Der Frühling ist im Erlebnis-Zoo angekommen: Während Erdmännchen, Flamingos und Nashörner die Sonne genießen, das kleine Eisbärmädchen in den Wellen des Hafenbeckens von Yukon Bay tobt und die Elefanten eine kühle Dusche genießen, müssen die Wege im Zoo weiterhin leer bleiben. Laut Beschluss der Bundesregierung nach der Telefonschaltkonferenz der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder am 15. April müssen zoologische und botanische Gärten weiterhin zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus Covid-19 geschlossen bleiben.

Mit großer Hoffnung hatte der Zoo auf die Konferenz der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten geblickt, denn im ersten Entwurf der Bundesregierung sollten botanische und zoologische Gärten am Montag wieder öffnen dürfen. Umso größer war die Enttäuschung im Zoo, als am Abend im Beschlusspapier nach der Konferenz zu lesen war, dass Zoos auch weiterhin geschlossen bleiben müssen – vorerst bis zum 03. Mai. „Wir bedauern diese Entscheidung sehr, da wir bereits seit einigen Wochen an einem umfangreichen Hygienekonzept für die Wiederöffnung des Zoos arbeiten und uns sehr, zumindest über eine schrittweise Öffnung des Zoos, gefreut hätten, so Geschäftsführer Andreas M. Casdorff. „Aus aktuellen Medienmeldungen haben wir allerdings erfahren, dass es in anderen Bundesländern anscheinend Überlegungen gibt, Zoos in der nächsten Woche wieder zu öffnen, was uns verwundert.“

Schließung stellt Zoo vor finanzielle Herausforderungen

Die Schließung traf den Zoo zum Auftakt in die Sommersaison und damit dem Beginn der besucherstärksten und wirtschaftlich wichtigsten Zeit des Jahres. Daher steht auch der Erlebnis-Zoo vor großen finanziellen Herausforderungen. „Ein Zoo-Tag kostet rund 63.000 Euro“, berichtet Zoo-Chef Casdorff. Trotz der schweren finanziellen Situation betont er aber: „Natürlich steht die optimale Versorgung all unserer Tiere weiterhin an erster Stelle und ist in jedem Fall sichergestellt.“ Dennoch brechen aufgrund der aktuellen Zooschließung ein Großteil der Einnahmen weg. „Wir sind zurzeit sehr, sehr dankbar über jeden, der uns in der schweren Zeit finanziell unterstützt, sei es durch eine Geldspende, die Übernahme einer Tierpatenschaft oder den Kauf von Tages- und Jahreskarten sowie Gutscheinen“, so Andreas M. Casdorff. Als gemeinnützige GmbH kann der Erlebnis-Zoo nun auch Spendenbescheinigungen ausstellen. Dank des Gesellschafters, der Region Hannover, konnte der Zoo kurzfristig seinen Kreditrahmen erhöhen, so dass die Liquidität gesichert wurde. „Kredite müssen aber auch wieder getilgt werden, was uns über Jahre vor große Herausforderungen stellen wird.“

Von direkten Futterspenden bittet der Zoo abzusehen, da der Futtermeister gezielt und bedarfsorientiert das Futter für die Tiere jede Woche frisch einkauft, zum Teil auch bei Fachhändlern, weshalb Geldspenden hierbei besser helfen.

Hygiene-Vorkehrungen für Zoo-Öffnung

Das Zoo-Team hofft, dass es nach dem 03. Mai zu einer weiteren Lockerung der aktuellen Covid-19-Maßnahmen kommen wird, die zumindest die Öffnung des Zoos, wenn auch mit eingeschränkten Leistungen, möglich macht.

Um schnell auf eine mögliche Wiederöffnung reagieren zu können, hat der Zoo bereits umfangreiche Vorkehrungen getroffen, um die Hygiene- und Abstandsregeln und auch die Steuerung der Besucherströme verantwortungsvoll umzusetzen. Das heißt aber auch, dass nicht alle Angebote gleich zur Verfügung stehen werden, wie zum Beispiel die Spielplätze oder die kommentierten Fütterungen sowie Blicke hinter die Kulissen und die Zoo-Gastronomie. „Der Erfolg unserer Bemühungen hängt aber auch davon ab, dass unsere Besucher die nunmehr gelernten Hygiene- und Abstandsregelungen auch bei uns vor Ort umsetzen und rücksichtsvoll miteinander umgehen“, appelliert Casdorff.

„Wir bedanken uns bei allen Zoo-Fans, die uns in den letzten Wochen Mut zugesprochen haben und zum Beispiel ihre Jahreskarten oder Patenschaften verlängert haben, das hilft uns in dieser Zeit enorm“, so Casdorff. „Wir sehnen den Tag herbei, an dem wir den Zoo wieder öffnen können und unsere Besucher wieder persönlich für Tiere und ihren Schutz begeistern und Wissen über unsere Tiere mit Spaß vermitteln können –  schließlich sind wir einer der größten außerschulischen Lernorte.“

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