„So ein Smoothie aus Wassermelone ist bei der Hitze genau das Richtige“, freut sich Teilnehmer Shashank Goyal aus Indien. In dieser Seminarstunde stehen Lebensmitteluntersuchungen auf dem Programm, genauer gesagt: Geschmackstests. Die Studierenden sollen aus mehreren Proben herausschmecken, ob und wie der Saft zuvor behandelt worden ist. „Das ist gar nicht so einfach, aber es gibt tatsächlich Unterschiede.“

Goyal ist einer von 16 Studierenden, die gerade am „International Summer Lab – Special Food Technologies“ (ISL) der Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur der Hochschule Osnabrück teilnehmen. Drei Wochen lang beschäftigen sie sich mit modernen Verfahren zur Untersuchung und Behandlung von Lebensmitteln. Dazu experimentieren sie auch in den Laboren der Hochschule und des Deutschen Instituts für Lebensmitteltechnik e.V. (DIL). „Gerade im Bereich der Lebensmittelindustrie und -forschung ist ein internationaler Austausch interessant. Zum Beispiel steht die Produktion von Nahrungsmitteln in Asien durch das heißere Klima und die dortige Markt- und Rohstoffsituation vor ganz anderen Herausforderungen als bei uns in Europa“, sagt Dr. Kemal Aganovic, wissenschaftlicher Leiter der ISL. „Wir lernen hier also auch voneinander.“

Zeitgleich richtet die Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften ihre „International Summer University“ (ISU) aus. Für die 49 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dreht sich alles um die Themen Volkswirtschaft, Kulturmanagement, Gesundheitsmanagement und Physiotherapie. Die Wahl des Themenmoduls richtet sich dabei nach dem jeweiligen fachlichen Hintergrund der Studierenden. „Für unsere internationalen Gäste ist sicherlich auch der europäische Blick auf diese Themen interessant. Zum Beispiel unterscheidet sich das deutsche Gesundheitssystem vom amerikanischen in vielerlei Hinsicht“, sagt Christiane Hendess, Koordinatorin der ISU.

Studentin Kathleen Sullivan möchte bei der ISU mehr darüber erfahren, wie Physiotherapie in Deutschland funktioniert. Deswegen belegt die Australierin das Modul „Clinical Perspectives in Physiotherapy“. Ihr Heimatland gilt weltweit als Aushängeschild für Physiotherapie. „Was hier in Osnabrück aber bisher völlig neu für mich war, ist das Thema Musikphysiotherapie. Also die Frage danach, welche Art von Physiotherapie eigentlich Profi-Musiker brauchen. Damit haben wir uns in Australien noch nicht beschäftigt.“

Die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer beider Sommerprogramme kommen in diesem Jahr aus den USA, aus Australien und von der Hochschule Osnabrück selbst. Dazu kommen Studierende aus Brasilien, Kolumbien, Mexiko, Großbritannien, Spanien, Südkorea, Indien, Russland, aus der Ukraine und von den Philippinen.

„In beiden Programmen lernen die Studierenden praxisnah, wie man in einem internationalen Team zusammenarbeitet. Das sind heute unverzichtbare Soft Skills“, sagt Prof. Dr. Kay Hendrik Hofmann, akademischer Leiter der International Summer University. „Außerdem bekommen die Studierenden auch dank der internationalen Bandbreite der Dozenten gute Einblicke in aktuelle Forschungsfelder und neue Technologien“, ergänzt Prof. Dr. Stefan Töpfl, der die akademische Verantwortung für das International Summer Lab trägt.

Auch abseits des Lernens spielt der kulturelle Austausch bei den internationalen Sommerprogrammen eine entscheidende Rolle. Auf dem Plan stehen sowohl gemeinsame Freizeitaktivitäten wie zum Beispiel Teambuilding-Spiele genauso wie Unternehmensbesichtigungen und Städtetrips nach Berlin, Amsterdam und Paris.

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