• Die konjunkturelle Lage in Euroland bleibt schwierig. Der sentix Konjunktur-Gesamtindex steigt zwar leicht auf -25,2 Punkte. Dies bedeutet aber keineswegs eine Entwarnung. Eine Rezession in der Eurozone ist weiter sehr wahrscheinlich.
  • In Deutschland sehen die Vorzeichen sogar noch etwas schlechter aus. Hier sinkt der Gesamtindex auf -24,4 Punkte, der niedrigste Stand seit Mai 2020. Die Erwartungen bleiben auch hier negativ.
  • International stellt sich das Bild ein wenig heterogener da. Obwohl die USA technisch bereits in eine Rezession abge-glitten sind, steigt die Lagebeurteilung von +1 auf +8 Punkte. Auch die Erwartungen besser sich. Ähnlich ist es in Japan. In den anderen Weltregionen ist dagegen keine Erholung zu vermelden.

Kommentierung der Umfrageergebnisse von August 2022
Unverändertes Bild

Die weltweite konjunkturelle Lage stellt sich Anfang August im Wesentlichen unverändert zum Vormonat dar. Posi-tiv ist, dass sich die Lage- und Erwartungswerte nicht weiter verschlechtert haben. In den USA und Japan sind sogar leichte Verbesserungen zu vermelden. Dennoch ist damit keine grundsätzliche Einschätzungsänderung verbunden. Denn die Erwartungswerte bleiben negativ und damit bleibt es auch beim Grundbefund eines konjunkturellen Ab-schwungs bzw. einer absehbaren Rezession.

Euroland: Bewegungslos in der Sommerhitze

Den sentix Konjunkturindizes für die Eurozone geht es derzeit so, wie den Menschen: sie ruhen sich aus und liegen am liebsten regungslos im Schatten. Zwar kann sich der Euroland-Gesamtindex um 1,2 Punkte auf -25,2 Punkte verbessern. Damit ist jedoch keine grundsätzliche neue Konjunkturbeurteilung verbunden. Denn sowohl die Lagewerte, die bei -16,3 kaum verändert notieren, als auch die Erwartungswerte (aktuell -33,8 Punkte), zeichnen ein weiter düsteres Bild des wirtschaftlichen Umfelds der Eurozone. Wen soll es verwundern: weder vom schwachen Konsumentenvertrauen noch von der Inflationsfront oder den Energiepreisen ergeben sich nachhaltig positive Impulse.

Gerade die Konsumentenstimmung dürfte derzeit die größte ökonomische Belastung darstellen. Den Verbrauchern wird mehr und mehr bewusst, welche finanziellen Belastungen die hohen Energiekosten darstellen. Zum einen steigen die Energieumlagen bei immer mehr Verbrauchern unmittelbar an (Ablauf von Preisbindungen). Zum anderen findet der gleiche Prozess auch bei den Unternehmen statt, die ihrerseits die erhöhten Kosten weitergeben müssen.

Die sich bereits abzeichnende Konsumzurückhaltung der Verbraucher dürfte somit anhalten und sich mutmaßlich so-gar weiter verstärken. Dies wirkt perspektivisch in einer negativen Rückkopplung konjunkturdämpfend. Dennoch er-weist sich die Lage der Wirtschaft als noch robust, was aber nicht bedeutet, dass die aktuellen Tendenzen ungefährlich wären. Die Probleme stellen sich aufgrund der besonderen Bedingungen im Umfeld der Coronakrise nur sehr verzögert ein. Thematisch bleibt es bei den Belastungsfaktoren Inflation und Notenbankpolitik, so dass mit Blick auf den Herbst die ökonomischen Vorzeichen negativ bleiben.

Deutschland: Kurs Richtung Rezession

Die sentix Konjunkturindizes zeichnen für Deutschland ein unverändertes, kritisches Bild der wirtschaftlichen Verfas-sung. Der Gesamtindex sinkt auf den niedrigsten Wert seit Mai 2020. Wie schwach die Konjunktur, auch im internati-onalen Vergleich, ist, zeigt sich in dem erneuten Rückgang der Lagebeurteilung auf -14,8. Dies ist der niedrigste Wert seit Februar 2021. Und trotz dieser schwachen Lage bleiben die Erwartungswerte bei -33,5 deutlich im negativen Be-reich. Die Wirtschaft bleibt damit stramm auf Rezessions-Kurs.

USA: Hoffnungsschimmer?

Der Blick auf die US-Konjunkturdaten macht vordergründig etwas Hoffnung. Denn Lage- und Erwartungswerte der Anleger für die US-Konjunktur verbessern sich im August. Technisch betrachtet befindet sich die US-Wirtschaft bereits in einer Rezession, denn die letzten beiden Quartale brachten jeweils negative Wachstumsraten. Der aktuelle Anstieg in den sentix-Indizes dürfte aber nicht bereits das Ende der wirtschaftlichen Kontraktionsphase bedeuten. Lediglich relativ scheint es der US-Wirtschaft weiter besser zu ergehen als dem Rest der Welt.

Lateinamerika: Weiter in schwierigen Gewässern

Sah es in den letzten Monaten so aus, als könnten sich die lateinamerikanischen Staaten besser gegen die globalen Abschwungstendenzen behaupten, so ist dieser relative Vorteil im August bereits wieder weitgehend verflogen. Lage- und Erwartungswerte bleiben praktisch unverändert und auf schwachem Niveau.

Über die sentix GmbH

sentix ist der Pionier und führende Anbieter von Sentiment-Analysen (Behavioral Finance) in Europa. Seit 2001 befragt sen-tix wöchentlich mehr als 5.000 Anleger aus über 20 Ländern (davon über 1.000 institutionelle und > 4.000 Einzelanleger) zu ihren Erwartungen an die Finanzmärkte sowie zur wirtschaftlichen Entwicklung und zu ihren Portfoliomaßnahmen. Die Er-gebnisse der sentix-Umfrage sind repräsentativ für eine breit diversifizierte Investorengruppe.

Die sentix-Befragungen bieten die seltene Kombination aus einer großen Teilnehmerzahl, hoher Qualität und einer heraus-ragenden Geschwindigkeit bei der Informationsbeschaffung und -weitergabe. Alle sentix Indizes sind für sentix Datenkun-den regelmäßig nur etwa einen Tag nach Abschluss jeder Umfrage zugänglich – über die sentix Website oder Bloomberg. sentix-Kunden können so die sentix Daten nahezu in Echtzeit nutzen, um ihre Performance weiter zu verbessern.

Die sentix GmbH wurde 2001 gegründet und bildet heute die Basis für alle Dienstleistungen, die die sentix Gruppe ihren Kunden im Bereich Behavioral Finance anbietet.

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