Zum Rückzug der Heinrich-Böll-Stiftung von der Veranstaltung zur Hannah-Arendt-Preisverleihung an Masha Gessen erklärt der Vorstand Imme Scholz und Jan Philipp Albrecht:

"Wir haben uns im August dieses Jahres sehr gefreut, dass die Jury den Hannah-Arendt-Preis für kritisches Denken Masha Gessen zugesprochen hat. Wir schätzen das Werk, das unbedingte Einstehen für Demokratie und für unbequeme Debatten. Wir schätzen Gessen als kritischen Geist und als Person mit einer großen Liebe zur Freiheit und Widerständigkeit gegenüber autokratischen Tendenzen.

Seit dem Wochenende haben sich an diversen Orten Debatten über einen Essay von Masha Gessen entzündet, der am 9. Dezember im "New Yorker" erschienen ist. In diesem Zusammenhang hat der Senat der Freien und Hansestadt Bremen die geplante Veranstaltung zur Preisverleihung am Freitag, den 14.12.2023 abgesagt, worauf auch kein Veranstaltungsort mehr zur Verfügung stand. In der Folge haben die Heinrich-Böll-Stiftung Bremen und die Bundesstiftung entschieden, sich aus der Veranstaltung zurück zu ziehen.

An der Preisverleihung nicht teilzunehmen bedeutet für uns aber ausdrücklich nicht, dass wir Masha Gessen diesen Preis absprechen, gar aberkennen wollen oder dass wir die Würdigung des Werkes in Frage stellen. Wir werden uns um ein anderes Format mit Masha Gessen bemühen, in dem ein differenzierter Dialog – auch über die Äußerungen Gessens, die auch wir nicht in Gänze teilen – möglich sein kann, den wir in diesen Zeiten notwendiger brauchen denn je."

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