Seit Tagen häufen sich die Meldungen über unterschiedliche Unternehmen, die wegen geschlossener Geschäfte aktuell keine Mietzahlungen leisten. Der German Council of Shopping Places (GCSP) und das EHI haben in einer ad-hoc Befragung ein Stimmungsbild unter den Immobilienverantwortlichen von großen Einzelhändlern, filialisierten Dienstleistern wie Banken oder Fitnessclubs und Gastronomieunternehmen eingeholt. Die große Mehrheit der Handelsunternehmen geht aktiv auf die Vermieter zu, in vielen Fällen ist man bereits zu einer Einigung gekommen, aber dennoch wünschen sich die Handelsunternehmen mehr Kooperationsbereitschaft von ihren Vermietern.

Handel ergreift Initiative

Bei einer behördlich angeordneten Geschäftsschließung bricht dem Handel unmittelbar der Umsatz weg. Eventuelle Umsätze im Onlineshop können diese Lücke nicht schließen – ebenso verhält es sich bei Gastronomen, die nur noch Take-Away anbieten können. Aus dieser Problemlage heraus haben 80 Prozent der befragten Händler die Initiative ergriffen und sind aktiv auf ihre Vermieter zugegangen. Bei den restlichen 20 Prozent, die bisher keine Gespräche geführt haben, handelt es sich nahezu ausschließlich um die Branchen Lebensmittel und Drogerie, die weiterhin geöffnet haben und in den letzten Wochen sogar ein Umsatzplus verbuchen konnten.

Viele Maßnahmen bereits umgesetzt

Die meisten befragten Händler haben bereits Maßnahmen in Bezug auf Mietzahlungen mit ihren Vermietern vereinbaren können. Knapp die Hälfte (49 Prozent) konnte die komplette Aussetzung der Miete erwirken, ein gutes Drittel (35 Prozent) die Stundung der gesamten Miete. Die Handelsunternehmen haben mit ihren Vermietern auch individuelle Lösungen für einzelne Standorte erarbeitet. Eine Reduzierung sowie eine teilweise Stundung der Miete sind ebenfalls recht verbreitet und werden jeweils von mehr als jedem fünften Befragten (22 Prozent) bereits genutzt. Eine Möglichkeit ist hier eine umsatzbasierte Miete.

Bei den 14 Prozent der Befragten, die keine Maßnahmen benötigen, handelt es sich um (derzeit regulär geöffnete) Lebensmittelunternehmen. Nur 8 Prozent konnten mit ihren Vermietern gar keinen Kompromiss schließen.

Mehr Kooperationsbereitschaft

Die Kooperationsbereitschaft der Vermieter schätzen die meisten Mieter als „mittel“ (44 Prozent) ein, allerdings beurteilen 14 Prozent diese als „eher hoch“. Noch fast ein Drittel (30 Prozent) spricht von „eher geringer“ und 12 Prozent von „sehr geringer“ Kooperationsbereitschaft. Ein klarer Wunsch ist daher, aktiv ins Gespräch zu gehen und Kompromisse für eine faire Lastenteilung zu finden. Genau an dieser Stelle ist der German Council of Shopping Places bereits vermittelnd aktiv geworden und erarbeitet derzeit gemeinsam mit Mietern und Vermietern einen Verhaltenskodex.

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Datenbasis
51 Unternehmen haben sich beteiligt, die in etwa 20.000 Filialen betreiben. Davon stammen mehr als die Hälfte aus den Branchen Bekleidung, Lebensmittel sowie Schuhe & Accessoires.

Über die EHI Retail Institute GmbH

Das EHI Retail Institute ist ein Forschungs- und Beratungsinstitut für den Handel und seine Partner mit rund 80 Mitarbeitern. Sein internationales Netzwerk umfasst rund 800 Mitgliedsunternehmen aus Handel, Konsum- und Investitionsgüterindustrie sowie Dienstleister. Das EHI erhebt wichtige Kennzahlen für den stationären und den Onlinehandel, ermittelt Trends und erarbeitet Lösungen. Das Unternehmen wurde 1951 gegründet. Präsident ist Kurt Jox, Geschäftsführer ist Michael Gerling. Die GS1 Germany ist eine Tochtergesellschaft des EHI und des Markenverbandes und koordiniert die Vergabe der Global Trading Item Number (GTIN, ehem. EAN) in Deutschland. In Kooperation mit dem EHI veranstaltet die Messe Düsseldorf die EuroShop, die weltweit führende Investitionsgütermesse für den Handel, die EuroCIS, wo neueste Produkte, Lösungen und Trends der IT- und Sicherheitstechnik vorgestellt werden sowie die C-star für den asiatischen Handel in Shanghai.

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