Die Bayerische Architektenkammer kritisiert den kurzfristig von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) beschlossenen Förderstopp im Wohnungsbau. Die Bewilligung von Anträgen nach der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) wurde demnach am 24. Januar 2022 mit sofortiger Wirkung gestoppt. Endgültig eingestellt wurde die Neubauförderung des Effizienzhauses/Effizienzgebäudes 55 (EH55), die ohnehin zum Monatsende ausgelaufen wäre. Zugleich wurde die Förderung von Sanierungen vorläufig ausgesetzt. Diese soll nach Mitteilung des Ministeriums wieder aufgenommen werden, sobald entsprechende Haushaltsmittel bereitstehen. Offen ist derzeit die Zukunft der Förderung für EH40-Neubauten. Darüber soll „vor dem Hintergrund der zur Verfügung stehenden Mittel im Energie- und Klimafonds und der Mittelbedarfe anderer Programme“ zügig entschieden werden.

Prof. Lydia Haack, Präsidentin der Bayerischen Architektenkammer, kritisiert, dass damit die Finanzierung eines Großteils der Sanierungs- und sämtlicher KfW40-Projekte bedroht sei. Dies sei mit der erklärten Absicht der Bundesregierung, klimafreundliches Bauen zu fördern, unvereinbar. Investitionsentscheidungen von Bauherren sowie damit verbundene Planungsleistungen und Genehmigungsvorgänge erforderten langfristige und belastbare Finanzierungsmodelle. Der Förderstopp treffe alle Bauherren, Architektinnen und Architekten hart, die ökologisch vorbildliche Projekte mit höheren Standards geplant haben und im Frühjahr mit dem Bauen beginnen wollten. Die vage Ankündigung, die Förderung von Sanierungen wieder aufzunehmen, sobald entsprechende Haushaltsmittel bereitstünden oder über die Zukunft der Neubauförderung für EH40-Neubauten zügig entscheiden zu wollen, ist keine verlässliche Basis für anstehende notwendige Vergabe- und langfristige geplante Investitionsentscheidungen, so Prof. Haack weiter. „Die Torschlusspanik bei den wenig ambitionierten EH55-Projekten darf keinesfalls dazu führen, dass ökologisch ehrgeizigere Planungen und Sanierungsmaßnahmen ins Hintertreffen geraten“, appelliert Kammerpräsidentin Prof. Lydia Haack und fordert die Bundesregierung und die KfW auf, an diesem Punkt dringend nachzubessern, um künftig Sanierungen vor Neubauten einen deutlichen Vorrang einzuräumen und so den gesamtgesellschaftlichen Anforderungen an die Klimawende gerecht zu werden.

Nur mit stabilen Finanzierungssystemen für ambitionierte Energieeffizienzstandards und Sanierungen seien die Bauwirtschaft und damit der Berufsstand der Architekten in der Lage, den dringend erforderlichen und allseits erwarteten Beitrag zur Klimawende zu leisten. Zugleich möchte Haack die bestehenden Fördertatbestände auf den Prüfstand stellen: „Es hat keinen Sinn, die Förderung nach dem Gießkannenprinzip weiterzuführen. Vielmehr bedarf es der Einführung weiterer Entscheidungsparameter. Neben der Energieeffizienz sollten Kriterien wie Dichte, Fläche und Belegung, ökologische Baustoffwahl, zirkuläres Bauen und das Erreichen von CO2-Zielwerten einer Förderzusage zu Grunde liegen.“

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