Am 18.03.2021 beginnen die Tarifverhandlungen für die ca. 11.000 Beschäftigten der bayerischen Brauwirtschaft. Die Tarifrunde steht wie alles in dieser Zeit ganz im Zeichen von Corona. Die Pandemie hat die Branche hart getroffen. Die zu ihrer Eindämmung ergriffenen Maßnahmen führen zu schmerzhaften Umsatzverlusten der Brauereien. Existenzangst geht um.

Eine Besserung ist nicht in Sicht. Allein im Januar 2021 verloren Bayerns Brauereien im Vergleich zum Vorjahr über ein Viertel ihres Gesamtabsatzes – der stärkste in einem einzelnen Monat je gemessene Rückgang.

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordert eine Lohnerhöhung von 3,8 % im Gesamtvolumen bei einer tarifvertraglichen Laufzeit von 12 Monaten, um, wie sie schreibt, „Einkommen zu stärken, aber auch um Beschäftigung zu sichern“. Für die Brauereien in München und dessen Umland erwartet sie eine überproportionale Erhöhung der Zulage. Die Ausbildungsvergütungen sollen um EUR 60,00 pro Ausbildungsjahr steigen.

Diese geforderte Tariferhöhung ignoriert nach Ansicht des Bayerischen Brauerbundes, der die Interessen der Arbeitgeber vertritt, die dramatische Situation der Branche. Deren wirtschaftliche Lage hänge ganz entscheidend vom Absatzweg Gastronomie ab – die aber sei seit bald 5 Monaten erzwungenermaßen geschlossen.

Schon sähen Brauereien sich gezwungen, unverkäufliches Fassbier, das sein Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht, zu vernichten. Es gehe, so der Brauerbund, um zig-tausende Hektoliter bayernweit. Auch die im vergangenen Jahr gänzlich ausgefallene Festsaison habe in den Büchern der Brauereien tiefe Spuren hinterlassen.

Die Gastronomie, Volksfeste sowie kleine und große Veranstaltungen aller Art seien für die Brauwirtschaft deutlich ertragsstärker als das von einem scharfen Wettbewerb geprägte Geschäft mit Flaschenbier im Handel. Das habe, so räumt Dr. Lothar Ebbertz, Hauptgeschäftsführer des Brauerbundes, ein, zwar einen Teil der in der Gastronomie und auf den Volksfestplätzen verlorenen Absatzmengen wettmachen können. Die Umsätze aber seien eingebrochen: „Die Brauereien schreiben rote Zahlen“.

Dazu trägt auch ein Einbruch der Bierexporte der bayerischen Brauwirtschaft infolge der Corona-Krise bei. Eilten Bayerns Brauer in den letzten Jahren von einem Exportrekord zum anderen, so mussten sie im vergangenen Jahr ein Export-Minus von 10% hinnehmen. Von den rd. 920.000 hl, die die deutsche Brauwirtschaft 2020 an Exportvolumen verloren hat, stammten 60% aus bayerischen Sudkesseln – rund 54 Mio. Maß!

Bei der Beurteilung der wirtschaftlichen Lage dürfe zudem nicht übersehen werden, dass auch ausgefallene Miet- und Pachterträge für Gastronomieobjekte die Ergebnisse vieler Brauereien stark belasten, so der Brauerbund in München. Nach einer Lohnerhöhung zu Beginn der Krise im März 2020 sieht er für neuerliche Erhöhungen der Bezüge jetzt keine Spielräume, zumal eine Besserung der Lage sich nicht abzeichne.

Um in der Krise überhaupt Arbeitsplätze erhalten zu können, würden viele Brauereien bis heute zum Instrument der Kurzarbeit greifen. Die Sicherung der Arbeitsplätze darf nach Ansicht des Brauerbundes jetzt durch überzogene Erwartungen an die Gehaltsentwicklung inmitten der schwersten Nachkriegskrise der Brauwirtschaft nicht gefährdet werden.

Der Bayerische Brauerbund erwartet daher für seine Mitgliedsunternehmen, dass die anstehenden Tarifverhandlungen dieser äußerst schwierigen Situation Rechnung tragen müssen.

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