Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat keine weiteren geldpolitischen Lockerungen oder neuerlichen Aufstockungen des Wertpapierkaufprogramms PEPP beschlossen. Prof.  Dr.  Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft" am ZEW Mannheim, erklärt dazu:

„Die Industrie in der Eurozone erholt sich trotz zweiter Corona-Welle kräftig. Daher erübrigt sich derzeit jegliche Debatte um eine Ausweitung der ohnehin einmalig expansiven Geldpolitik. Die EZB ist bei ihrem Krisenkaufprogramm PEPP bis auf weiteres bestens munitioniert. Dies zeigt sich auch an der neuen Ankündigung, dass nicht unbedingt das volle Budget von 1.850 Milliarden Euro bis zum März 2022 eingesetzt werden muss. Aktuell zeigt sich immer deutlicher, wie problematisch die Anreizwirkung des Programms ist: Auch die neuen Turbulenzen in der italienischen Regierung haben keinen nennenswerten Einfluss auf die historisch niedrigen Italien-Spreads. Der Markt hat seine heilsame Wächterfunktion für die Politik der Euro-Staaten weitgehend eingestellt. Inzwischen teilen Investoren offenbar einhellig die Meinung, dass die EZB die Liquidität aller Euro-Staaten unter allen Umständen garantiert, egal wie gut oder schlecht die Regierungen agieren. Der EZB-Rat steht aktuell vor einer heiklen kommunikativen Mission. Die EZB bereitet die Öffentlichkeit auf einen zumindest zeitweilig deutlichen Anstieg der Inflation am Ende der Corona-Pandemie vor. Dabei wird sie eine Teuerungsrate auch über das bisherige Inflationsziel hinaus akzeptieren, ohne aus den massiven Staatsanleihekäufen auszusteigen.“

Über ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim

Das ZEW in Mannheim forscht im Bereich der angewandten und politikorientierten Wirtschaftswissenschaften und stellt der nationalen und internationalen Forschung bedeutende Datensätze zur Verfügung. Das Institut unterstützt durch fundierte Beratung Politik, Unternehmen und Verwaltung auf nationaler und europäischer Ebene bei der Bewältigung wirtschaftspolitischer Herausforderungen. Zentrale Forschungsfrage des ZEW ist, wie Märkte und Institutionen gestaltet sein müssen, um eine nachhaltige und effiziente wirtschaftliche Entwicklung der wissensbasierten europäischen Volkswirtschaften zu ermöglichen. Durch gezielten Wissenstransfer und Weiterbildung begleitet das ZEW wirtschaftliche Veränderungsprozesse. Das ZEW wurde 1991 gegründet. Es ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Derzeit arbeiten am ZEW Mannheim rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von denen rund zwei Drittel wissenschaftlich tätig sind.

Forschungsfelder des ZEW

Arbeitsmärkte und Personalmanagement; Digitale Ökonomie; Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik; Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement; Soziale Sicherung und Verteilung; Umwelt- und Ressourcenökonomik, Umweltmanagement; Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft; Marktdesign.

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