Zahlen, Fakten, Trends und Prognosen: Der Wirtschaftsreport 2016, den das CIMA Institut für Regionalwirtschaft im Auftrag der Region Hannover erstellt hat, liegt jetzt vor. Der Bericht nimmt die wirtschaftliche Entwicklung der letzten zehn Jahre in den Blick – und bildet die analytische Grundlage für Strategien zur Förderung der regionalen Wirtschaft in den nächsten Jahren. Wirtschaftsdezernent Ulf-Birger Franz zeigt sich zufrieden mit den Ergebnissen des Berichts: „Mein Fazit: Die Region Hannover ist gut gerüstet, um die anstehenden wirtschaftspolitischen Herausforderungen zu bewältigen.“

Der 48 Seiten starke Bericht liefert aktuelles Datenmaterial zur Struktur und Entwicklung der Wirtschaft in der Region Hannover, skizziert Entwicklungspotenziale in zwölf verschiedenen Leitbranchen und setzt die Ergebnisse mit aktuellen gesellschaftlichen und technologischen Trends in Bezug. Erhältlich ist das Heft bei der Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung der Region Hannover, Vahrenwalder Straße 7, 30165 Hannover und steht als PDF zum Download unter www.wirtschaftsfoerderung-hannover.de.

Die Region Hannover im Vergleich mit anderen Regionen

Anhand von ökonomischen Rahmendaten vergleicht der Bericht die Region Hannover mit weiteren 20 Verdichtungsräumen in Deutschland. Das Ergebnis: Die Region Hannover hat sich nach der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise dynamischer entwickelt als viele andere Verdichtungsräume. So sind seit 2010 durchschnittlich knapp 10.000 neue Arbeitsplätze in der Region entstanden. Zudem konnte die Arbeitslosenquote um 1,5 Prozentpunkte reduziert werden. Im Vergleich zu 2005 hat sich die Quote sogar fast halbiert. Aktuell liegt die Beschäftigtenzahl zur Jahresmitte 2016 bei rund 490.000 Menschen. Diese positive Entwicklung hält an.

Eine besondere Stärke stellt die Bildungs- und Wissenschaftslandschaft in der Region Hannover dar: Sowohl die Zahl der Schülerinnen und Schüler an beruflichen Schulen als auch das Lehr- und Forschungspersonal an Hochschulen (je 1.000 Einwohner) liegt deutlich über dem Durchschnitt der Verdichtungsräume. Mehr als 40.000 Studierende sind an den Hochschulen und Fachhochschulen, über 42.000 Schülerinnen und Schüler an Berufsbildenden Schulen eingeschrieben. Hinzu kommen rund 8.000 Beschäftigte, die an den Hochschulen in der Region forschen und lehren.

Im Vergleich mit anderen Regionen liegt die langfristige Bevölkerungsentwicklung der Region Hannover in etwa im Trend der Verdichtungsräume, wobei die Bevölkerung seit einigen Jahren leicht überdurchschnittlich wächst. Zu den Schwächen der regionalen Wirtschaft zählen eine vergleichsweise hohe Arbeitslosenquote (2016: 7,5 Prozent) sowie ein Lohn- und Einkommensniveau, das unter dem Durchschnitt der Verdichtungsräume liegt. Auch die jährlichen Wachstumsraten des Bruttoinlandsproduktes liegen im Vergleich zu den anderen Verdichtungsräumen leicht unter dem Durchschnitt.

Entwicklung der Leitbranchen in der Region Hannover

Automobilwirtschaft, Gesundheitswirtschaft, Messe- und Kongresswesen: Der Bericht beleuchtet insgesamt zwölf Leitbranchen mit Blick auf ihr Entwicklungspotenzial. Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den einzelnen Leitbranchen variiert dabei zwischen 66.200 (Gesundheitswirtschaft) und 1.400 (Messe- und Kongresswesen) Menschen. Insbesondere die Gesundheitswirtschaft (rund 66.200 Beschäftigte), die Logistikwirtschaft (rund 54.000 Beschäftigte), die wissensbasierten unternehmensnahen Dienstleistungen (rund 32.800 Beschäftigte) sowie das Handwerk (rund 65.100 Beschäftigte) sind von beschäftigungspolitischer Bedeutung für die Region.

Die Zahlen zeigen: Im Untersuchungszeitraum 2010 bis 2015 konnten alle Leitbranchen, mit Ausnahme der Energiewirtschaft, Beschäftigungszuwächse verzeichnen. Besonders positiv entwickelt haben sich die Informations- und Kommunikationswirtschaft, das Messe- und Kongresswesen sowie die Finanzdienstleistungen. In diesen drei Branchen liegen die Beschäftigungszuwächse über dem Bundestrend. Zudem weist die Region eine hohe Spezialisierung im Bereich des Messe- und Kongresswesens, in den Finanzdienstleistungen und der Automobilwirtschaft auf.

„Ein übergreifendes Handlungsfeld ist in den kommenden Jahren die Förderung eines Wissens- und Technologietransfers, der die Wissenschaft an den Hochschulen in der Region stärker einbindet – auch über etablierte Branchengrenzen hinweg“, betont Wirtschaftsdezernent Franz.  Aus seiner Sicht liege der Schlüssel zum Erfolg im Innovationspotenzial der Wirtschaft: „Um dies zu heben, müssen die Kompetenzen und Interessen der Unternehmen wie auch der Beschäftigten gezielt entwickelt und angesprochen werden. So kann es gelingen, im Wettbewerb der Region um Arbeitskräfte, Unternehmen und Investitionen erfolgreich zu sein.“

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