„Gebellt haben wir lange genug. Jetzt müssen wir zeigen, dass wir gegebenenfalls auch beißen können!“ Mit dieser Feststellung hat der Vorsitzende des Hartmannbund-Arbeitskreises „Ambulante Versorgung“, Dr. Marco Hensel, mit Blick auf das Berliner Krisentreffen seine Erwartungshaltung verdeutlicht. Die Ärzteschaft habe seit Jahren – insbesondere aber unter dem steigenden Druck der vergangenen Monate – ausführlich auf die schwierige Situation der Praxen und die damit verbundenen Probleme für die ambulante Versorgung aufmerksam gemacht. „Es ist jedes Argument tausende Mal vorgetragen, jedes Problem hunderte Mal ausführlich geschildert und in zahllosen Gesprächen vor den Folgen für die Versorgung gewarnt worden“, sagte Hensel. Bei Politik und Kassen sei man dabei überwiegend auf taube Ohren gestoßen.

Hensel: „Das Krisentreffen darf es daher nicht bei Empörung und einer lautstarken Wiederholung alles bisher Vorgetragenen belassen. Wir müssen glaubhaft deutlich machen, wie wir uns gegen die fatale Entwicklung in unseren Praxen wehren wollen und auch wehren können – auch im Zusammenspiel mit den ärztlichen Verbänden“. Dass man sich mit Blick auf mögliche Protestmaßnahmen der Verantwortung für die Versorgung seiner Patientinnen und Patienten bewusst sei, müsse dabei nicht diskutiert werden. Dies bedeute aber nicht, dass entsprechende Maßnahmen nicht trotzdem spürbar in den Praxen ankämen.

Hensel abschließend: „Wenn wir nicht gerade jetzt ein Zeichen dafür setzen können, dass wir selbst noch daran glauben, etwas zum Besseren wenden zu können, dann werden Frust und Resignation an der ärztlichen Basis weiter zunehmen – mit schwerwiegenden Folgen für die ambulanten Strukturen und die Versorgung von Patientinnen und Patienten“.

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