Die Große Tarifkommission der Christlichen Gewerkschaft Metall (CGM) hat sich mehrheitlich auf ein differenziertes Tarifkonzept für die Industrie und das Handwerk verständigt. In der Metall- und Elektroindustrie unterstütze man den gewerkschaftlichen Mitbewerber angesichts der guten Wirtschaftsdaten prinzipiell bei seiner Tarifforderung nach einer deutlichen Entgelterhöhung. Allerdings fasst die CGM die Zielgröße von 6 Prozent pro Jahr als Gesamtvolumen der nächsten Tarifrunde auf und strebt variable Sockelbeträge insbesondere für untere Entgeltgruppen an.

Adalbert Ewen, Bundesvorsitzender der CGM, erläutert diese Position: „Die Einkommensschere zwischen den Beschäftigten innerhalb eines Betriebs darf aus unserer Sicht nicht weiter auseinandergehen. 6 Prozent mehr klingt erst einmal gut, aber ein Arbeitnehmer mit 1.500 Euro netto hat in absoluten Zahlen am Ende des Monats weitaus weniger davon als sein Kollege mit 3.000 Euro netto. Die Menschen haben zunehmend den Eindruck, es gehe sozial ungerecht zu in unserem Land, dem gilt es wirksam entgegenzutreten.“
Weiterhin lehnt die CGM die vom Mitbewerber angedachte Kündigung des Manteltarifvertrags grundsätzlich ab und spricht sich gegen die „kurze Vollzeit“ aus. „Selbstverständlich entziehen wir uns nicht der Debatte um flexible Arbeitszeitmodelle. Die CGM setzt sich stets für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein und berücksichtigt die veränderten Bedürfnisse der Menschen in der modernen Arbeitswelt.“

„Anstelle utopischer Vorschläge, die Arbeitszeit radikal und einseitig zu reduzieren, befürworten wir jedoch die Einrichtung von persönlichen und flexiblen Wertguthaben. Dieses passgenaue Modell vereinbart die Zeitsouveränität der Arbeitnehmer mit den betrieblichen Erfordernissen einer mittelfristigen Personalplanung und trägt zudem der überdurchschnittlich langen Betriebszugehörigkeit der Beschäftigten in dieser Branche Rechnung. Im Bereich des Handwerks sind wir da tarifpolitisch bereits auf einem guten Weg und unternehmen zugleich etwas gegen den verbreiteten Fachkräftemangel.“

Im Handwerksbereich hat die CGM oftmals die Tarifführerschaft inne und geht mit einer geforderten Entgelterhöhung im Gesamtvolumen von 5,6 Prozent in die Tarifverhandlungen. In Bezug auf die variablen Sockelbeträge und die Laufzeiten der Tarifverträge gilt auch hier, dass diese Stellschrauben vom jeweiligen CGM-Landesverband branchenspezifisch und eigenständig festgelegt werden können.

Nicht zuletzt hat die Forderung, Auszubildenden zugunsten einer besseren Vorbereitungszeit einen zusätzlichen freien Tag vor dem Prüfungstermin zu garantieren, Eingang in die Empfehlungen der Großen Tarifkommission der Christlichen Gewerkschaft Metall gefunden.

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