Die Arbeitskreise III (Öffentliche Gesundheitsdienste) und V (Assistenzärzte) des Hartmannbundes fordern Bund, Länder und Kommunen aufgrund der deutlichen strukturellen Defizite des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) auf, jetzt endlich die Reform der Infra-, Personal- und Tarifstruktur umzusetzen. Die aktuelle COVID-19-Pandemie verdeutliche eindrücklich die zentrale und tragende Rolle des ÖGD in der Sicherstellung der Bevölkerungsgesundheit in Deutschland. Als Konsequenz hatten Bund und Länder im Sommer 2020 im „Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“ beschlossen, den ÖGD in Deutschland langfristig und substanziell auf allen Ebenen zu stärken. Inhalt des Paktes ist u. a. die Schaffung von bundesweit 5000 zusätzlichen Stellen in den ÖGD-Gesundheitsberufen.

Seiner Schlüsselrolle werde der ÖGD auf Dauer aber nur gerecht werden können, wenn die öffentlichen Arbeitgeber die Leistung der ÖGD-Gesundheitsberufe gebührend anerkennen. „Der ÖGD ist für Ärztinnen und Ärzte ein eher unattraktives Fachgebiet, da es bisher keine, dem Krankenhaus annähernd äquivalente Tarifierung gibt. Deshalb fordern wir die Tarifparteien auf, zeitnah an den Verhandlungstisch zurückkehren und diese Ungerechtigkeit zu beenden“, erklärt der Vorsitzende des Arbeitskreises „Assistenzärzte im Hartmannbund“, Dr. Sebastian Gassner. Der Öffentliche Gesundheitsdienst stelle ein urärztliches und gleichzeitig abwechslungsreiches Tätigkeitsspektrum dar. Aus Sicht des Hartmannbundes muss es nun die oberste Pflicht aller Beteiligten sein, durch Nachwuchsförderung und attraktive Arbeitsbedingungen diesen Pfeiler des deutschen Gesundheitswesens wieder zu dem zu machen, was er einmal war.

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