Ein neuer Bericht der internationalen Hilfsorganisation CARE mit dem Titel „Our Best Shot: Women Frontline Health Workers In Other Countries Are Keeping You Safe From COVID-19“ zeigt, dass eine umfassende und effiziente Impfstrategie insbesondere im Globalen Süden massiver Investitionen in die Impfinfrastruktur bedarf. Jeder investierte US-Dollar für Impfstoff kann nur dann wirken, wenn gleichzeitig auch 5 US-Dollar in Aufklärungskampagnen, Logistik, Schutzausrüstung und Gesundheitspersonal investiert werden.

„Ohne Logistik sind Impfdosen nutzlos. Die historische Aufgabe, Impfstoffe schnell, fair und gerecht zu verteilen, kann nur gelingen, wenn ausreichend finanzielle Mittel für die Stärkung lokaler Gesundheitssysteme bereitgestellt werden“, erklärt Karl-Otto Zentel, Generalsekretär von CARE Deutschland. „Wir erleben selbst in Deutschland, dass die Impfkampagne eine Mammutherausforderung ist. Für Länder des Globalen Südens ohne stabiles Gesundheits- und Transportsystem sind die Hürden noch viel größer.“

Erfahrungen aus afrikanischen Ländern belegen, dass frühe Investitionen in öffentliche Gesundheitssysteme die Auswirkungen von Epidemien deutlich abmildern. Dennoch thematisieren nur zehn von 58 öffentlich zugänglichen Impfstrategien und Grundsatzerklärungen globaler Akteure – wie etwa der WHO – die Kosten der Lieferungen, so der CARE-Report.

Die unzureichende Finanzierung von Gesundheitssystemen bedeutet auch eine ungerechte Entlohnung und mangelnde Wertschätzung für Frauen, die 70 Prozent des globalen Gesundheitspersonals ausmachen. „Häufig völlig unterbezahlt, erhalten viele Frauen in medizinischen Berufen weder ausreichend Unterstützung noch Anerkennung“, so CARE-Chef Zentel. „Wir können uns kaum ausmalen, wie erschöpft Gesundheitspersonal in unzähligen Ländern auf der Welt gerade ist und wie viele Frauen nach einem Jahr Pandemie chronisch überlastet sind. Es ist unsere Pflicht und eine Investition in die Gesundheit von uns allen, sie mit der notwendigen Ausrüstung, dem Training und auch einer gerechten Bezahlung zu unterstützen.“

Für jeden US-Dollar Investition in Impfungen müssen 5 Dollar für Gesundheitspersonal, Logistik und Schutzausrüstung investiert werden. Die Kostenverteilung im Detail:

  • 2,50 USD für die Unterstützung von Gesundheitspersonal, einschließlich Schulungen, Ausrüstung und Gehälter. Diese Schätzung berücksichtigt faire Löhne und Arbeitsbedingungen sowohl für Vollzeit-Gesundheitspersonal als auch für oft informell arbeitendes kommunales Gesundheitspersonal.
  • 1,70 USD für die Stärkung und Aufrechterhaltung der Gesundheitsinfrastruktur wie Kühlketten, Trackingsysteme, Stromversorgung und Verwaltungskosten.
  • 0,65 USD für soziale Mobilisierungs- und Aufklärungskampagnen zur Erhöhung der Impfstoffakzeptanz.
  • 0,15 USD für Kinderbetreuungskosten, damit die Mitarbeitenden des Gesundheitswesens an vorderster Front arbeiten können.
  • 0,15 USD für den Schutz und die persönliche Schutzausrüstung von Gesundheitspersonal.

Zur Berechnungsmethode: Für diese Kostenschätzung überprüfte CARE mehr als 100 Studien zu Impfstoffkosten. Das Modell stützt sich auf die Kostenberechnungen der WHO für eine Ebola-Impfstoffstrategie im Jahr 2016. Dazu wurden weitere Variablen hinzugefügt, etwa umfassendere Personalkosten und Sicherheitsmaßnahmen für COVID-19.

So hilft CARE im Kampf gegen COVID-19: Vor dem Ausbruch der Pandemie setzte CARE 54 Projekte in 28 Ländern um, die Programme für Gesundheitspersonal umfassten. Seit Ausbruch der Pandemie wurden zahlreiche dieser Projekte an COVID-19 angepasst. Bisher hat CARE durch umfassende COVID-19-Maßnahmen 30 Millionen Menschen in 69 Ländern erreicht. CARE plant, 100 Millionen Menschen – Frauen, Menschen in extremer Armut und fast 275.000 Beschäftigte im Gesundheitswesen – im kommenden Jahr Zugang zu COVID-Impfstoffen zu verschaffen. CARE unterstützt außerdem über 1.500 Gesundheitseinrichtungen.

Unterstützen Sie CARE und vulnerable Gemeinden im Globalen Süden im Kampf gegen COVID-19 mit Ihrer Spende:

Sparkasse KölnBonn
IBAN: DE93 3705 0198 0000 0440 40
BIC: COLSDE33
care.de/spenden

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

CARE Deutschland e.V.
Siemensstr. 17
53121 Bonn
Telefon: +49 (228) 97563-0
Telefax: +49 (228) 97563-51
http://www.care.de/

Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel