Klimafreundliche Glasproduktion mit Hilfe von Wasserstoff und Forschung für die Potenziale von Kohlenstoffnutzung – gleich zwei neue Projekte zur Förderung des Klimaschutzes in der Industrie unterstützt das Land NRW im Rahmen der Initiative IN4climate.NRW. Heute hat NRW-Wirtschaftsminister Prof. Andreas Pinkwart den VertreterInnen vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, vom Gas- und Wärme-Institut Essen, vom Bundesverband Glasindustrie sowie vom Unternehmen Uniper die Förderbescheide im Wirtschaftsministerium offiziell überreicht.

„Die Transformation der Industrie ist auch während und nach der Corona-Pandemie zentral für unseren Wirtschaftsstandort. Umso erfreulicher ist, dass wir jetzt den Startschuss für zwei zukunftsweisende Projekte mit Partnern aus unserer Initiative IN4cli-mate.NRW geben können. Die innovative Ausrichtung und Unterstützung unserer Industrie ist, gerade in Zeiten dieser Pandemie, unerlässlich. Klimaschutz und innovative Zukunftstechnologien müssen zusammengebracht werden, um die Pariser Klimaschutzziele zu erreichen und langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu sichern“, so Minister Pinkwart bei der Übergabe.

Im Projekt „HyGlass“ erforschen das Gas- und Wärme-Institut Essen e.V. (GWI) und der Bundesverband Glasindustrie e.V. (BV Glas) Wasserstoff als Ersatz für fossile Energieträger in der Glasindustrie. Untersucht wird die Eignung einer Wasserstoffzumischung bis hin zur Nutzung von reinem Wasserstoff für typische Anwendungen bei der Herstellung von Glas. Die Ergebnisse sollen sowohl auf Produktionsstandorte in NRW als auch in Deutschland und darüber hinaus übertragbar sein. Damit arbeitet das im Juli startende Projekt an Lösungsansätzen für eine klimaneutrale Produktion in der Glasindustrie, ganz im Sinne der Ziele der Initiative IN4climate.NRW. Mit rund 306.000 Euro unterstützt das Land NRW das Projekt. Der BV Glas ist auch Mitglied in IN4cli-mate.NRW.

Zudem fördert das Land eine Machbarkeitsstudie zum Aufbau einer CCU-Industrie in NRW, die IN4climate.NRW-Partner Uniper gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. – Institut für Solarforschung durchführt. Die Studie soll die Potenziale für Carbon Capture and Utilization (kurz: CCU), d. h. die Abscheidung von klimaschädlichem Kohlenstoffdioxid und Weiterverwendung als Rohstoff, in NRW untersuchen und mögliche Projektpartner zusammenbringen. Neben dem CO2-Einsparpotenzial liegt ein besonderer Fokus darauf, skalierbare CCU-Projektoptionen zu identifizieren, die den Strukturwandel unterstützen. Die besten Technologien kommen dann in Frage für Pilotprojekte, die im Anschluss der Studie verwirklicht werden könnten. Das Land fördert das im Juni gestartete Projekt mit rund 450.000 Euro.

Der Industriesektor ist für etwa 20 Prozent der Treibhausgasemissionen in NRW verantwortlich. Dementsprechend kann die Industrie einen wichtigen Beitrag beim Klimaschutz leisten. Grüner Wasserstoff ist einer der Hoffnungsträger um energieintensive Industrieprozesse wie die Glasherstellung klimafreundlicher zu gestalten. Ebenso stellt die Weiterverwendung von Kohlenstoffdioxid aus Industrieabgasen (CCU) als Rohstoff, beispielsweise für chemische oder biologische Prozesse, eine wichtige Alternative zur Verwendung von fossilen Rohstoffen in diesem Bereich und damit einen wichtigen Beitrag zum Aufbau einer vollständigen Circular Economy dar.

„Um die Transformation hin zu einer klimaneutralen Industrie zu verwirklichen, benötigt es Investitionen in nachhaltige Technologien und Partner, die bereit sind, innovative Wege zu gehen. Ich freue mich zwei weitere neue Projekte bei IN4climate.NRW zu begrüßen, die genau diese Ansätze umsetzen“, erklärt Samir Khayat, Geschäftsführer der Initiative.

Die Plattform IN4climate.NRW bringt als Landesinitiative Partner aus Industrie, Wissenschaft und Politik zusammen, um gemeinsam an Projekten und Strategien für eine innovative klimagerechte Transformation des Industriesektors zu arbeiten.

Über die IN4climate.NRW GmbH

IN4climate.NRW als Initiative der Landesregierung ist die zentrale Plattform für die Umsetzung einer klimaneutralen Industrie in NRW. ExpertInnen aus Industrie, Wissenschaft und Politik arbeiten hier zusammen, um innovative Strategien und Lösungen für klimaneutrale industrielle Prozesse und Produkte zu entwickeln. Dazu zeigt die Initiative zentrale Forschungsbedarfe auf und begleitet technische Projekte zur Erprobung klimaneutraler Produktionsverfahren. Ziel ist es, sowohl den Ausstoß an Treibhausgasen zu reduzieren als auch damit die gezielte Entwicklung einer klimaneutralen und zukunftsfähigen Industrie zu unterstützen. Auf diese Weise soll die hohe Wettbewerbsfähigkeit der NRW-Industrie ausgebaut und NRW als wichtiger Industriestandort gesichert werden. Weitere Informationen unter www.in4climate.nrw.

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