Die aktuelle Kurzzeitstudie der DIW ECON GmbH zu den volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kosten von Kinderarmut bestätigt die enormen Folgekosten von Kinderarmut. Die erhöhten Gesundheitskosten, die Kosten für den wachsenden Fachkräftemangel wie auch der schwindende Rückhalt für unsere Demokratie sind auch die Folgen einer halbherzigen Politik gegen Kinderarmut. Eine aktuelle OECD-Studie schätzt die Gesamtkosten durch vergangene und aktuelle Kinderarmut in Deutschland jährlich auf 3,4 Prozent des BIP. Das sind 100 Milliarden Euro. Deshalb brauchen wir die Kindergrundsicherung jetzt und sie muss finanziell gut ausgestaltet sein! Nur so können die Folgekosten langfristig eingedämmt werden.

2,9 Millionen armutsgefährdete Kinder können ihr Potential nicht entfalten und ausschöpfen – und die Tendenz ist steigend. Auch im Erwachsenenalter bleiben sie von Armut betroffen – und das oft langfristig. Insbesondere Kinder aus Elternhäusern mit einem niedrigen Bildungsabschluss sind stark armutsgefährdet – ihre Quote liegt bei 37,6%.

Wenn wir jetzt nicht gegensteuern, können wir die volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kosten nicht mehr einfangen. Wir müssen weg von der Vorstellung, Almosen zu verteilen und die Kindergrundsicherung als tatsächliche Investition in die Zukunft begreifen. Geldleistungen für arme Kinder in den ersten Lebensjahren haben nachweislich langfristig positive Auswirkungen auf ihre schulischen Leistungen und ihre spätere berufliche Karriere“, erklärt dieExpertin für Kinderarmut der Deutschen Kinderhilfe, Dr. Luisa Becker-Ritterspach.

Deshalb fordert die Deutsche Kinderhilfe eine unverzügliche Umsetzung der Kindergrundsicherung. Dabei werden zwei Milliarden, wie von Bundesfinanzminister Lindner angedacht, längst nicht reichen. „Die Frage darf nicht mehr lauten, wieviel Geld arme Kinder brauchen, sondern was uns unsere Zukunft wert ist. Nur wenn wir in alle Kinder gleich viel investieren, sichert sich Deutschland seinen Wohlstand und die Demokratie von morgen“, so Dr. Luisa Becker-Ritterspach.

Kinder in Armut, das bedeutet vor allem Mangel! „Arme“ Kinder müssen deutlich häufiger auf Güter des alltäglichen Lebens wie eine Grundausstattung mit Kleidung und Schuhen verzichten und leben auf kleinerem Wohnraum ohne eigenes Kinderzimmer. Sie haben einen schlechteren Gesundheitszustand, geringere Bildungschancen und fühlen sich häufiger ausgeschlossen. Das führt bei vielen Betroffenen zu einer erhöhten Distanz gegenüber dem politischen System im Erwachsenenalter.

Die Deutsche Kinderhilfe mahnt: Wer Kinder in Armut belässt, schadet nicht nur unmittelbar den Schwächsten in unserer Gesellschaft, sondern schadet auch der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zukunft Deutschlands.

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