Ende Februar ratifizierte das Parlament in Nepal die Millennim Challenge Corporation (MCC), die bereits 2017 mit der US-Hilfsorganisation unterzeichnet worden war und den Zugang zu 500 Mio. US-Dollar ermöglicht. Das Geld soll in den Ausbau der Transport- und Energieinfrastruktur fließen. Vor und nach der Einigung im Parlament kam es landesweit zu gewalttätigen Protesten. Die MCC ist umstritten, weil sie als Teil der amerikanischen Indopazifikstrategie angesehen wird, während Nepal bereits unter starkem Einfluss Chinas und Indiens steht. Viele befürchten eine Erosion der Souveranität. 

Die nun erzielte Einigung könnte nach Einschätzung des Kreditversicherers Credendo die große Koalition von Premierministerin Deuba stärken und politische Stabilität bis zu den nächsten Parlamentswahlen ermöglichen, die für November 2022 geplant sind. Der Ausgang der Wahlen ist aber unsicher, da alle an der Koalition beteiligten kommunistischen Parteien einzeln antreten werden. Die MCC-Ratifizierung sichert Nepal die Unterstützung einer dritten großen Volkswirtschaft. Credendo sieht aber die Gefahr wachsender Spannungen mit China, da Peking MCC ablehnt. Kathmandu könnte in der Folge finanzielle Unterstützung verlieren. Der Kreditversicherer erwartet zudem weitere Proteste gegen Infrastrukturprojekte wegen ihrer Umweltauswirkungen und Streitigkeiten um Landrechte. 

Kurzfristige politische Stabilität wäre nach Ansicht der Credendo-Länderanalysten im derzeitigen wirtschaftlichen Kontext zu begrüßen. Nepals Wirtschaft schrumpfte im Geschäftsjahr 2019/20 (bis Juni 2020) um 2,1 %, bevor sie sich im folgenden Geschäftsjahr um moderate 2,7 % erholte. Die Auswirkungen von Covid-19 auf die Wirtschaftstätigkeit und der Einbruch des Tourismus belasteten die Erholung. Der Tourismusschock wurde durch das weitgehene chinesische Reiseverbot verstärkt. Im laufenden Jahr sollte sich der Tourismus bei nachlassender Pandemie und hoher Impfquote allmählich erholen. Risiken sieht Credendo in Chinas Null-Covid-Politik und dem globalen Inflationsdruck. Erhöhte Importe einschließlich teurerer Kraftstoffimporte wirken sich auf das Leistungsbilanzdefizit aus, das sich rapide ausgeweitet hat (von 1 % des BIP 2019/20 auf mehr als 9 % in diesem Geschäftsjahr). Infolgedessen sind die Devisenreserven zurückgegangen, während die Rupie einem Abwertungsdruck ausgesetzt war. 

Credendo stuft den Ausblick als unsicher und eher negativ ein – neben neuen Covid-Varianten liegen die wesentlichen Risiken in hohen Rohstoffpreisen. Höhere Importkosten dürften die robusten Überwiesungen von Arbeitnehmern im Ausland ausgleichen, was den Druck auf Währung und Devisenreserven aufrecht erhalten würde. Daher schließt der Kreditversicherer Ratingherabstufungen im Laufe des Jahres nicht aus. Positiv ist zu berücksichtigen, dass Nepal im Januar die Zusage des IWF für eine 38-monatige erweiterte Kreditlinie von fast 400 Mio. US-Dollar erhalten hat, um die Auswirkungen der Pandemie auf den Haushalt abzumildern und die finnazielle Stabilität aufrecht zu erhalten.  

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