Das Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ ist ein Zusammenschluss von aktuell 326 Städten, Gemeinden und Landkreisen, die sich für die biologische Vielfalt einsetzen. Der Vorstand wählte auf seiner letzten Sitzung Waltraud Blarr, Beigeordnete aus Neustadt an der Weinstraße, zur neuen Vorsitzenden und Thomas Brandes, Bürgermeister des Flecken Bovenden, zum stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins.

Der letzte Vorsitzende, Oberbürgermeister Gerold Rechle aus Laupheim ist im Dezember 2021 verstorben, weshalb leider eine Neuwahl notwendig wurde. Waltraud Blarr ist bereits seit 2019 im Vorstand vertreten und war zuletzt die stellvertretende Vorsitzende des Vereins. Sie setzt sich als 2. Beigeordnete der Stadt für die Förderung der biologischen Vielfalt in Neustadt an der Weinstraße ein.

„Alle Studien belegen, dass Grün in unserem unmittelbaren Lebensumfeld die Lebensqualität und damit unser Wohlbefinden erhöht. Wenn wir dieses Grün zudem naturnah gestalten, profitieren davon zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Unser Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt ist somit eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten“, so Waltraud Blarr.

Das kommunale Bündnis wird dieses Jahr zehn Jahre alt und wächst stetig. Alleine im Jahr 2021 sind 51 neue Städte, Gemeinden und Landkreise hinzugekommen. Die aktuell 326 Mitgliedskommunen haben insgesamt über 27 Millionen Einwohnende und repräsentieren damit fast ein Drittel der deutschen Bevölkerung. Die vielen neuen Mitglieder sind ein positives Signal für den Erhalt der Biodiversität in einer Zeit, in der die Artenvielfalt in Deutschland stark zurückgegangen ist.

Gerade der Siedlungsbereich ist dabei ein häufig unterschätzter Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Urbane Freiflächen – wie Parks, Biotope, Stadtwälder oder Brachflächen – bieten durch eine extensive und sich dynamisch verändernde Nutzung beste Chancen für großen Artenreichtum. Aber nicht nur Tiere und Pflanzen profitieren von urbanen Naturräumen. Auch für die dort lebenden Menschen ist die Stadtnatur von großer Bedeutung. Bäume beispielsweise leisten durch Beschattung  einen wichtigen Beitrag zum Stadtklima und tragen durch ihre Filterfunktion zu einer verbesserten Luftqualität bei. Besonders Kindern und Jugendlichen bieten Naturerlebnisräume die Möglichkeit frei und ungestört die Welt zu erkunden sowie Kreativität und Fantasie zu entwickeln.

Die Kommunen spielen angesichts ihrer umfassenden Aufgaben in Planung, Verwaltung und Politik eine Schlüsselrolle beim Erhalt der biologischen Vielfalt. Sie können beispielsweise über Festsetzungen in der Bauleitplanung gezielt auf eine angemessene Siedlungsdichte, die Vernetzung von Biotopsystemen und eine siedlungsnahe Durchgrünung hinwirken.

Auf der Internetseite des Bündnisses finden sich zahlreiche Praxisbeispiele, wie Kommunen die biologische Vielfalt fördern können: www.kommbio.de. Um die Kommunen bei der Pflege der innerstädtischen Grünräume zu unterstützen, vergibt das Bündnis jedes Jahr das Label „StadtGrün naturnah“: www.stadtgruen-naturnah.de.

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