Der Frühling kommt jetzt mit Macht – die Natur explodiert geradezu in diesen Tagen. Die ersten Obstgehölze blühen bereits. Krokusse, Leberblümchen und Scharbockskraut treibt es aus der Erde. Immer lauter sind die Lieder von Meisen, Kleibern und Finken zur hören. Stare sind von ihrem Zug aus Südeuropa wieder zu ihren Brutstätten zurückgekehrt und die ersten Singdrosseln zeigen sich. „Auch in der Insektenwelt tut sich bereits einiges“, weiß Manuela Brecht vom NABU Brandenburg. „Die ersten Hummelköniginnen suchen nach einer Behausung für ihren Staat, den sie allein aufbauen. Und die ersten Bienen werden magisch von den Kätzchen der Saalweide angelockt.“

Jetzt ist die perfekte Zeit, das alljährliche Erwachen der Natur zu bestaunen und zu erleben. Welches Insekt fliegt dort? Welcher Vogel singt denn da? Wann beginnt diese Pflanze zu blühen? „Die Natur vor der eigenen Haustür oder im Garten zu entdecken macht großen Spaß und schärft die Sinne“, weiß Manuela Brecht. „Gerade in aufregenden Zeiten wie diesen kann das eine wohltuende Abwechslung sein.“

Wer seine Beobachtungen mit anderen naturbegeisterten Menschen teilen oder von erfahrenen Naturfreunden Tipps bei der Bestimmung heimischer Tiere und Pflanzen erhalten möchte, kann dies über die Plattform www.nabu-naturgucker.de tun.

Weltspatzentag

Das muntere Schwatzen der Haussperlinge begleitet uns das ganze Jahr über und stellt damit eine Ausnahme in der Vogelwelt dar. Für viele ist der Spatz ein „Allerweltsvogel“ und seine Gegenwart wird, vielleicht auch wegen seiner ganzjährigen Anwesenheit, als Selbstverständlichkeit hingenommen. Doch leider gibt es immer weniger Platz für den Spatz. „Den Haussperlingen fehlt es vor allem an geeigneten Nistplätzen an Gebäuden und an Hecken oder Wandbegrünungen als Unterschlupf“, sagt die NABU-Naturschutzreferentin. „Deshalb wollen wir zum Weltspatzentag am 20. März darauf aufmerksam machen, wie jeder den Spatzen helfen kann.“ Wer dem Spatz etwas Gutes tun möchte, kann neben dem Anbringen von Nistkästen am Haus auch viel im eigenen Garten bewirken. Manuela Brecht empfiehlt, eine dichte Hecke oder eine blütenreiche Wiese mit einheimischen Wildpflanzen anzulegen. Auch über eine Vogeltränke und einen Staubbadeplatz freuen sich die geselligen Vögel. „Und schon ist eine kleine Spatzen-Oase entstanden und damit die Voraussetzung für ein ganzjähriges Spatzenkonzert geschaffen. Und natürlich nutzen auch viele andere Vogelarten solche Lebensräume und erfreuen uns mit ihrem Gesang – zumindest jetzt im Frühjahr.“

So monoton manch einem das Tschilpen der Spatzen erscheinen mag: „Für jeden Gemütszustand haben Spatzen unterschiedliche Tonfolgen, so wie auch wir je nach Situation eine andere Tonlage anschlagen“, so Brecht. Obwohl der Spatzengesang das ganze Jahr über zu hören ist, tschilpen auch sie jetzt im Frühjahr am ausdauerndsten und intensivsten. Denn jetzt geht es um so wichtige Spatzenthemen wie das Demonstrieren eines Nistplatzes und das Finden einer Partnerin. Dazu kommt der Austausch mit der Gemeinschaft beim gemeinsamen „Singen“ an den Ruheplätzen und später die Kommunikation mit den Jungtieren. Aber auch die Warnung vor Fressfeinden, oder der Ausdruck von Verärgerung und Angst gehört ins Gesangsrepertoire der Spatzen.

Warum gibt es den Weltspatzentag?

Seit 2010 macht der von der indischen Naturschutzorganisation „Nature Forever Society“ ins Leben gerufene Weltspatzentag jährlich am 20. März auf den Rückgang der Spatzen aufmerksam.

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