Im Jahr 2020 erlebte Lateinamerika die schlimmste Rezession seit Jahrzehnten. Die Wirtschaft schrumpfte um satte 7 %. Damit war Lateinamerika die leistungsschwächste Region der Welt und lag deutlich unter dem durchschnittlichen realen BIP-Wachstum von -3 %. 

Der auf Exporte in Nicht-OECD-Länder spezialisierte Kreditversicherer Credendo sieht drei wesentliche Gründe. Die Länder der Region hatten die strengsten Sparmaßnahmen der Welt, die höchste Rate an Coronainfektionen pro Kopf und einen starken Rückgang des Tourismus, insbesondere auf den Karibikinseln. Auch der Rückgang der Rohstoffpreise hatte negative Auswirkungen. Demenstprechend schwach waren die Credendo Geschäftsumfeldratings für viele Staaten Lateinamerikas. 

Für das laufende Jahr hingegen zeichnet sich eine deutliche wirtschaftliche Erholung ab. Credendo rechnet mit 5,8 %, der weltweite Durchschnitt liegt bei 6 %. Coronaeinschränkungen wurden gelockert, wichtige Handelspartner wie die USA oder China haben sich erholt und die Rohstoffpreise steigen. In der Folge hat Credendo das Risikorating für viele Länder der Region angehoben. Allerdings handelt es sich um eine eher langsame Erholung. Das reale BIP wird Ende 2021 wohl nicht das Vorkrisenniveau erreichen. Zudem ist es eine ungleiche Erholung, tourismusabhängige Länder hinken hinterher. Störungen der globalen Lieferketten verlangsamen die Erholung der gesamten Region. Weitere Faktoren sieht Credendo kritisch: die starke Abwertung der Währungen und eine straffere Geldpolitik aufgrund steigender Inflationsraten. Die Zinserhöhungen der Zentralbanken dürften höhere Kreditzinsen und eine geringere Kreditvergabe der Banken zur Folge haben. 

Für die kommenden Monate sieht Credendo eher düstere Aussichten und erwartet, dass Lateinamerika auch 2022 die am langsamsten wachsende Region der Welt sein wird mit einem realen BIP-Wachstum von 3,2 % gegenüber weltweit 5 %. Die Gründe sind vielfältig. Die Impfungen schreiten nur langsam voran. Die Rohstffpreise dürften sich einpendeln. Aufgrund begrenzten finanziellen Spielraums können staatliche Konjunkturprogramme wohl nicht längerfristig fortgeführt werden. Auch anhaltende Zinserhöhungen würden bremsend wirken. Die Währungen werden voraussichtlich unter Druck bleiben. Eine mögliche Straffung der Geldpolitik in den USA könnte den Abwärtsdruck auf die Wechselkurse verstärken. In manchen Ländern ist nicht auszuschließen, dass gewaltsame Unruhen werden aufflammen. Die sozialen Proteste 2019, die durch die Coronapandemie abrupt beendet wurden, können zurückkehren, da Armut, Arbeitslosigkeit und Ungleichheit in den letzten zwei Jahren noch zugenommen haben. 

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