„Klimaneutralität ist eine Jahrhundertaufgabe, die aber in einem Vierteljahrhundert gemeistert werden muss“, so Dr. Werner Schnappauf, Vorsitzender des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE) zur Eröffnung der 20. RNE-Jahreskonferenz. Er richtete einen leidenschaftlichen Appell an alle, „bereit zu sein zu einem neuen Miteinander, zu einer neuen politischen und gesellschaftlichen Kultur, die Ökologie und Soziales in die Transformation ehrlich, voll und ganz einbezieht. Denn es geht um das gemeinsame Überleben, um unsere gemeinsame Zukunft“, so Schnappauf. Nach dem Setzen neuer Ziele sei jetzt die Zeit des konsequenten Umsetzens gekommen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel war live aus dem Bundeskanzleramt zugeschaltet und betonte in ihrer 20-minütigen Rede die Bedeutung von ressortübergreifender Zusammenarbeit in der Nachhaltigkeitspolitik. „Die Kosten des Nicht-Handelns übersteigen die Kosten des gebotenen Handelns schon heute. […] Was wir bisher getan haben, ist schlichtweg nicht genug“, so Bundeskanzlerin Angela Merkel. Das, was wir jetzt tun oder unterlassen, mache das Erbe aus, das wir unseren Kindern hinterlassen. Die Bundeskanzlerin ist seit Beginn ihrer Amtszeit alljährlich Gast auf den Jahreskonferenzen des Nachhaltigkeitsrats und trat in diesem Jahr das letzte Mal in dieser Funktion auf. Sie dankte dem Rat für viele "überzeugende Vorschläge" in dieser Zeit und gratulierte zum Jubiläum.

Auch der Exekutiv-Vizepräsident der EU-Kommission Frans Timmermans war live zugeschaltet. Er betonte, dass Klimaschutz nur europäisch im Rahmen des European Green Deal gelingen könne, einzelne Mitgliedstaaten allein könnten diese Herausforderung nicht stemmen. Außerdem sandte der Sonderbeauftragte des US-Präsidenten für Klimafragen John Kerry eine Grußbotschaft an die Teilnehmenden, in der er die Errungenschaften der deutschen Energiewende lobte und zugleich versicherte, die USA seien bereit für einen transatlantischen und globalen Schulterschluss für eine klimaneutrale Zukunft.

Zu Beginn der Konferenz stellten RNE und die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina ihr gemeinsames Positionspapier für den Weg zur Klimaneutralität vor. Führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Ratsmitglieder zeigten dabei Handlungsoptionen für die notwendige Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft auf. Das Papier finden Sie hier.

Ab 14:30 werden Vertreter*innen der politischen Parteien kurze Statements zur Relevanz der Nachhaltigkeit in ihren jeweiligen politischen Programmen abgeben. Paul Ziemiak, Generalsekretär der CDU, Dr. Norbert Walter-Borjans, Co-Vorsitzender der SPD, Dr. Volker Wissing, Generalsekretär der FDP, Susanne Hennig-Wellsow, Co-Vorsitzende von Die Linke, Dr. Anton Hofreiter, Co-Vorsitzender der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen sowie Markus Blume, Generalsekretär der CSU sind auf der Konferenz zu Gast.

Alle Infos zur Veranstaltung inklusive Programm: https://www.nachhaltigkeitsrat.de/termine/20-jahreskonferenz-des-rates-fuer-nachhaltige-entwicklung/

Direktlink zum Livestream: https://rne2021.de/

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Auf der Jahreskonferenz des Rates für Nachhaltige Entwicklung in Berlin kommen jedes Jahr rund 1.000 hochrangige und engagierte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft zusammen, um sich über die Zukunft der Nachhaltigkeitspolitik auszutauschen und diese mit konkreten Ideen und Maßnahmen voranzutreiben. In diesem Jahr findet die pandemiebedingt Konferenz virtuell statt.

Über die Rat für Nachhaltige Entwicklung, Geschäftsstelle c/o GIZ GmbH

Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) berät die Bundesregierung zur Nachhaltigkeitspolitik. Er ist in seiner Tätigkeit unabhängig und wird seit 2001 alle drei Jahre von der Bundesregierung berufen. Ihm gehören 15 Personen des öffentlichen Lebens aus der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Politik an. Den Vorsitz führt seit 2020 Dr. Werner Schnappauf, stellvertretende Vorsitzende ist Prof. Dr. Imme Scholz. Der Rat führt auch eigene Projekte durch, mit denen die Nachhaltigkeit praktisch vorangebracht wird. Zudem setzt er Impulse für den politischen und gesellschaftlichen Dialog. Der Rat wird von einer Geschäftsstelle mit Sitz in Berlin unterstützt.

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