DPMA-Präsidentin gratuliert mRNA-Pionierin Katalin Karikó zur Auszeichnung durch das Europäische Patentamt in der Kategorie „Lebenswerk“ – Forscherin war Wegbereiterin für Covid-19-Impfstoff – Deutsche Erfinder unter den Nominierten in anderen Kategorien

Die Präsidentin des Deutschen Patent- und Markenamts (DPMA), Cornelia Rudloff-Schäffer, gratuliert der Biochemikerin und mRNA-Pionierin Katalin Karikó herzlich zur Auszeichnung mit dem Europäischen Erfinderpreis in der Kategorie „Lebenswerk“. „Katalin Karikós herausragende Innovationen in der mRNA-Technologie sind eine phänomenale Lebensleistung. Sie hat gezeigt, dass Großartiges möglich ist, wenn sich wissenschaftliche Exzellenz mit Ausdauer und Überzeugung verbindet“, sagte die DPMA-Präsidentin. „Der Covid-19-Impfstoff, den Frau Karikó auf dieser Basis beim Mainzer Unternehmen BioNTech mitentwickelt hat, ist ein zentrales Instrument zur Linderung der Corona-Pandemie. Und es ist gut möglich, dass die mRNA-Technologie weitere bahnrechende medizinische Fortschritte ermöglicht.“

Medizinischer Durchbruch bei BioNTech in Mainz

Seit mehr als vierzig Jahren erforscht Karikó das therapeutische Potenzial von mRNA. Sie wurde in der ungarischen Kleinstadt Szolnok geboren und studierte Biologie an der Universität Szeged, wo sie auch promovierte. Später wanderte sie in die USA aus, forschte an der Temple University in Philadelphia und der Medizinischen Fakultät der University of Pennsylvania. Dort arbeitete sie mit dem Immunologen Drew Weissman zusammen. Die beiden erzielten in der mRNA-Forschung große Erfolge und meldeten wegweisende Patente an.

Der medizinische Durchbruch gelang Karikó, nachdem sie 2013 zum Mainzer Unternehmen BioNTech gewechselt war. Mit dem US-Konzern Pfizer arbeitete BioNTech an einem mRNA-basierten Grippeimpfstoff. Als die ersten Nachrichten von der aufkommenden Corona-Pandemie aufkamen, richtete das Unternehmen die Entwicklung auf Covid-19 aus. Der so entwickelte Impfstoff wird heute weltweit verwendet.

Neben der Lebenswerk-Auszeichnung vergab das Europäische Patentamt den Erfinderpreis im Rahmen einer live übertragenen Online-Veranstaltung in vier weiteren Kategorien: für Industrieunternehmen, für die Forschung, für Erfinderinnen und Erfinder aus Staaten, die nicht der Europäischen Patentorganisation angehören sowie für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Auch ein Publikumspreis wurde wieder vergeben. In diesem Jahr gab es zudem eine Auszeichnung für junge Erfinderinnen und Erfinder.

Deutsche Ingenieure und ein Cellist nominiert

Deutsche Gewinnerinnen oder Gewinner gab es in diesem Jahr nicht, allerdings waren mehrere deutsche Erfinder unter den Finalisten. In der Kategorie „Industrie“ waren die Ingenieure Frank Herre, Hans-Georg Fritz, Timo Beyl, Marcus Kleiner und Benjamin Wöhr der Dürr Systems AG unter den drei nominierten Teams. Sie haben ein automatisiertes Autolackiersystem entwickelt. Es trägt den Lack so gezielt auf, dass 20 Prozent Lack sowie 30 Prozent Energie eingespart und individuelle Kundenwünsche besser verwirklicht werden können. In der Kategorie „KMU“ war der deutsche Erfinder und Cellist Joachim Fiedler (Fidlock GmbH) nominiert. Er hat innovative Verschlüsse entwickelt, in denen er Magnete mit einem mechanischen Schließmechanismus so kombiniert, dass sie sich leicht mit nur einer Hand öffnen lassen.

„Der Europäische Erfinderpreis würdigt herausragende Persönlichkeiten unseres europäischen Innovationssystems und darüber hinaus. Ich gratuliere allen Preisträgerinnen und Preisträgern sowie den Nominierten zu ihren bedeutenden Forschungserfolgen.“, betonte die DPMA-Präsidentin.

Das Deutsche Patent- und Markenamt

Erfindergeist und Kreativität brauchen wirksamen Schutz. Das DPMA ist das deutsche Kompetenzzentrum für alle Schutzrechte des geistigen Eigentums – für Patente, Gebrauchsmuster, Marken und Designs. Als größtes nationales Patentamt in Europa und fünftgrößtes nationales Patentamt der Welt steht es für die Zukunft des Erfinderlandes Deutschland in einer globalisierten Wirtschaft. Seine knapp 2.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an drei Standorten – München, Jena und Berlin – sind Dienstleister für Erfinder und Unternehmen. Sie setzen Innovationsstrategien des Bundes um und entwickeln die nationalen, europäischen und internationalen Schutzsysteme weiter. Weitere Informationen unter www.dpma.de

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