Bereits seit vier Jahren befasst sich die Regionale PEFC-Arbeitsgruppe Hessen e.V. intensiv mit dem PEFC-Standard „angepasste Wildbestände“, eine Grundvoraussetzung für eine naturnahe Waldbewirtschaftung im Interesse der biologischen Vielfalt. Nach wie vor ist die Lage hinsichtlich der vorgefundenen Schäl- und Verbissschäden im Wald äußerst angespannt. Die jährlichen PEFC-Audits in Hessen bestätigen diese Einschätzung. Fragen zu den Ursachen der hohen Waldbelastung durch Wild in den besuchten Forstbetrieben, zur Wildbestandsregulierung oder zur Gestaltung von Jagdpachtverträgen geben regelmäßig Anlass zu intensiven Diskussionen.

Aufgrund der dramatisch verlaufenden Folgen des Klimawandels, die sich in den Wäldern durch Dürre, tiefe Bodentrockenheit, Sturmereignisse und immensen Borkenkäferbefall auswirkt, erhält das Thema eine besondere und sehr aktuelle Brisanz. Der Wald hat sich sehr stark verändert. Es sind zum Teil riesige Kahlflächen entstanden, auf denen jetzt neuer Wald heranwachsen muss. Dieser Wald sollte möglichst aus mehreren Baumarten bestehen, damit er dem Klimawandel standhält. Niemand kann (aus wirtschaftlichen und technischen Gründen) und will (die Wälder dürfen und sollen zur Erholung aufgesucht werden) diese vielen und großen Flächen durch Zäune and andere Maßnahmen vor Wildverbiss schützen. Da Rehe und Hirsche die Knospen und Triebe junger Bäume abbeißen und seltenere Mischbaumarten auf diese Weise innerhalb weniger Jahre verloren gehen können, müssen jetzt vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden.

Mit einem coronagerechten Schutz- und Hygiene-Konzept bot die Regionale PEFC-Arbeitsgruppe Hessen e.V. erneut ihre Schulung zur „Wald-Wild-Thematik“ an. Am 29.10.2021 fand das ausgebuchte Seminar im nordosthessischen Meinhard-Grebendorf statt. Die vier Fachvorträge („Was können Waldbesitzer in einer Jagdgenossenschaft konkret tun, um Einfluss auf die Wildbestandsregulierung zu nehmen?“, „Wichtige Rechtsgrundlagen – gute Jagdpachtverträge und die Durchsetzung von Wildschadensansprüchen“, „Die Gemeinde hat es selbst in der Hand – Ein neuer Weg zu angepassten Wildbeständen im Gemeindewald“, Verschiedene Abschussplanmodelle auf der Ebene einer Hegegemeinschaft“) boten Anlass zu Diskussionen über Lebensraumverbesserungen, Wildruhezonen, Bejagungsstrategien sowie interessante Informationen und praktische Hilfestellungen, gerade für die kleineren Forstbetriebe, die Mitglieder in Jagdgenossenschaften sind.

Für die Fortführung dieses bewährten Formates sprechen, neben der Dringlichkeit des Themas, auch die große Nachfrage nach verlässlichen Informationen, „Best-Practice-Beispielen“ sowie einem regelmäßigen Fach-Austausch. Aus diesem Grund kündigt die Regionale PEFC-Arbeitsgruppe Hessen e.V. bereits heute an, dass alle interessierten Waldbesitzer, ob PEFC-zertifiziert oder nicht, im kommenden Jahr erneut die Chance haben werden, sich für diese begehrte PEFC-Schulung anmelden zu können. Traditionell findet das Seminar jedes Jahr in einer anderen Region Hessens statt. Welcher Veranstaltungsort für 2022 ausgewählt wird, steht derzeit noch nicht fest. Hierzu werden, wie gewohnt, im Verlaufe des ersten Quartals des kommenden Jahres nähere Informationen über die PEFC-Homepage sowie über Beiträge in der Fachund Tagespresse bekannt gegeben.

Über den PEFC Deutschland e.V.

"Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes" (Programm für die Anerkennung von Waldzertifizierungssystemen)

PEFC ist die größte Institution zur Sicherstellung nachhaltiger Waldbewirtschaftung durch ein unabhängiges Zertifizierungssystem. Holz und Holzprodukte mit dem PEFC-Siegel stammen nachweislich aus ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltiger Forstwirtschaft.

PEFC steht für einen aktiven Klimaschutz. Der nachhaltig bewirtschaftete Wald ist in Deutschland die größte Kohlenstoffsenke. Wälder speichern Kohlenstoff und produzieren dabei Sauerstoff. Holz kann in vielen Bereichen der Wirtschaft und der Industrie energieintensive Rohstoffe ersetzen und dazu beitragen, die Kohlendioxydemission zu reduzieren.

PEFC-zertifizierte Betriebe verpflichten sich, bei ihrer Waldbewirtschaftung die 44 Nachhaltigkeitskriterien der Ministerkonferenz zum Schutz der Wälder in Europa von 1993 in Helsinki einzuhalten. Dies wird von unabhängigen Auditoren überprüft. So hat der Verbraucher eine Garantie, dass das Holz nicht aus fragwürdiger Herkunft oder gar Raubbau stammt.

PEFC Deutschland e.V. wurde 1999 gegründet und entwickelt die Standards und Verfahren der Zertifizierung, stellt der Öffentlichkeit Informationen bereit und vergibt die Rechte am PEFC-Logo in Deutschland. PEFC ist in Deutschland das bedeutendste Waldzertifizierungssystem: Mit über acht Millionen Hektar zertifizierter Waldfläche sind bereits rund drei Viertel der deutschen Wälder PEFCzertifiziert.

Auch in Hessen ist PEFC führend: rund 90 % der hessischen Wälder tragen das PEFC-Logo.

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