Die frühere Bundeslandwirtschaftsministerin Renate Künast hat die Ampel-Koalition aufgefordert, mehr Tempo bei der Umsetzung landwirtschaftlicher Reformen zu machen. „Ich gehöre auch zu den Ungeduldigen, die stets sagen, es muss schneller gehen“, sagte sie ZEIT ONLINE. Auf die Frage, ob der Umgang ihres Nachfolgers Cem Özdemir mit den Bauern zu konfliktscheu sei, antwortete Künast: „Cem Özdemir ist halt ein anderer Typ als ich. Ich glaube, jeder weiß, dass ich schneller wäre.“ Sie ergänzte: „Aber nicht alles, woran in einem Ministerium oder mit dem Koalitionspartner längst schon intensiv gearbeitet wird, ist nach außen bereits erkennbar." 

Bei der Beendigung der Proteste sieht Künast vor allem den Deutschen Bauernverband in der Pflicht. „Die müssen sagen, wie sie vom Baum wieder runterkommen“, sagte sie. Künast übte zudem Kritik an den Verbändevertretern. Die Bauernfunktionäre beriefen sich zwar einerseits auf Beschlüsse der Kommission zur Zukunft der Landwirtschaft (ZKL) oder der Borchert-Kommission zur Tierhaltung, aber wenn es konkret werde, dann kämpften die gleichen Funktionäre gegen jede noch so kleine Veränderung. „Am Ende heißt es dann wieder nur: Wir brauchen Geld“, sagte Künast. „Wir können nicht immer nur über zusätzliches Geld reden, die Landwirtschaft ist bereits hochsubventioniert.“ 

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