Die Vollversammlung der Handwerkskammer für Ostfriesland verabschiedete Anfang der Woche den Wirtschaftsplan für das Geschäftsjahr 2023. Das Parlament des Handwerks, bestehend aus 16 Arbeitgeber- und acht Arbeitnehmervertretern, tagte Montag im Ringhotel Köhlers Forsthaus in Aurich. Präsident Albert Lienemann führte gemeinsam mit Hauptgeschäftsführer Jörg Frerichs durch die Sitzung.

Seine Begrüßungsansprache nutzte der Präsident um einen Überblick über die Stimmungslage im ostfriesischen Handwerk zu geben. „Momentan sehen wir uns einem Szenario gegenüber, dass bislang als völlig undenkbar galt: Krieg auf europäischem Boden, Inflation, Material- und Lieferengpässe sowie die anhaltende Energiekrise sorgen zurecht für große Unsicherheiten bei unseren Betrieben“, erklärte Lienemann. Er sei tendenziell eher ein Optimist und versuche stets, das Positive zu sehen, angesichts der aktuellen Wirtschaftskrise falle ihm dies jedoch zunehmend schwerer. Hinzu käme, dass es im Kammerbezirk, aufgrund der angespannten Lage, bereits vereinzelt zu ersten Betriebsschließungen in unterschiedlichen Gewerken gekommen sei. Es sei deshalb die Pflicht der Politik, klare Aussagen zur weiteren Entwicklung zu tätigen sowie finanzielle Perspektiven zu schaffen. „Die bisherige Krisenpolitik im Bund hatte den handwerklichen Mittelstand zu wenig im Blick. Deshalb ist es unbedingt notwendig, dass möglichst schnell Entlastung kommt“, so der Präsident.

Im weiteren Verlauf der Tagesordnung folgte die Abstimmung über den Wirtschaftsplan für das Geschäftsjahr 2023. Dazu merkte Hauptgeschäftsführer Jörg Frerichs an, dass die Beiträge für die rund 5.600 Handwerksbetriebe in Ostfriesland stabil bleiben. „Aktuell sind keine Erhöhungen vorgesehen.“ Mit diesem Beschluss könne man die Mitgliedsbetriebe, die alle mit steigenden Energiekosten zu kämpfen hätten, für das Wirtschaftsjahr 2023 finanziell entlasten, erklärte Frerichs. Abschließend wählte das höchste Beschlussgremium des ostfriesischen Handwerks aus der Gruppe der selbstständigen Handwerker einstimmig Harald Willms als neues Mitglied des Berufsbildungsausschusses sowie Joachim Wachsmann als neues Mitglied des Rechnungsprüfungsausschusses.

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