„Wir müssen für die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die europäische Landwirtschaft und die Ernährungssicherheit in Afrika Verantwortung übernehmen“, erklärt BLHV-Präsident Bernhard Bolkart, „es geht nicht nur darum, unsere eigene Lebensmittelversorgung zu sichern, sondern auch darum, Verantwortung gegenüber den Ländern zu übernehmen, die auf nun ausbleibende Getreidelieferungen angewiesen sind“. Als kurzfristige Maßnahme unterstützt der BLHV die Forderung der CDU/CSU Europaparlamentarier, die Regelungen für Ökologische Vorrangflächen (ÖVF) anzupassen, so dass dort kurzfristig Protein- und Ölpflanzen angebaut werden können. „Landwirtinnen und Landwirte entscheiden in den kommenden Wochen darüber, was auf ihren Feldern noch angebaut werden kann. Sie brauchen jetzt schnelle Entscheidungen auf allen politischen Ebenen.“

„Grundsätzlich dürfen wir Lebensmittelerzeugung und Umweltschutz nicht gegeneinander ausspielen“, fordert Bolkart mit Blick auf die Neuausrichtung der Europäischen Agrarpolitik, „beides muss im Einklang miteinander umgesetzt werden“. Darum müsse der Mindestanteil von stillgelegten Flächen in Deutschland nochmal auf den Prüfstand, so Bolkart. In dieser Krise mehr Fläche als gefordert stillzulegen sei unverhältnismäßig, zumal Stilllegung einen eher geringen Mehrwert für den Umweltschutz bringe.

„Langfristig brauchen wir auf allen gesellschaftlichen sowie politischen Ebenen ein neues Bewusstsein für unsere Ernährungssouveränität“, erklärt Bolkart, „wir sind alle dafür verantwortlich, was und wieviel in Deutschland angebaut wird und was wir aus unseren Lebensmitteln machen.“ So sei es nicht hinnehmbar, dass in Deutschland pro Jahr 12 Millionen Tonnen Lebensmittel auf dem Müll landeten und anderswo Menschen Hunger litten. Oder dass in Deutschland hohe Umwelt- und Sozialstandards umgesetzt und gleichzeitig Lebensmittel aus Ländern importiert würden, die diese Standards bei weitem nicht einhielten, so Bolkart.

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