräsentativen Kuppelhalle wird es zugleich prominenter Teil einer sozialräumlichen Öffnungsstrategie des WeltenMuseums. Im Rahmen der Neukonzeption der Landesgalerie zu den KunstWelten wird die Kuppelhalle zu einem »Dritten Raum« umgestaltet, dessen Aufenthaltsqualität durch das neue immersive Erlebnis gesteigert werden soll.
Großzügig gefördert wurde die Entwicklung und Realisierung des WeltenRaums mit rund 1,1 Millionen Euro seitens des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur aus Mitteln des Programms »zukunft.niedersachsen« (vormals: Niedersächsisches Vorab) der VolkswagenStiftung.
Der Besuch des WeltenRaums ist kostenfrei.
Am Freitag, 14.11.2025 stehen ab 14:00 Uhr die Projektmitarbeiter*innen Wiebke Hemme und Tobias Schmithals für einen begleiteten Besuch zur Verfügung (kostenlos).
Zitate:
Der WeltenRaum lässt uns sprichwörtlich eintauchen in die vielfältigen Sammlungswelten des Landesmuseums. Die 3D-animierten Rundum-Projektionen vermitteln Wissen und Kultur auf spannende und zugängliche Art für alle Altersklassen. Sie ermöglicht es zudem, auch nichtausgestellte Werke zu erforschen und die Herkunft oder frühere Funktion eines ungewöhnlichen Objektes zu untersuchen. Ich freue mich sehr, dass die Förderung durch zukunft.niedersachsen dieses innovative Projekt ermöglichen konnte.
Falko Mohrs, Niedersachsächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur
Mit dem »WeltenRaum« schließen wir die Neugestaltung unserer Ausstellungen ab. Das immersive Erlebnis verbindet unsere unterschiedlichen Sammlungen auf einmalige Weise. Damit gewinnt das Landesmuseum Hannover ein neues Alleinstellungsmerkmal hinzu, auf das wir sehr stolz sind. Herzlichen Dank an das Programm »zukunft.niedersachsen« (vormals: Niedersächsisches Vorab) der VolkswagenStiftung sowie an unsere Projektpartner, ohne die die Realisierung nicht möglich gewesen wäre!
Prof. Dr. Katja Lembke, Direktorin des Landesmuseums Hannover
Die Entwicklung eines noch nicht dagewesenen Vermittlungstools ist etwas ganz Besonderes und lässt viel Raum für Kreativität. Für mich persönlich war dabei die spannendste Erfahrung der intensive Austausch zwischen Kulturvermittlung und Mediendesign. Aus diesem gingen einzigartige Panoramen hervor, die Besucherinnen und Besucher zum Entdecken und Verweilen einladen. Bei den vielfältigen Themen ist für alle etwas dabei!
Wiebke Hemme, Projektkoordinatorin »WeltenRaum«
Niedersächsisches Landesmuseum Hannover
Willy-Brandt-Allee 5
30169 Hannover
Telefon: +49 (511) 9807-686
Telefax: +49 (511) 9807-684
http://www.landesmuseum-hannover.de
Leitung Kommunikation + Kulturvermittlung
Telefon: +49 (511) 9807-626
Fax: +49 (511) 980799-626
E-Mail: dennis.wildenradt@landesmuseum-hannover.de
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