„Der Blick in den aktuellen Berufsbildungsbericht und auf das Ausbildungsjahr 2019 zeigt, dass wir in Deutschland eine starke duale Ausbildung haben. Im letzten Jahr gab es rund doppelt so viele noch unbesetzte Ausbildungsstellen wie unvermittelte Bewerber.

In Zeiten der Corona-Krise kommt es darauf an, Ausbildung in diesem und im kommenden Ausbildungsjahr mit gemeinsamen Anstrengungen zu ermöglichen. Schulabgänger und Azubis suchen nach verlässlichen Perspektiven und die Ausbildungsbetriebe nach Lösungen für ihre Herausforderungen. Im Moment ist wichtig, dass Betriebe Kurzarbeitergeld auch für Azubis ohne Einschränkungen beantragen können oder dass sichere Hygienekonzepte entwickelt werden, um das Nachholen von Ausbildungsprüfungen zu ermöglichen.

Mit Blick auf das kommende Ausbildungsjahr müssen wir junge Menschen und Betriebe möglichst schnell wieder zusammenbringen. Die Arbeitsagenturen sollten daher noch während der Kontaktsperren Schüler auf digitale Informationsangebote aufmerksam machen und telefonische oder digitale Beratungen durchführen. Speed-Datings der IHKs werden über Skype oder andere digitale Formate durchgeführt. Zusätzlich könnte der Bund bei weiter angespannter wirtschaftlicher Lage denjenigen Betrieben einen finanziellen Bonus gewähren, die für das kommende Jahr zusätzliche Ausbildungsplätze anbieten. Falls die Situation im Herbst am Ausbildungsmarkt schwierig ist, sollten insbesondere leistungsschwächere Bewerber zunächst die Chancen einer Einstiegsqualifizierung ergreifen – das hat sich in früheren schwierigen Jahren bereits bewährt. So bald wie möglich sollten dann der Übergang in Ausbildung und eine zeitliche Anrechnung auf das erste Ausbildungsjahr das Ziel sein.“

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