In diesen Wochen ruft der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) besonders zu Aufmerksamkeit und Rücksicht im Wald auf. Viele Jungtiere, auch von gefährdeten Arten wie der Europäischen Wildkatze, sind bereits in den Wäldern unterwegs.

Almut Gaisbauer, Wildtierexpertin des BUND Sachsen: „Besonders bei Wildkätzchen besteht eine große Gefahr, dass sie mit Hauskatzen verwechselt und mitgenommen werden.“ Da Wildkatzen nicht nur in abgelegenen Wäldern vorkommen, sondern mancherorts auch recht nah an Städten, wie etwa im Leipziger Stadtwald, empfiehlt der BUND auch hier dringend, Katzenjungen in Wäldern nicht aufzulesen.

Ein Mitnehmen bedeutet für die Tiere unnötigen Stress und große Risiken. „In Menschenhand drohen den jungen Wildkatzen gefährliche Hauskatzen-Krankheiten, die meist tödlich enden. Bestenfalls steht ihnen ein langer und mühevoller Weg der Wiederauswilderung bevor. Oft gelingt dieser leider nicht“, warnt Gaisbauer. Als geschützte Wildtiere dürfen sie zudem nicht ohne Not aus dem Wald mitgenommen werden.

Die Zahl der aufgelesenen Wildkätzchen ist in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. „Wir gehen davon aus, dass wir in 2021 noch mehr Hinweise bekommen werden. In der Corona-Zeit haben viele Menschen die Natur vor ihrer Haustür als Erholungsort entdeckt. Doch damit wird es in den Wäldern immer voller und das Risiko der Verwechslungen von Wild- und Hauskatzenjungen steigt.“ nimmt Gaisbauer Bezug auf die aktuelle Situation.

Der BUND empfiehlt dringend, immer auf den Wegen zu bleiben, zu Jungtieren Abstand zu wahren und sie in Ruhe zu lassen. In der Regel sind die Muttertiere gerade auf der Jagd oder warten in der Nähe ab. Im Zweifelsfall ist es möglich, sich an den BUND oder an die zuständigen Förster*innen oder Jäger*innen zu wenden. „Wichtig ist außerdem, dass Hunde im Wald angeleint werden. Sie stellen für die Jungtiere eine echte Gefahr dar“, betont Gaisbauer.

Der BUND setzt sich mit seinem Projekt „Rettungsnetz Wildkatze“ für den Schutz der gefährdeten Europäischen Wildkatze in Deutschland ein. Bundesweit untersuchen die Naturschützer*innen die Entwicklung der Bestände und setzen sich für die Vernetzung der Lebensräume der Wildkatze ein.

Mehr Informationen und Kontakt, wenn Wildkatzenjungen gesichtet werden:
www.bund-sachsen.de/wildkatze
www.bund.net/wildkatze

Einen Überblick über die aktuelle Wildkatzenverbreitung in Deutschland sowie die Vision für den Waldverbund für Wildkatze & Co. finden Sie unter:
www.wildkatzenwegeplan.de

 

 

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