Die Umwelt-, Klima- und Energieministerinnen und -minister der sieben führenden Industriestaaten (G7) haben sich während der vergangenen Woche in Berlin über Maßnahmen zur Bekämpfung von Klima- und Umweltkrisen beraten und dabei auch einen Schwerpunkt auf die Dekarbonisierung der Industrie gelegt. Aus Sicht der Stahlindustrie in Deutschland ist von besonderer Bedeutung, dass das Ziel vereinbart wurde, zeitnah, d.h. innerhalb der nächsten drei bis vier Jahre, Märkte für klimafreundliche Grundstoffe und insbesondere auch Stahl zu schaffen. „Grüne Leitmärkte“, die bereits im Koalitionsvertrag der deutschen Bundesregierung eine wichtige Rolle einnehmen, sind zentral, damit privatwirtschaftliche Investitionen in innovative Verfahren und Technologien gezielt angereizt und staatliche Förderung minimiert und perspektivisch sogar vollständig abgelöst werden kann. Im Abschlusskommuniqué wird auch auf erste Eckpunkte für eine Definition von klimaneutralem (Net Zero) Stahl verwiesen, die von der Internationalen Energie Agentur (IEA) im Rahmen ihres Berichts „Achieving Net Zero Heavy Industrie Sektor in G7 Members“ entwickelt wurden. Ein gemeinsames Verständnis über definitorische Fragen gilt als zentrale Voraussetzung für die Schaffung von Leitmärkten mit Anreizen für die Nachfrage nach klimafreundlichem und perspektivisch klimaneutralem Stahl.

Dazu Dr. Martin Theuringer, Geschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung Stahl:

„Wir begrüßen sehr, dass die G7 den politischen Rahmenbedingungen zur Dekarbonisierung der Grundstoffindustrien breiten Raum gegeben hat. Zu Recht wurde ein Schwerpunkt auf grüne Leitmärkte und die hiermit verbundenen definitorischen Fragen gelegt. Der Vorschlag der Internationalen Energie Agentur bildet einen guten Startpunkt für die weitere Diskussion. Die Stahlindustrie in Deutschland hat bereits eigene Ansätze entwickelt, die dazu einen Beitrag leisten. Wir wünschen uns, dass die Bundesregierung diese Impulse aufgreift und rasch in konkrete Maßnahmen zur Etablierung von grünen Leitmärkten umsetzt.“

Weiterführende Anregungen zu dieser Diskussion hat die WV Stahl in einem Positionspapier  zusammengefasst.

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