Als Fernando Schmidt den Seeadler 2022 fotografierte, kreiste der größte Greifvogel Europas über ein wiedervernässtes Moor auf der DBU-Naturerbefläche Ueckermünder Heide am Stettiner Haff. Was der Wildtierfotograf inzwischen herausgefunden hat: Der Vogel ist auf seinem Bild bereits 28 Jahre und damit für seine Gattung sehr alt. Noch bemerkenswerter: Fast 10.500 Tage nach dessen Geburt entstand das Beweisfoto lediglich neun Kilometer entfernt vom Schlupfort dieses Köngis der Lüfte.

Ring bestätigt eindeutig: Geschlüpft und aufgewachsen in der Ueckermünder Heide

„Der Seeadler scheint sein ganzes Leben auf der DBU-Naturerbefläche verbracht zu haben“, vermutet Lena Fitzner, Offenlandmanagerin im DBU Naturerbe, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Die einst fast ausgestorbenen Seeadler finden also auf der DBU-Naturerbefläche zwischen Wald und Wasser einen geeigneten Lebensraum, den das DBU Naturerbe erhält und weiterentwickelt. „Neben dem bestehenden Mosaik aus Gewässern, Feuchtgebieten und ausgedehnten Waldbereichen, wird sich der Lebensraum für Greifvögel mit weiteren Wiedervernässungsprojekten und der natürlichen Waldentwicklung noch potentiell vergrößern können“, sagt Fitzner. In den kommenden Jahren sind verschiedene Maßnahmen geplant, um mehr Wasser in der Landschaft zu halten. Auf Schmidts Foto konnte der Ring am Bein des Seeadlers eindeutig abgelesen und durch die Beringungszentrale Hiddensee zugeordnet werden: Der Seeadler wurde demnach als Jungtier 1993 in der Ueckermünder Heide beringt. „Seeadler mit mehr als 25 Jahren gehören auf alle Fälle zu den sehr alten Vögeln. Aus unserer Datenbank sind uns nur vier Vögel in dieser Altersklasse bekannt“, erklärt Christof Herrmann, Leiter der Beringungszentrale Hiddensee im Landesamt für Umwelt-, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern (LUNG). Doch nicht nur das Alter ist bemerkenswert: „Der Seeadler fühlt sich offensichtlich in unseren alten Wäldern mit den Wasserflächen und in der Abgeschiedenheit wohl“, sagt Fabian Maerkel, Revierleiter beim Bundesforstbetrieb Vorpommern-Strelitz.

Zu Hause zwischen Wald und Wasser

Die rund 9.500 Hektar große DBU-Naturerbefläche Ueckermünder Heide erstreckt sich unmittelbar an der Grenze zu Polen von Altwarp bis Glashütte. In dem großen Waldgebiet nahe der Ostseeküste liegen auch zahlreiche Gewässer und Feuchtgebiete. „Gerade die Verzahnung von großflächigen Waldflächen als Brutrevier, mit dem Vorkommen einer Vielzahl an Gewässern als Jagdrevier und die Ungestörtheit macht die Ueckermünder Heide für Seeadler so interessant“, erklärt Fitzner. „Der mit bis zu zwei Metern Durchmesser große Horst wird in die Kronen stabiler Baumbestände gebaut, von denen die Greifvögel zur Jagd die umliegenden Wasserflächen ansteuern.“ Dabei macht es ihnen ein strukturreicher Mischwald besonders einfach: Bäume unterschiedlichen Alters und Art, bilden ein heterogenes Waldbild mit lichten Lücken und ausreichend Platz, aus denen der Seeadler mit einer Flügelspanne von bis zu zwei Metern schnell abheben kann. Ebenso sind die Jungtiere in den dichten Kronen alter Laubbäume gut geschützt. Ausreichend Nahrung finden die Greifvögel in der Ueckermünder Heide in der großflächigen Seen- und Flusslandschaft. Von der Wasseroberfläche packt der Vogel seine Beute im Flug.

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