Mit einem gemeinsamen Offenen Brief haben sich der Landesjugendring, die Sportjugend, das Paritätische Jugendwerk und die Landesarbeitsgemeinschaft offene Kinder- und Jugendarbeit an Ministerpräsident Stephan Weil und Jugendministerin Daniela Behrens gewandt und diese aufgefordert kurzfristig Planungssicherheit für die Angebote der Jugendarbeit in den Sommerferien zu schaffen.

In dem Offenen Brief heißt es „Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und ihre Familien unterliegen enormen Herausforderungen während der Corona Pandemie. Neben der Sorge um die Gesundheit der Eltern und Großeltern, dem Homeschooling, der schwierigen Betreuungssituation und vermehrt auch die finanziellen Nöte wird von ihnen eine hohe Disziplin ohne eine Beteiligung an den Entscheidungen und ohne ausreichende Berücksichtigung ihrer Interessen erwartet. Die aktuelle Debatte um eine Aufhebung von Beschränkungen für immunisierte Menschen bildet dies wiederum deutlich ab: Rund 1,25 Millionen Menschen in Niedersachsen sind unter 16 Jahren und haben somit keinen Zugang zu einem Impfstoff, der mehr Freiheiten ermöglichen könnte. Die meisten jungen Menschen ab 16 Jahren werden wahrscheinlich erst im Spätsommer ein Impfangebot bekommen.

Junge Menschen brauchen Freiräume und Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung und Bewegungsangebote, um angesichts des hohen psychischen und emotionalen Drucks einen kleinen Raum der Erholung zu haben. Freizeiten und Bildungsmaßnahmen der Kinder- und Jugendarbeit bieten hierfür den pädagogischen Rahmen, der zugleich auch die Eltern entlastet und mit der epidemiologischen Lage verantwortungsbewusst umgeht.“

Die ehren- und hauptamtlichen Aktiven bei den Trägern der Jugendarbeit benötigen nach Auffassung der vier Spitzenorganisationen der Jugendarbeit schnellstmöglich Planungssicherheit: Nur durch eine kurzfristige Zusage, dass Maßnahmen in den Sommermonaten mit Übernachtungen durchgeführt werden dürfen, könnten diese auch organisiert und beworben werden. Sowohl die unzähligen Ehrenamtlichen als auch die Teilnehmenden und deren Eltern brauchen eine verlässliche Aussage seitens der Landesregierung. In dem offenen Brief erinnern die Unterzeichner*innen an die Erfahrungen des letzten Jahres: Bereits damals seien viele Maßnahmen durch das zögerliche Handeln der Landesregierung und die zu kurzfristige Lockerung der Verordnung ausgefallen – diese Situation dürfe sich nun 2021 nicht wiederholen.

Landesjugendring, Sportjugend, paritätisches Jugendwerk und die LAG offene Kinder- und Jugendarbeit weisen in dem offenen Brief darauf hin, dass die Träger der Jugendarbeit ebenso wie deren Beherbergungsbetriebe über umfangreiche und durchdachte Hygienekonzepte verfügen, die solche Angebote sicherer machen als viele andere Lebensbereiche. Zudem fordern sie die Landesregierung auf, Mehrkosten durch die Umsetzung von Hygienekonzepten finanziell zu unterstützen, damit diese Kosten nicht auf die jungen Menschen umgelegt werden müssen.

Abschließend appellieren die Träger erneut an Ministerpräsident und Jugendministerin: „Junge Menschen brauchen Freiräume, sie müssen sich mit Gleichaltrigen treffen können, sie müssen sich von einem emotional sehr belastenden Schul-, Ausbildungs- oder Studienjahr erholen können – und es ist sinnvoll, dafür einen pädagogischen Raum zur Verfügung zu stellen, der den Ansprüchen an Freizeit, Unbeschwertheit, Kindeswohl ebenso Rechnung trägt wie den epidemiologischen Gesichtspunkten. Dafür bietet die Kinder- und Jugendarbeit den richtigen Rahmen. Ermöglichen Sie Angebote der Jugendarbeit mit Übernachtung, ermöglichen Sie einen echten Sommer für Kinder und Jugendliche im Jahr 2021! Schaffen Sie jetzt die notwendige Planungssicherheit!“

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