Permethrin ist ein weit verbreitetes Mittel zur Ausrüstung von Textilien gegen Milben. Allerdings kann das Nervengift auch beim Menschen zu unerwünschten Nebenwirkungen, wie z.B. Kopfschmerzen oder Taubheit, führen. Im William-Küster-Institut für Hygiene, Umwelt und Medizin an den Hohenstein Instituten wurde jetzt ein Produkt der Firma Proneem France getestet, welches eine starke Wirksamkeit gegen Milben zeigte und stattdessen mit alternativen Wirkstoffen ausgerüstet ist.

Mit Vorliebe wohnen die kleinen Spinnentiere in Bettdecken und Matratzen, Polstermöbeln und Teppichen. Dort herrschen für sie perfekte Bedingungen. Durch ausgerüstete Bettwaren lässt sich die Vermehrung der Milben verringern und so die Allergenbelastung reduzieren.

Zur Ausrüstung wird meistens das Akarizid Permethrin verwendet. Als Kontaktund Fraßgift ist es gegen zahlreiche Insekten, unter anderem auch gegen Milben, wirksam. Permethrin ist ein Nervengift, welches zu Erregungszuständen mit Krämpfen, dann zu Koordinationsstörungen und schließlich zu einer Lähmung führt. Von der gesunden Haut wird Permethrin nur schlecht aufgenommen, trotzdem ist man bestrebt, alternative Ausrüstungsmittel zu finden. Die Firma Proneem France zeigte nun, dass dies durchaus möglich ist. Ihre Ausrüstung „Proneem“ erreichte im Test nach NF G39-011 eine Hemmung der Entwicklung einer Milbenpopulation von über 90% und wurde mit dem Hohenstein Qualitätslabel „Wirksam gegen Milben“ ausgezeichnet.

Die Hohensteiner Prüfung auf Anti-Milben-Wirkung von Textilien nach Norm NF G39-011 ist demnach auch für alternative, Permethrin-freie Ausrüstungen geeignet und bietet Textilherstellern die Möglichkeit, optimierte Bett- und Heimtextilien für Hausstaub-Allergiker zu entwickeln, um deren Symptome einzudämmen.

Hintergrundwissen

Zwischen 4 und 5 Millionen Deutsche leiden an einer Hausstaubmilbenallergie. Diese wird jedoch nicht durch die Milben, sondern durch deren Kot ausgelöst. Mit Vorliebe wohnen die kleinen Spinnentiere in Bettdecken und Matratzen, Polstermöbeln und Teppichen. Dort herrschen für sie perfekte Bedingungen. Eine durchschnittliche Temperatur von 25°C, eine Luftfeuchtigkeit von bis zu 70% sowie Hautschuppen des Menschen, von denen sich die kleinen Tiere ernähren. Der Kot zerfällt in sehr kleine Teile und die aufgewirbelten Kotpartikel gelangen über die Atemwege auf die Schleimhäute und lösen bei Allergikern die typischen Symptome aus, zu denen eine laufende Nase, tränende oder juckende Augen sowie in schweren Fällen sogar Asthma und Atemnot gehören.

 

 

 

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