Sinkende Zufriedenheit mit den Akteuren des Gesundheitssystems bei hoher Zufriedenheit mit den Krankenkassen?! Aus Sicht des Vorsitzenden des Arbeitskreises junger Ärztinnen und Ärzte im Hartmannbund, Dr. Moritz Völker, belegt das PWC- Health Care Barometer 2023 ein Manko bei der Wahrnehmung der Zusammenhänge im deutschen Gesundheitssystem. „Wenn Patient:innen mit den Leistungen ihrer Kasse zufrieden sind, gleichzeitig aber Zeitmangel bei der Versorgung durch ihre Ärtz:innen beklagen, dann ist es an uns, ihnen deutlich zu machen, unter welchem ökonomischen Druck sich die Kolleg:innen inzwischen um ihre Patient:innen kümmern müssen – Druck, der nicht zuletzt auch durch die von den Krankenkassen mit zu verantwortende Unterfinanzierung von Versorgungsleistungen entsteht“, sagt Völker. Insofern sei die Unzufriedenheit von Patientinnen und Patienten zwar im Grundsatz nachvollziehbar, decke sich aber gleichzeitig mit der Unzufriedenheit der Ärzt:innen über die mangelnde Zeit, die sich für die Behandlung und für‘s „Kümmern“ nehmen können. „Auch unsere Berufsgruppe leidet unter der geringen Zeitspanne, die uns pro Patient:in zur Verfügung steht.“

Eine kürzlich durchgeführte Umfrage unter Kolleginnen und Kollegen hat ergeben, dass fast 60 Prozent der Ärzt:innen in Weiterbildung an weniger als der Hälfte der Tage oder sogar nie mit der ihnen zur Verfügung stehenden Behandlungszeit zufrieden sind.“ Der ökonomische Druck und der Personalmangel erlaubten den Behandelnden allerdings kein anderes Vorgehen.

„Zumindest den ökonomischen Druck könnten die Krankenkassen reduzieren, da sie an der Honorarfestlegung der Ärzt:innen beteiligt sind“, so Völker weiter. Dann könnte die subjektive Zufriedenheit mit den Kassen auch objektiv die Versorgungsqualität, sowie die Rahmenbedingungen ärztlichen Arbeitens und Behandelns verbessern. „Leider gilt auch für unsere Kolleg:innen, dass Geld eben auch Zeit ist. An dieser Wahrheit kommen wir nicht vorbei“, macht der Arbeitskreisvorsitzende deutlich. Auch wenn es sicherlich viele Stellschrauben gäbe, durch die das Gesundheitssystem verbessert werden könnte, wäre eine Minimierung des ökonomischen Drucks ein dringend notwendiger Schritt, an dem auch die Patient:innen über ihre Krankenkassen – gelegentlich allerdings auch durch ihr eigenes Verhalten im System – mitwirken könnten.

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