Die Freude stand den Mädels ins Gesicht geschrieben. Was sie an diesem Tag erlebten, hatten sie so nicht auf dem Schirm. Vielleicht konnte sich die eine oder andere ungefähr vorstellen, was in einer Autowerkstatt oder Schreinerei so passiert, doch wie es sich anfühlt, dort zu arbeiten, war für alle Neuland. „Mir gefällt es richtig gut“, strahlte beispielsweise Emma Sieverling. Sie war eines von 20 Mädels, die den Girls’Day in der Bildungsakademie der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald verbrachten. Fazit: Alle Beteiligten – von den Ausbildern in den Werkstätten bis zu den Schülerinnen – waren rundum zufrieden.

Auch Ausbildungs- und Nachwuchssicherungsberaterin Hannah Reichenecker, die den Girls’Day vorbereitet hatte und die Teilnehmerinnen den ganzen Tag über begleitete. „Es war ein voller Erfolg“, so ihr Resümee. Und das nicht nur, weil bis auf den letzten Platz alle Teilnahmemöglichkeiten belegt waren, sondern vor allem, weil das Feedback der Schülerinnen und ihre Begeisterung für das Gebotene stimmte. „Es ist schön zu sehen, wie die Mädels sich freuen, endlich mal was praktisch auszuprobieren“, sagt die Ausbildungs- und Nachwuchssicherungsberaterin. Sie nimmt es den Schülerinnen kein bisschen übel, dass die ganz froh waren, nach dem theoretischen Eröffnungsteil, den sie selbst hielt, in die Werkstätten entlassen zu werden. „Es ist einfach ein tolles Feeling, das sie dort bekommen“, weiß Hannah Reichenecker. Besonders spürbar sei dies in der Mittagspause geworden, als die ersten Eindrücke verarbeitet wurden und in der Kantine der Bildungsakademie in der Mannheimer Gutenbergstraße fröhlich gequasselt und einander berichtet wurde. Die Schülerinnen im Alter von 10 bis 14 Jahren kamen aus unterschiedlichsten Schultypen der Region bis hin zum Gymnasium und besuchen dort die fünften bis neunten Klassen. Ihr Tag in der Bildungsstätte der Handwerkskammer war für viele ein erster Ausflug in die Berufswelt.

Mit dem Kfz-Mechatroniker und dem Schreiner standen dabei zwei Berufe im Fokus, in denen der Frauenanteil immer noch recht schwach ist. Typische „Männerberufe“ also. Auch darum geht es schließlich beim Girls’Day: Türen öffnen, die vielleicht verschlossen geglaubt sind, sich trauen, ausprobieren und frei von Geschlechterklischees genau das zu tun, was einen interessiert. Auch Louisa Gashi gefiel die Möglichkeit, ungezwungen in Berufe hineinzuschnuppern: „Ich glaube nicht, dass sich viele Mädels Automechaniker oder Schreiner aussuchen, weil das ja doch mehr was für Jungs ist und sie gar nicht wissen, wie das geht“, sagte sie. „Deshalb ist es sehr cool, dass man hier einfach mal austesten darf.“ In der Schreinerwerkstatt habe sie mit den anderen einen Fisch gemacht. Und siehe da: Es klappte wunderbar.

Genau dieses „Machen“ begeisterte die Schülerinnen beim Girls‘Day in der Bildungsakademie. „Ich finde es sehr informativ und gut, dass man Sachen selbst tun darf und nicht nur zuschaut“, sagte Eva Piela. „Ich fühle mich hier sehr eingebunden in die Projekte.“ Für die Schülerin der achten Klasse war es die erste Erfahrung in Sachen Berufsorientierung. Ein Ersteindruck also, bevor dann in der zehnten Klasse auch die Möglichkeit zu Praktika besteht.

Wie wichtig dieses Ausprobieren ist, zeigte sich bei Yasmin El-Dor: „Ich habe erstmal daran gezweifelt, dass dieser Tag gut wird“, sagte sie. „Jetzt finde ich es aber richtig cool. Es macht Spaß, ich habe viel Neues dazugelernt und Sachen über das Handwerk erfahren, die ich davor nicht wusste.“ Eine Erkenntnis nimmt sie auch mit nach Hause: „Schreiner oder Kfz-Mechatroniker ist wohl nichts für mich. Aber ich fand es gut, die Möglichkeit zu haben, das mal auszuprobieren und zu schauen, ob es einem liegt oder nicht.“ Auch das bringt eben Licht ins Dunkel bei der Berufsorientierung.

Annika Finck hingegen sieht da schon klarer: „Eine Ausbildung als Schreinerin kann ich mir schon vorstellen“, sagte die Schülerin. „Ich wollte generell was mit Holz machen, weil ich das Material einfach gut finde. Man kann eigentlich alles damit machen.“ Zuhause nehme sie sich manchmal von den Holzstücken für den Kamin etwas weg, um zu schnitzen. Sie wusste also schon vor dem Besuch der Schreinerwerkstatt der Bildungsakademie, wie sich die Arbeit mit Holz anfühlt und war mit Begeisterung dabei, etwas zu erarbeiten. Dass Ausbilder Jens Knopf dafür viel Zeit einräumte, gefiel ihr. „Er hat uns zu Anfang nur ein wenig erklärt, dann durften wir gleich was machen. Das fand ich richtig gut“, freute sie sich.

Auch in der Kfz-Werkstatt war dies möglich. Dort erläuterte Ausbilder Michael Schmitt den Beruf des Kfz-Mechatronikers. Allein schon zu spüren, wie ihre Hand angezogen wird, wenn sie sie am Kolben auflegen, sorgte bei den Mädels für ein Aha-Erlebnis. Und die Ausbilder in der Bildungsakademie freuten sich ihrerseits über den interessierten Besuch. „Es begeistert, wenn alle mitmachen. Die Mädchen haben richtig Lust, etwas auszuprobieren“, sagen sie einvernehmlich. Im Gegenzug bekommen die Ausbilder Bestnoten von den Schülerinnen. „Alle hier sind sehr freundlich und nett“, bestätigt Paula Kuhn. Und Eva Piela fügt an: „Die Ausbilder erklären alles, wenn man etwas nicht versteht. Man kann jede Frage stellen.“

So bleibt am Ende des Tages das Bild von lachenden Mädels in Werkstätten, die mit Spaß und großem Interesse zwei Handwerksberufe ausprobierten, in denen vielfach noch die Jungs das Sagen haben. Und ja, es war auch anstrengend, wie die eine oder andere Schülerin bemerkte. Drei Stunden Kfz, drei Stunden Holz, jede Menge Eindrücke, ausprobieren, verstehen und einordnen – das kann schon müde machen. Der Lust am Mitmachen tat es jedenfalls keinen Abbruch. „Die Mädels waren sehr aufgeschlossen“, bestätigt Hannah Reichenecker. „In den Werkstätten wurde viel gelacht und alle haben sich wirklich aktiv beteiligt.“

Informationen rund um die Ausbildung im Handwerk erteilt bei der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald das Team der Ausbildungs- und Nachwuchssicherungsberatung, E-Mail: ausbildungsberatung@hwk-mannheim.de. Infos für Schüler, Eltern, Lehrer, Azubis und Ausbildungsbetriebe auch online auf der Website der regionalen Ausbildungsinitiative der Handwerkskammer auf www.handwerk-das-isses.de.

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