Beim diesjährigen Tag der Architektur am Samstag, den 26. Juni lenkt die Architektenkammer Baden-Württemberg den Blick insbesondere auf die öffentlichen (Frei-)Räume und damit auf die Arbeit von Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekten, Stadtplanerinnen und Stadtplanern. Das Motto 2021 „Architektur gestaltet Zukunft“ greift auf, was viele Bürgerinnen und Bürger selbst erfahren haben durch Homeoffice und Lockdown: Nicht nur das direkte Wohnumfeld beeinflusst das eigene Leben, vielmehr machen die Plätze, Parks sowie der halböffentliche Raum vor Gebäuden den Unterschied. Frei zugängliche Flächen in Stadt und Land stehen für demokratische Teilhabe. Alle Interessierten sind eingeladen, solche Orte unter fachkundiger Begleitung der Architektenschaft zu erkunden. Auf dem Programm stehen aber auch zahlreiche Gebäude, die sich etwa durch eine gelungene Umnutzung, einen exemplarischen Einsatz des Baustoffs Holz oder ein zukunftsfähiges Energiekonzept auszeichnen.

„Wir wollen am Tag der Architektur die Bürgerinnen und Bürger für den Wert guter Planung interessieren und für unsere gestalterischen Umsetzungen begeistern“, sagt Markus Müller, Präsident der Architektenkammer Baden-Württemberg. Dazu führen die örtlichen Kammergruppen Besichtigungstouren zu Fuß, per Rad oder auch digital durch. Mit unterschiedlichem Schwerpunkt greifen sie viel diskutierte, grundlegende Aspekte rund ums Planen und Bauen auf, etwa Konversion, Bestandssanierung, Nachverdichtung, Holzbau oder grün-blaue Infrastruktur, also Grünbereiche und Wasser – Fragestellungen, die sich im öffentlichen Raum gut nachvollziehen lassen.

Und auch solche Fragen stellen sich: Sollen zentrale Plätze den Autos zum Parken oder den Menschen als Aufenthaltsort dienen? Gibt es für geschlossene Konsummeilen alternative Konzepte, etwa einen resilienten Nutzungsmix aus Leben, Arbeiten, Kaufen, Verweilen? Am Tag der Architektur wird zu den großen Themen des Planens und Bauens auch ein Booklet erscheinen: ein Glossar, das die wichtigsten Begriffe erklärt, um Bürgerinnen und Bürger zum Mitdiskutieren zu befähigen, wenn vor Ort Projekte und Planungen für den städtischen Raum anstehen.

Vor dem Hintergrund von Klimawandel und Pandemie kommt der Baukultur eine immer größere Bedeutung zu. Die EU-Kommission rief das „New European Bauhaus“ aus, die baden-württembergische Landesregierung schafft ein Wohnministerium, die öffentlichen Räume haben eine ganz neue Wertigkeit. Bei der Bewältigung der Herausforderungen nehmen Architektinnen und Architekten, Innenarchitektinnen und Innenarchitekten, Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekten sowie Stadtplanerinnen und Stadtplaner Schlüsselrollen ein – weil es einen Unterschied macht, wie und womit wir bauen und leben, kurzum: „Architektur gestaltet Zukunft“.

Beim 26. Tag der Architektur führen landesweit rund 35 Kammergruppen Aktionen und Besichtigungen durch. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung jedoch erforderlich. Informationen unter www.akbw.de/tag-der-architektur.html

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