.

  • 108 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von 626 Megawatt (MW) gingen bis 30. Juni 2017 an das Netz
  • Nordsee-Windparkprojekte Sandbank und Veja Mate wurden planmäßig fertiggestellt und der Zubau geht kontinuierlich voran
  • Ergebnisse der ersten Offshore-Ausschreibungsrunde sind ein Meilenstein – sie unterstreichen das Vertrauen in Innovationskraft und Kostensenkungspläne der Offshore-Industrie
  • Politik ist gefordert, industriepolitische und energiewirtschaftliche Chancen zu nutzen und den Offshore-Ausbaudeckel auf mindestens 20 GW bis 2030 und 30 GW bis 2035 anzuheben
  • Jahresproduktion von Offshore-Windenergie: 2015 – 8.285 GWh, 2016: 12.365 GWh, 1. Halbjahr 2017: 8.480 GWh1 (bereits ca. 70% der Gesamtleistung des Vorjahres)

Im ersten Halbjahr 2017 speisten 108 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 626 MW in Deutschland erstmals in Netz ein. Damit waren zum 30. Juni 2017 insgesamt 1.055 Anlagen mit einer Leistung von 4.749 MW am Netz. Arbeitsgemeinschaft Offshore-Windenergie (AGOW), Bundesverband WindEnergie (BWE), Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE, VDMA Power Systems und WAB e.V. bewerten den Zubau des zurückliegenden Halbjahres positiv. Für das Gesamtjahr 2017 rechnet die Branche mit rund 900 MW Zubau. Die Offshore Windenergie hat im ersten Halbjahr 2017 bereits 8.480 GWh Strom produziert. Das sind rund 70% der gesamten Vorjahresarbeit.

Kostensenkungspotenzial nutzen – in Deutschland und Europa

Die Ausschreibungsergebnisse in Deutschland unterstreichen nachdrücklich die Innovationskraft und Kostensenkungspotenziale der Offshore-Windindustrie. Erstmals wurden dabei Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien bezuschlagt, die ab Mitte der 20er Jahre ohne EEG-Förderung auskommen sollen und sich über den Strommarkt refinanzieren werden. Neue zuverlässige und leistungsstärkere Anlagen mit größerem Rotordurchmesser, insgesamt größere Windparkprojekte, Innovationen bei Gründungsstrukturen, bessere Betriebs- und Wartungskonzepte sowie günstigere Finanzierungskonditionen haben zu einer deutlichen Senkung der Stromgestehungskosten geführt.

Durch diesen Paradigmenwechsel ergeben sich für die nächste Bundesregierung Chancen, die energiewirtschaftlichen und industriepolitischen Potentiale der Windenergie auf See durch eine Anhebung der Ausbauziele auf mindestens 20 GW bis 2030 und mindestens 30 GW bis 2035 zu nutzen. Ebenso wurden die entsprechenden politischen und technologischen Bedingungen geschaffen, um den notwendigen Netzausbau voranzutreiben. Mit der Begrenzung des Zubaus von Offshore-Windenergie im EEG 2014 von zuvor 25 GW auf jetzt 15 GW bis 2030 sollten vor allem die Kosten der Energiewende gedämpft werden.

Auch auf europäischer Ebene hat die Offshore-Industrie im Juni 2017 in einer ‘Gemeinsamen Erklärung‘ einen ambitionierteren Zubau bis 2030 gefordert. Die Industrie bekräftigt dabei ihre Bereitschaft zu einem jährlichen Zubau von 6 GW in Europa bis 2030. Ein jährlicher Zubau von mindestens 4 GW wäre für weitere Kostensenkungen notwendig. Regierungsvertreter der belgischen, dänischen und deutschen Regierung würdigen in der Erklärung die bereits erreichten Kostensenkungen und sprechen sich ebenfalls für einen signifikanten Ausbau bis 2030 aus. Zudem sollen auf europäischer Ebene verstärkt Rahmenbedingungen geschaffen werden, um Investitionen in Offshore-Projekte, Netze und Infrastrukturen anzureizen.

Deutsche Technologieführerschaft weiter stärken

Die derzeitigen Ausbauziele der Bundesregierung, die in den 20er Jahren einen jährlichen Zubau zwischen 500 und 840 MW vorsehen, bremsen die Entwicklung der Offshore-Windindustrie am Standort Deutschland. Ein starker Heimatmarkt, verlässliche politische Rahmenbedingungen und substanzielle Ausbauvolumina sind jedoch notwendig, damit die Technologieführerschaft der Offshore-Windindustrie in Deutschland gehalten und  durch Skaleneffekte im Wettbewerb weitere Kostensenkungen erreicht werden können. Weitere Arbeitsplätze, zu den bereits vorhanden 20.000, entstehen nur dann, wenn deutsche Unternehmen auch weiterhin am internationalen Ausbau der Windenergie auf See beteiligt sind und erfolgreich Exportmärkte beliefern können. Zusätzlich müssen kurzfristig weitere Testmöglichkeiten für Prototypen und innovative Komponenten von Offshore-Projekten in deutschen Gewässern vorgesehen werden, für die regulatorische Rahmenbedingungen angepasst werden müssen. Nur durch Investitionen in Forschung und Entwicklung und ein ambitioniertes Marktvolumen kann Deutschland seine Rolle als Technologieführer ausbauen.

Netzausbau und Sektorenkopplung: Energiewende erfolgreich umsetzen

Neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien hängt der Erfolg der Energiewende in Deutschland wesentlich vom Netzausbau und dem Fortschritt der Sektorenkopplung ab. Daraus resultiert eine ganzheitliche Umstellung unseres Energiesystems, bei der neue Netzinfrastruktur zügig entsteht und Wärme- und Mobilitätssektoren ihre Abhängigkeit von CO2-intensiven fossilen Energieträgern perspektivisch reduzieren.

Darüber hinaus sollten die verschiedenen technischen Möglichkeiten genutzt werden, um Netzengpässe an Land vorübergehend oder dauerhaft zu überwinden. Dazu zählen insbesondere Maßnahmen zur verbesserten Netzauslastung. Außerdem sollten die notwendigen Must-Run Kapazitäten überprüft werden.  Auch sollte über eine Erhöhung der Transparenz und die Einführung von mehr Wettbewerb bei Offshore-Netzanbindungen nachgedacht werden, z.B. durch kostensenkende Ausschreibungen. Die Unternehmen der Offshore-Windindustrie möchten diesen gesamtgesellschaftlichen Prozess mit allen Beteiligten aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft aktiv gestalten.

Über die jährlichen Zahlen „Status des Offshore-Windenergieausbaus in Deutschland“

In der Analyse der Deutschen WindGuard werden seit 2012 die Ausbauzahlen für die Windenergie auf See gesondert von jenen der Windenergie an Land erhoben. Die Auftraggeber sind VDMA Power Systems, Bundesverband WindEnergie BWE, die Stiftung Offshore-Windenergie und die Windenergie Agentur WAB sowie die Arbeitsgemeinschaft Offshore-Windenergie AGOW.

Über die Arbeitsgemeinschaft Offshore-Windenergie e.V.

Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Offshore-Windenergie e. V. (AGOW) bauen und betreiben Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee. Damit bündelt AGOW die Kraft und das Know-how für eine erfolgreiche Energiewende in Deutschland und Europa. In der AGOW sind derzeit 16 Unternehmen organisiert, die Offshore-Windparks bauen und betreiben.

Über den Bundesverband Windenergie e.V. (BWE)

Als Mitglied im Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) vertritt der BWE mit seinen über 20.000 Mitgliedern die gesamte Branche. Gemeinsam sorgen die im deutschen Maschinenbau verankerte Zulieferer- und Herstellerindustrie, Projektierer, spezialisierte Rechtsanwälte, die Finanzbranche sowie Unternehmen aus den Bereichen Logistik, Bau, Service/Wartung sowie Speichertechnologien, Stromhändler, Netzbetreiber und Energieversorger dafür, dass der BWE zu allen Fragen rund um die Windenergie erster Ansprechpartner für Politik und Wirtschaft, Wissenschaft und Medien ist.

Über die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE

Die gemeinnützige Stiftung der deutschen Wirtschaft zur Nutzung und Erforschung der Windenergie auf See wurde 2005 auf Initiative der Branche und unter Moderation des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) gegründet. Ziel der Stiftung ist es, die Rolle der Offshore-Windenergie im Energiemix der Zukunft in Deutschland und Europa zu festigen und ihren Ausbau im Interesse von Umwelt- und Klimaschutz voranzutreiben.

Über VDMA Power Systems

VDMA Power Systems ist ein Fachverband des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau VDMA e.V. Der Fachverband vertritt im In- und Ausland die Interessen der Hersteller von Windenergie- und Wasserkraftanlagen, Brennstoffzellen, Gas-/Dampfturbinen und -anlagen sowie Motorenanlagen. Für sie alle dient VDMA Power Systems als Informations- und Kommunikationsplattform für alle Themen der Branchen wie Energiepolitik, Gesetzgebung, Marktanalysen, Messen, Normung, Standardisierung sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

Über WAB e.V.

WAB e.V. (Windenergie-Agentur) ist das führende Unternehmensnetzwerk für Windenergie in der Nordwest-Region und bundesweiter Ansprechpartner für die Offshore-Windenergiebranche in Deutschland. Dem Verein gehören mehr als 350 Unternehmen und Institute aus allen Bereichen der Windenergie-Industrie, der maritimen Industrie sowie der Forschung an.

1) Quellen: ZSW, BDEW Stand 02/2017 (Zahl 2016: vorläufig!), BEE

 

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

VDMA, Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.
Lyoner Str. 18
60528 Frankfurt
Telefon: +49 (69) 6603-0
Telefax: +49 (69) 6603-1511
http://www.vdma.org/

Ansprechpartner:
Tim Bruns
Arbeitsgemeinschaft Offshore-Windenergie e.V.
Telefon: +49 (30) 28444-651
E-Mail: tim.bruns@agow.eu
Wolfram Axthelm
Bundesverband WindEnergie e.V
Telefon: +49 (30) 212341-251
E-Mail: w.axthelm@wind-energie.de
Sebastian Boie
Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE
Telefon: +49 (30) 27595-198
E-Mail: s.boie@offshore-stiftung.de
Beatrix Fontius
VDMA Power Systems
Telefon: +49 (69) 6603-1886
E-Mail: beatrix.fontius@vdma.org
Ana Belle Becké
WAB e.V.
Telefon: +49 (471) 39177-14
E-Mail: ana-belle.becke@wab.net
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.