Von November auf Dezember ist die Arbeitslosigkeit in Sachsen saisonal bedingt wieder um 3.400 auf 112.300 arbeitslose Frauen und Männer gestiegen. Die Arbeitslosenquote stieg damit auf 5,3 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr waren im Dezember 15.900 weniger Menschen arbeitslos gemeldet. Im Jahresdurchschnitt 2021 waren damit 124.700 Frauen und Männer arbeitslos, 3.900 weniger als im Jahr 2020. Größere Auswirkungen der Corona-Pandemie konnten auch vergangenes Jahr durch die Inanspruchnahme des Kurzarbeitergeldes verhindert werden. So lag die Zahl der Kurzarbeiter vergangenes Jahr zwischen 163.700 im Februar und 38.500 im September 2021. Seitdem haben 7.000 Betriebe für über 70.000 weitere Mitarbeiter Kurzarbeit neu angezeigt.  

„Der sächsische Arbeitsmarkt hält der Krise weiter stand. Wir bewältigen seit 2020 noch nie dagewesene Herausforderungen. Das gelingt bis heute, auch dank des Kurzarbeitergeldes. Deshalb haben sich die Arbeitsmarktindikatoren im Jahresverlauf leicht verbessert. Die Arbeitslosigkeit sank, die Beschäftigung stieg und die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen liegt wieder auf hohem Niveau. Fakt ist aber auch: Wir wissen nicht was kommt und wie sich die Pandemie auf den Arbeitsmarkt auswirkt. Versprechen kann ich aber: Wir sind weiterhin für die Menschen und Unternehmen in Sachsen da – auf uns ist Verlass“, sagte Klaus-Peter Hansen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).  

Arbeitslosenzahl im Dezember: 112.289
Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich (108.864): +3.425 oder +3,1 Prozent
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich (128.139): -15.850 oder -12,4 Prozent
Arbeitslosenquote im Dezember: 5,3 Prozent
Arbeitslosenzahl im Jahresdurchschnitt 2021: 124.743
Arbeitslosenzahl im Vergleich zu 2020 (128.669): -3.926 oder -3,1 Prozent
Arbeitslosenquote im Jahr 2020: 5,9 Prozent
Anträge auf Kurzarbeitergeld für September: 6.356
Personen in Anträgen auf Kurzarbeitergeld für August:  38.543  

Arbeitslosigkeit
Insgesamt gab es im Dezember in Sachsen 112.289 arbeitslose Menschen. Im Vergleich zum Vormonat waren 3.425 mehr (plus 3,1 Prozent) arbeitslos gemeldet und im Vergleich zum Dezember 2020 waren es 15.850 weniger Menschen (minus 12,4 Prozent). 33,2 Prozent aller Arbeitslosen (37.275) wurden im Rechtskreis SGB III von einer Agentur für Arbeit und 66,8 Prozent (75.014) im Rechtskreis SGB II von einem Träger der Grundsicherung betreut. Im Vergleich zum Vormonat sind in den Arbeitsagenturen 1.871 mehr Frauen und Männer arbeitslos gemeldet (plus 5,3 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr 13.149 Arbeitslose weniger (minus 26,1 Prozent). In den Jobcentern ist die Arbeitslosenzahl zum Vormonat um 1.554 (plus 2,1 Prozent) gestiegen und im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2.701 (minus 3,5 Prozent) gesunken.  

Die Arbeitslosenquote ist von November auf Dezember um 0,2 Prozentpunkte auf 5,3 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank sie um 0,7 Prozentpunkte.  

Im Jahresdurchschnitt 2021 waren in Sachsen insgesamt 124.743 Menschen arbeitslos gemeldet, 3.926 weniger als im Jahr 2020. Auffällig ist, dass der gesamte Rückgang der Arbeitslosenzahl im Jahr 2021 auf die Entwicklung im Rechtskreis SGB III zurückzuführen ist. Während die Arbeitslosigkeit in den Arbeitsagenturen im Jahresdurchschnitt um 10,5 Prozent gesunken ist (minus 5.305), hat sie sich in den sächsischen Jobcentern um 1,8 Prozent erhöht (plus 1.379).  

Die durchschnittliche Arbeitslosenquote im Jahr 2021 ist wieder unter die Sechs-Prozent-Marke gesunken. Mit 5,9 Prozent lag die Arbeitslosenquote 0,2 Prozentpunkte unter der durchschnittlichen Quote aus dem Jahr 2020. Geringer war die Arbeitslosenquote bisher nur im Jahr 2019 (5,5 Prozent).    

Kurzarbeit
Für den Monat September liegt die aktuelle Hochrechnung für die tatsächlich realisierte Kurzarbeit in Sachsen vor. Demnach haben im September rund 6.400 Betriebe konjunkturelles Kurzarbeitergeld für insgesamt 38.500 beschäftigte Frauen und Männer beantragt. Damit war jeder 43. sozialversicherungspflichtig Beschäftigte von einem Arbeitsausfall betroffen. Gegenüber Februar 2021 (163.700 Personen in Kurzarbeit) – dem Höchststand im Jahr 2020 – waren die Zahlen der realisierten Kurzarbeit in Sachsen weiter rückläufig.  

Dennoch haben von Oktober bis Dezember 2021 rund 7.000 sächsische Unternehmen Kurzarbeitergeld neu angezeigt, weil von einem Arbeitsausfall auszugehen war. Hinter diesen Anzeigen auf Kurzarbeitergeld standen rund 70.000 Beschäftigte. Die meisten davon sind in der Gastronomie, der Beherbergung, den persönlichen Dienstleistungen und im Einzelhandel beschäftigt.  

Beschäftigung
Im Oktober 2021 waren in Sachsen nach ersten Hochrechnungen rund 1,65 Millionen Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Mit einem Zuwachs von 11.400 berufstätigen Menschen hält der Beschäftigungsanstieg gegenüber dem Vorjahr an und liegt bei aktuell 0,7 Prozent.  

Den kräftigsten Beschäftigungsaufbau im Vorjahresvergleich gab es im Bereich Immobilien, freiberuflichen, technischen Dienstleitungen (plus 2.400), im Verarbeitenden Gewerbe (plus 2.300), im Bereich Verkehr und Lagerei (plus 2.300) und im Gesundheitswesen (plus 2.100). Auch die Bereiche Information und Kommunikation, das Sozialwesen und die Zeitarbeit verzeichnen einen kräftigen Anstieg.  

Im Bereich Erziehung und Unterricht (minus 1.000), im Gastgewerbe (minus 900) sowie im Baugewerbe (minus 800) sind die Zahlen der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Vorjahresvergleich weiterhin rückläufig.  

Arbeitskräftenachfrage
Im Dezember haben sächsische Betriebe insgesamt 7.300 freie Stellen neu gemeldet. Im Vergleich zum November waren das 921 weniger (minus 11,2 Prozent) und zum Dezember 2020 insgesamt 802 mehr (plus 12,4 Prozent) gemeldete Arbeitsstellen. Damit waren im Dezember 2021 in den sächsischen Arbeitsagenturen und Jobcentern insgesamt 42.907 freie Stellen gemeldet, 1.614 weniger als im Vormonat und rund 7.795 mehr als vor einem Jahr.  

Von Januar bis Dezember 2021 haben sächsische Unternehmen insgesamt 93.906 freie Stellen gemeldet, 8.998 oder 10,6 Prozent mehr als im gesamten Jahr 2020. Durchschnittlich waren im Jahr 2020 damit 40.143 Arbeitsstellen gemeldet, 5.388 mehr als im Jahresdurchschnitt 2020 (plus 15,5 Prozent). Damit lag vergangenes Jahr die Einstellungsbereitschaft der sächsischen Wirtschaft wieder deutlich über dem Vorjahreswert.  

Die meisten freien Stellen wurden vergangenes Jahr aus dem Bereich der Zeitarbeit gemeldet (27.207). Viele weitere Jobs meldeten Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe (11.886), dem Gesundheits- und Sozialwesen (9.326) und aus den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen.  

Diese und viele andere freie Stellen sind in der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht und können mit der kostenfreien Smartphone-App (jobboerse) zu jeder Zeit, an jedem Ort abgerufen werden.  

Unterbeschäftigung
Im Dezember 2020 haben rund 37.000 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilgenommen oder standen vorübergehend der Arbeitsvermittlung nicht zur Verfügung. Das waren 10.000 (minus 21 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat. Viele wurden mit Weiterbildungen (8.338) gefördert, haben an Arbeitsgelegenheiten in der Grundsicherung (3.948) und an Aktivierungsmaßnahmen (5.179) teilgenommen oder wurden durch andere Träger unterstützt (5.986). Ein kleinerer Teil der Frauen und Männer stand aus anderen Gründen der Vermittlung nicht zur Verfügung und war deshalb nicht arbeitslos (zum Beispiel wegen Krankheit: 2.910).  

Die Unterbeschäftigung – die Summe aus Arbeitslosen, Teilnehmern an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und vorübergehend nicht verfügbaren Arbeitsuchenden – belief sich im Dezember 2020 auf insgesamt 165.144 Personen. Das ist ein Zuwachs im Vergleich zum Dezember 2019 um 7.737 Personen oder 4,9 Prozent. Im Dezember lag der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung bei 77,6 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Dezember bei 7,7 Prozent.  

Im Jahresdurchschnitt 2020 haben 39.965 Menschen an Maßnahmen teilgenommen oder wurden aus anderen Gründen nicht als arbeitslos gezählt. Damit hat sich die Entlastungswirkung im Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2019 um rund 7.580 verringert. Die Unterbeschäftigung lag damit im vergangenen Jahr durchschnittlich bei 168.634. Der Anteil der Arbeitslosigkeit lag bei 76 Prozent und die durchschnittliche Unterbeschäftigungsquote bei 7,8 Prozent.  

 

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