Eine stärkere Arzneimittelproduktion in Europa ist erklärtes Ziel der Politik. Sie soll das Engpass-Problem entschärfen und Europas Arzneimittelversorgung unabhängiger von Asien machen. Eine von Pro Generika in Auftrag gegebene Studie hat jetzt aber ergeben: Nur jeder dritte Kenner der Arzneimittelversorgung glaubt daran, dass die Politik es wirklich ernst meint – und gegensteuert.

  • 35 Prozent der Befragten halten es nicht für wahrscheinlich, dass es eine nennenswerte Re-Lokalisierung der Arzneimittelproduktion bis 2030 geben wird.
  • Immerhin 44 Prozent geben an, dass das voraussichtlich 2040 der Fall sein wird.
  • Erst dann, so die Annahme, sei der öffentliche und mediale Druck so groß, dass nationale und europäische Politik handeln müsse.

Die Zahlen sind Teil einer Studie zur Zukunft der Generika- und Biosimilar-Industrie, die von der Steinbeis-Hochschule, der School of International Business and Entrepreneurship (SIBE), im Auftrag von Pro Generika durchgeführt wurde. Befragt wurden 61 Experten, darunter Vertreterinnen der Generika-und Biosimilar-Branche, Ärzte, Apothekerinnen und Großhändler. Außerdem Forscher und Wissenschaftlerinnen sowie Mitarbeiter von Ministerien, Verbänden und der Fachpresse.

Wird es nach COVID-19 mehr oder weniger Globalisierung geben?

Grund für die Skepsis der Befragten ist der massive Kostendruck: Dieser zwinge Hersteller geradezu, im Ausland produzieren zu lassen. Und nur nationale Regierungen bzw. die EU könnten daran etwas ändern. Der COVID-19-Lerneffekt – die Erkenntnis also, wie groß die Abhängigkeit von Asien ist, wie labil die Lieferketten geworden sind und wie sehr es auf eine verlässliche Versorgung ankommt – werde verpuffen und sich umkehren in eine Globalisierung 2.0. So die düstere Prognose der Experten.

Erste Schritte sind getan – jetzt heißt es: dranbleiben!

Fest steht: Die EU-Kommission ist mit dem von ihr initiierten Pharmadialog im vergangenen Monat einen ersten Schritt gegangen. Sie will verstehen, wo Sollbruchstellen der Lieferketten sind – und wie europäische Produktion gestärkt werden kann. Dieser Prozess kann aber Jahre dauern.

Die deutsche Gesundheitspolitik ist derzeit damit beschäftigt, die Corona-Pandemie zu bekämpfen und ausreichend Impfstoffe zu beschaffen. Das Problem der fragilen Lieferketten aber sollte sie nicht liegen lassen. Denn wir brauchen in Deutschland eine verlässliche Versorgung mit Arzneimitteln. Das war vor Corona so. Das ist während Corona so. Und das wird auch noch Corona noch so sein.

Die Studie „Zukunft der europäischen Generika- und Biosimilarindustrie 2030plus“ der Steinbeis School of International Business and Entrepreneurship (SIBE) wird in Kürze vollständig veröffentlicht. 

Über den Pro Generika e.V.

Pro Generika ist der Verband der Generika- und Biosimilarunternehmen in Deutschland. Wir vertreten die Interessen seiner Mitglieder, die Generika und Biosimilars entwickeln, herstellen und vermarkten. Durch den Einsatz von Generika und Biosimilars werden im Gesundheitssystem wichtige finanzielle Ressourcen eingespart – bei gleichbleibend hoher Qualität der Arzneimittelversorgung. Generika und Biosimilars sorgen damit für nachhaltigen Zugang der Patienten zu modernen Arzneimitteln.

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