Der bundesweite Waldzustandsbericht bestätigt leider die ernste Lage unserer Wälder. Die Trockenheit des Sommers 2022 hat die schlechte Lage der Wälder weiter verschärft, die seit 2018 aus der Kombination von Sturm, Trockenstress und Insektenbefall resultiert. Bisher sind eine halbe Million Hektar Waldfläche verloren gegangen.

„Klimaschutz ist Waldschutz“, so bringt es der Forstreferent Jonas Brandl der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) auf den Punkt, „Nur ein gesunder Wald ist langfristig Klimaschützer und zurzeit ist der Wald leider vielerorts sehr geschwächt. Damit er wieder zu Kräften kommt, bedarf es zweierlei Dinge. Erstens der Reduktion von Treibhausgasemissionen und zweitens den aktiven Waldumbau. Wir müssen alle an einem Strang ziehen, nur dann kann der Wald sein volles Potenzial als Klimaschützer entfalten.“

Inzwischen leidet die Fichte nicht nur im Flachland, sondern auch auf Standorten mit guter Wasserversorgung und in oberen Höhenlagen der Mittelgebirge. Bei der gemeinen Waldkiefer sind nur noch 13 Prozent gesund.

Auch die Laubbäume leiden unter mangelnden Niederschlägen und hohen Temperaturen. 45 Prozent der Buche sind deutlich geschädigt, bei der Eiche liegt der Anteil deutlicher Kronenschäden bei 40 Prozent.

In vielen Regionen sind gerade in der Vegetationsperiode von März bis August 2022 sogar noch weniger Regen gefallen als in den Extremjahren 2018 und 2019. Die geschwächten Bäume sind dann zusätzlich von drei Generationen von Borkenkäfer befallen worden. Durch den Mangel an Wasser konnten die Bäume sich nicht mit Harz gegen die Schädlinge wehren.

Seit 2019 unterstützt die SDW die Forstpartie mit ihren Waldschutz-Aktivitäten im Bereich Baumpflanzungen und hat in dieser Zeit weit mehr als 1 Million Bäume gepflanzt. Die SDW nutzt dazu auch den „Tag des Waldes“ und den von ihr initiierten „Tag des Baumes“ am 25. April. Besonders auf Flächen mit Monokulturen müssen vielfältige, klimastabile Mischwälder mit hohem Laubholzanteil entstehen, die zukünftig das Landschaftsbild neu prägen werden.

Die sinnvolle Kombination aus einer Waldbewirtschaftung, die den Naturschutz mitdenkt, einer natürlichen Verjüngung sowie gezielter Pflanzungen ist der Weg der Wahl für die SDW. Denn nur so werden zeitnah klimaangepasste Wälder geschaffen und der Walderhalt gesichert. Zu den am häufigsten gepflanzten Baumarten zählen Trauben-/Stieleiche, Hainbuche, Weißtanne und Esskastanie.

Ein Teil des Waldes kann sich über natürliche Verjüngung wieder aufbauen, aber auch diese braucht Pflege. Insbesondere die Fichtenmonokulturen benötigen Unterstützung durch Menschen. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) unterstützt deshalb mit ihren 25.000 Mitgliedern die Wiederbewaldung der Flächen in klimaangepasste Mischwälder.

Über Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Bundesverband e. V.

Am 5. Dezember 1947 wurde die SDW in Bad Honnef gegründet und ist damit einer der ältesten Naturschutzverbände in Deutschland. Heute engagieren sich in den 15 Landesverbänden rund 25.000 Mitglieder aktiv für den Wald. Waldbezogene Bildung für Kinder und Jugendliche sowie Schulungen für Erzieher:innen und Lehrkräfte bilden gemeinsam mit dem aktiven Waldschutz und -erhalt den Schwerpunkt der Arbeit.

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